Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29: Unterschied zwischen den Versionen

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Entstehungsort ermittelt (''domi nostrae''). Zielort mutmaßlich.


=== Regest ===
=== Regest ===
An Hessus gerichtete Bitte, die metrische Übersetzung des ersten Buchs der Ilias Korrektur zu lesen (s. Anm.)
An Hessus gerichtete Bitte, die metrische Übersetzung des ersten Buchs der Ilias Korrektur zu lesen (s. Anm.)


Er habe sie aus folgenden Gründen angefertigt: Er wollte den schönen Künsten zu Hilfe zu kommen und die Arbeit beschere ihm ein Gefühl der Erleichterung und habe vielleicht einen konkreten Nutzen für die Gegenwart, wären die Zeiten nur nicht so ungünstig. Außerdem habe Hessus ihn wiederholt zu dieser Arbeit ermutigt.
Er habe sie aus folgenden Gründen angefertigt: Er wollte den schönen Künsten zu Hilfe zu kommen, außerdem beschere ihm die Arbeit beschere ein Gefühl der Erleichterung und habe vielleicht einen konkreten Nutzen für die Gegenwart, wären die Zeiten nur nicht so ungünstig. Zudem habe Hessus ihn wiederholt dazu ermutigt.


Bei der Übersetzung sei er einerseits sehr frei (''licentia'') und abwechslungsreich (''varietas'') gewesen, andererseits sei er mit größter Rückbindung an den Text (''religio'') vorgegangen. Epitheta habe er manchmal hinzugefügt, manchmal weggelassen, weil er gesehen habe, dass dies bereits die Alten getan hatten. Die Reihenfolge habe er manchmal verändert, den Sinn allerdings bewahrt. Wenn Worte eine doppeldeutig waren, habe er Kommentare zurate gezogen und Verse doppelt übersetzt. Und so habe er jede ''superstitio'' vermieden (wohl als Gegensatz zu ''religio'' zu verstehen).
Bei der Übersetzung sei er einerseits sehr frei (''licentia'') und abwechslungsreich (''varietas'') vorgegangen, andererseits sei mit größter "Rückbindung" an den Text (''religio''). Epitheta habe er manchmal hinzugefügt, manchmal weggelassen, weil er gesehen habe, dass dies bereits die Alten getan hatten. Die Reihenfolge habe er manchmal verändert, den Sinn allerdings bewahrt. Wenn Worte doppeldeutig waren, habe er Kommentare mit alten Erklärungen zu Homer zurate gezogen und Verse doppelt übersetzt. Und so habe er jede ''superstitio'' vermieden (wohl als Gegensatz zu ''religio'' zu verstehen).


Erneute Bitte, dass Hessus, sein "Aristarch", das Werk Korrektur lese.
Erneute Bitte, dass Hessus, sein "Aristarch", das Werk Korrektur lese. Camerarius werde dies dazu anspornen, weitere Bücher Homers, nicht der Reihe nach, sondern auszugsweise zu übersetzen. Die ganze Übersetzung anzugehen, wäre eher etwas für Hessus. Camerarius sei einem solchen Unterfangen nicht gewachsen und werde es irgendwann auf Hessus abwälzen. Camerarius' Werk werde eher denjenigen Nutzen bringen, die erst damit anfingen, sich mit den schönen Künsten zu befassen.


Lebewohl.
Lebewohl.
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=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* "Korrektur zu lesen": Camerarius, Liber primus Iliados, 1538
* "Korrektur zu lesen": Bezieht sich auf das später veröffentlichte Werk [[Erwähntes Werk::Camerarius, Liber primus Iliados, 1538]].
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}}

Version vom 15. August 2019, 21:14 Uhr



Werksigle OCEp 0168
Zitation Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29, bearbeitet von Manuel Huth (15.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0168
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. D2r-D4v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 380-384
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Helius Eobanus Hessus
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 24.12.1528/29 (IX. Cal. Ian. 1529)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Libet huius Epistolae principio Homericis te versibus
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Werkanfrage
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 15.08.2019
Werksigle OCEp 0168
Zitation Camerarius an Hessus, 24.12.1528/29, bearbeitet von Manuel Huth (15.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0168
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. D2r-D4v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 380-384
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Helius Eobanus Hessus
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 24.12.1528/29 (IX. Cal. Ian. 1529)
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Libet huius Epistolae principio Homericis te versibus
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Werkanfrage
Datumsstempel 15.08.2019

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Entstehungsort ermittelt (domi nostrae). Zielort mutmaßlich.

Regest

An Hessus gerichtete Bitte, die metrische Übersetzung des ersten Buchs der Ilias Korrektur zu lesen (s. Anm.)

Er habe sie aus folgenden Gründen angefertigt: Er wollte den schönen Künsten zu Hilfe zu kommen, außerdem beschere ihm die Arbeit beschere ein Gefühl der Erleichterung und habe vielleicht einen konkreten Nutzen für die Gegenwart, wären die Zeiten nur nicht so ungünstig. Zudem habe Hessus ihn wiederholt dazu ermutigt.

Bei der Übersetzung sei er einerseits sehr frei (licentia) und abwechslungsreich (varietas) vorgegangen, andererseits sei mit größter "Rückbindung" an den Text (religio). Epitheta habe er manchmal hinzugefügt, manchmal weggelassen, weil er gesehen habe, dass dies bereits die Alten getan hatten. Die Reihenfolge habe er manchmal verändert, den Sinn allerdings bewahrt. Wenn Worte doppeldeutig waren, habe er Kommentare mit alten Erklärungen zu Homer zurate gezogen und Verse doppelt übersetzt. Und so habe er jede superstitio vermieden (wohl als Gegensatz zu religio zu verstehen).

Erneute Bitte, dass Hessus, sein "Aristarch", das Werk Korrektur lese. Camerarius werde dies dazu anspornen, weitere Bücher Homers, nicht der Reihe nach, sondern auszugsweise zu übersetzen. Die ganze Übersetzung anzugehen, wäre eher etwas für Hessus. Camerarius sei einem solchen Unterfangen nicht gewachsen und werde es irgendwann auf Hessus abwälzen. Camerarius' Werk werde eher denjenigen Nutzen bringen, die erst damit anfingen, sich mit den schönen Künsten zu befassen.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen