Camerarius an Stramburger, 1544 a

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius an Stramburger, 13.04.154513 April 1545 JL
Camerarius an Stramburger, 26.07.154726 Juli 1547 JL
Werksigle OCEp 0567
Zitation Camerarius an Stramburger, 1544 a, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0567
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 135-140
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stramburger
Datum 1544
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Etsi amor erga me tuus multis clarissimis signis declaratus
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7
Gegengelesen von
Datumsstempel 17.03.2020
Werksigle OCEp 0567
Zitation Camerarius an Stramburger, 1544 a, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0567
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 135-140
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stramburger
Datum 1544
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Etsi amor erga me tuus multis clarissimis signis declaratus
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 17.03.2020


Regest

Weil sein Verhältnis zu Stramburger freundschaftlich und vertrauensvoll sei, wage er es in diesem Brief, ihm frei seine Meinung mitzuteilen. Seiner Meinung nach müssten sich der Senat der Universität und der Stadtrat zu einem Gespräch treffen, um ihren Streit beizulegen. Er wünsche sich aber zunächst Stramburgers Rückmeldung zu dieser Idee. Falls der Stadtrat dies einfordern sollte, denke, er, dass man sich nicht darüber hinwegsetzen könne. Aber auch wenn er dies nicht tun sollte, wäre es gut, auf ein solches Gespräch zu drängen. Er sei sich bei der Sache aber nicht ganz sicher und gibt zu, sich irren zu können, weniger, weil er falsch gedacht hätte, sondern eher, weil vieles vom Zufall abhänge. Er verweist auf Demosthenes‘ Aussage, dass alles erst am Ende beurteilt werden könne (πρὸς τὸ ἔσχατον ἐκβὰν ἅπαντα, Olynthiaca 1, 11, 7). Da er vor kurzem erleben durfte, wie einer seiner Ratschläge, der ihm eigentlich sinnvoll und gut schien, zerrissen wurde, scheue er sich nun, seine Meinung zu äußern oder zu verteidigen. Er möchte Stramburger daher zunächst im Privaten erklären, warum er das Gespräch für nötig hält.

Zunächst geht er auf den Einwand ein, dass sich die Situation durch solche Gespräche in der Regel verschlimmert hat. Dies sei allerdings einem Mangel an Ernthaftigkeit, Geschick, Hartnäckigkeit und Standfestigkeit des Universitären Rates geschuldet. Das Gespräch sei das einzige Mittel, das Aussicht auf Erfolg habe, man müsse es nur richtig durchführen.

Auf die Ansicht, die Situation an der Universität sei gar nicht so ernst, entgegnet er, er habe Parallelen mit vergleichbaren Ereignissen gezogen und zum Schluss gekommen, dass hier genauso wie auch bei den anderen schlimmes zu befürchten sei. Es sei nämlich sehr leicht, dass auch aus kleinen Anfängen ein großes Übel entstehe. Denn dass den communitates scholasticae der Schutz fehle oder diese auch nur nachlässig geschützt werden, sei unerträglich. So würden diese nämlich jeweils entweder aussterben oder zumindest nicht mehr wachsen können. Aus diesem Grund hätten die Staatslenker zu jeder Zeit darauf geachtet, dass sie wissenschaftliche Kongresse und die Forschung mit großer Freiheit versehen und schützen. Jetzt sei die Universität in dieser Hinsicht aber nicht geschützt worden, und er wisse nicht, ob das aus irgendeiner bösartigen Motivation heraus geschehen ist oder nicht. Er glaube, auch der Stadtrat habe eigentlich nur gute Absichten.

Jetzt solle also der Fokus auf Aussöhnung der Parteien und Stabilisierung der Lage gelegt werden, andernfalls sehe er tatsächlich größere Probleme vorher. Konkret sei die Möglichkeit einer Abwendung (discessio) von der Universität ein großes Problem, vor allem weil sich dann die Abwendenden im Geiste noch weiter von ihnen entfernen könnten. Er selbst hätte eiegntlich auch die Möglichkeit, sich aus all dem rauszuhalten, weil er nicht nach hohen Titeln und Geld trachte, aber er fühle durch die Gespräche mit Menschen wie Stramburger trotzdem einen Drang, sich zu involvieren. Er habe ihm diesen Brief also geschrieben, weil er überzeugt sei, dass sie sich schon einig sind, was zu tun sei. Jetzt gelte es bloß, die Pläne in die Tat umzusetzen.