Camerarius an Stramburger, 1544 a
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0567 |
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Zitation | Camerarius an Stramburger, 1544 a, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0567 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 135-140 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stramburger |
Datum | 1544 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Etsi amor erga me tuus multis clarissimis signis declaratus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7 |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 17.03.2020 |
Werksigle | OCEp 0567 |
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Zitation | Camerarius an Stramburger, 1544 a, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0567 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 135-140 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stramburger |
Datum | 1544 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Etsi amor erga me tuus multis clarissimis signis declaratus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 17.03.2020 |
Regest
Weil sein Verhältnis zu Stramburger freundschaftlich und vertrauensvoll sei, wage er es in diesem Brief, ihm frei seine Meinung mitzuteilen. Seiner Meinung nach müssten sich der Senat der Universität und der Stadtrat zu einem Gespräch treffen, um ihren Streit beizulegen. Er wünsche sich aber zunächst Stramburgers Rückmeldung zu dieser Idee. Falls der Stadtrat dies einfordern sollte, denke, er, dass man sich nicht darüber hinwegsetzen könne. Aber auch wenn er dies nicht tun sollte, wäre es gut, auf ein solches Gespräch zu drängen. Er sei sich bei der Sache aber nicht ganz sicher und gibt zu, sich irren zu können, weniger, weil er falsch gedacht hätte, sondern eher, weil vieles vom Zufall abhänge. Er verweist auf Demosthenes‘ Aussage, dass alles erst am Ende beurteilt werden könne (πρὸς τὸ ἔσχατον ἐκβὰν ἅπαντα, Olynthiaca 1, 11, 7). Da er vor kurzem erleben durfte, wie einer seiner Ratschläge, der ihm eigentlich sinnvoll und gut schien, zerrissen wurde, scheue er sich nun, seine Meinung zu äußern oder zu verteidigen. Er möchte Stramburger daher zunächst im Privaten erklären, warum er das Gespräch für nötig hält.
Zunächst geht er auf den Einwand ein, dass sich die Situation durch solche Gespräche in der Regel verschlimmert hat. Dies sei allerdings einem Mangel an Ernthaftigkeit, Geschick, Hartnäckigkeit und Standfestigkeit des Universitären Rates geschuldet. Das Gespräch sei das einzige Mittel, das Aussicht auf Erfolg habe, man müsse es nur richtig durchführen.
Auf die Ansicht, die Situation an der Universität sei gar nicht so ernst, entgegnet er, er habe Parallelen mit vergleichbaren Ereignissen gezogen und zum Schluss gekommen, dass hier genauso wie auch bei den anderen schlimmes zu befürchten sei. Es sei nämlich sehr leicht, dass auch aus kleinen Anfängen ein großes Übel entstehe. Denn dass den communitates scholasticae der Schutz fehle oder diese auch nur nachlässig geschützt werden, sei unerträglich. So würden diese nämlich jeweils entweder aussterben oder zumindest nicht mehr wachsen können. Aus diesem Grund hätten die Staatslenker zu jeder Zeit darauf geachtet, dass sie wissenschaftliche Kongresse und die Forschung mit großer Freiheit versehen und schützen. Jetzt sei die Universität in dieser Hinsicht aber nicht geschützt worden, und er wisse nicht, ob das aus irgendeiner bösartigen Motivation heraus geschehen ist oder nicht. Er glaube, auch der Stadtrat habe eigentlich nur gute Absichten.
Jetzt solle also der Fokus auf Aussöhnung der Parteien und Stabilisierung der Lage gelegt werden, andernfalls sehe er tatsächlich größere Probleme vorher. Konkret sei die Möglichkeit einer Abwendung (discessio) von der Universität ein großes Problem, vor allem weil sich dann die Abwendenden im Geiste noch weiter von ihnen entfernen könnten. Er selbst hätte eiegntlich auch die Möglichkeit, sich aus all dem rauszuhalten, weil er nicht nach hohen Titeln und Geld trachte, aber er fühle durch die Gespräche mit Menschen wie Stramburger trotzdem einen Drang, sich zu involvieren. Er habe ihm diesen Brief also geschrieben, weil er überzeugt sei, dass sie sich schon einig sind, was zu tun sei. Jetzt gelte es bloß, die Pläne in die Tat umzusetzen.