Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29
Werksigle | OCEp 0168 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29, bearbeitet von Manuel Huth (24.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0168 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D2r-D4v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 380-384 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 24.12.1528/29 (IX. Cal. Ian. 1529) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Libet huius Epistolae principio Homericis te versibus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Werkanfrage; Übersetzungstheorie |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | JS (folgende Punkte würde ich noch erwähnen):
Camerarius wendet sich in Form einer fünf griechische Hexameterverse umfassenden Homer-Parodia (κατὰ παρῳδίαν) mit seinem Anliegen an Hessus. religio: Ehrfurcht vor dem Text (was natürlich, wie du schreibst, Treue gegenüber der Aussage des Ausgangstextes bedeutet) Bei den Freiheiten, die Camerarius sich genommen habe, habe er sich an den Rahmen der antiken Praxis gehalten (idque hoc audacius, quod animadverterem idem a veteribus esse factum). zu superstitio: Ich denke deine Erklärung, superstitio sei hier Gegenbegriff zu religio, ist sehr einleuchtend. Ich denke sogar, dass man das Wort superstitiosus an dieser Stelle überhaupt nicht versteht, wenn man nicht den Kontrast zu religio herstellt. An der konkreten Stelle hat superstitiosus doch auch noch die Bedeutung von "unreflektiert", "unbedacht", "unmethodisch". Camerarius will doch mit dem folgenden Satz sagen: Wenn er sich von dem Ausgangstext entfernt, so hat es überall seine Begründung. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:JS |
Datumsstempel | 24.09.2019 |
Werksigle | OCEp 0168 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29, bearbeitet von Manuel Huth (24.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0168 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D2r-D4v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 380-384 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 24.12.1528/29 (IX. Cal. Ian. 1529) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Libet huius Epistolae principio Homericis te versibus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Werkanfrage; Übersetzungstheorie |
Datumsstempel | 24.09.2019 |
ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN
Entstehungsort ermittelt (domi nostrae). Zielort mutmaßlich.
Regest
An Hessus gerichtete Bitte, die metrische Übersetzung des ersten Buchs der Ilias Korrektur zu lesen (s. Anm.)
Er habe sie aus folgenden Gründen angefertigt: Er wollte den schönen Künsten zu Hilfe zu kommen, außerdem beschere ihm die Arbeit ein Gefühl der Erleichterung und habe vielleicht einen konkreten Nutzen für die Gegenwart, wären die Zeiten nur nicht so ungünstig. Zudem habe Hessus ihn wiederholt dazu ermutigt.
Bei der Übersetzung sei er einerseits sehr frei (licentia) und abwechslungsreich (varietas) vorgegangen, andererseits sei mit größter "Rückbindung" an den Text (religio). Epitheta habe er manchmal hinzugefügt, manchmal weggelassen, weil er gesehen habe, dass dies bereits die Alten getan hatten. Die Reihenfolge habe er manchmal verändert, den Sinn allerdings bewahrt. Wenn Worte doppeldeutig waren, habe er Kommentare mit alten Erklärungen zu Homer zurate gezogen und Verse doppelt übersetzt. Und so habe er jede superstitio vermieden (wohl als Gegensatz zu religio zu verstehen).
Erneute Bitte, dass Hessus, sein "Aristarch", das Werk Korrektur lese. Camerarius werde dies dazu anspornen, weitere Bücher Homers, nicht der Reihe nach, sondern auszugsweise zu übersetzen. Die ganze Übersetzung anzugehen, wäre eher etwas für Hessus. Camerarius sei einem solchen Unterfangen nicht gewachsen und werde es irgendwann auf Hessus abwälzen. Camerarius' Werk werde eher denjenigen Nutzen bringen, die erst damit anfingen, sich mit den schönen Künsten zu befassen.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Korrektur zu lesen": Bezieht sich auf das später veröffentlichte Werk Camerarius, Liber primus Iliados, 1538.