Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht habe, doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn [[Erwähnter Ort::Tübingen]] vom Neckar an die alte Elster (sc. nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (= wage er zu dichten). | Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht habe, doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn [[Erwähnter Ort::Tübingen]] vom Neckar an die alte Elster (sc. nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (=wage er zu dichten). | ||
Von dem Musenhain, in dem einst [[Erwähnte Person::Hesiod]], [[Erwähnte Person::Kallimachos]] und [[Erwähnte Person::Philetas von Kos]] wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür seien seine ständigen Verpflichtungen, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwürfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstünden. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten. | Von dem Musenhain, in dem einst [[Erwähnte Person::Hesiod]], [[Erwähnte Person::Kallimachos]] und [[Erwähnte Person::Philetas von Kos]] wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür seien seine ständigen Verpflichtungen, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwürfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstünden. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten. |
Version vom 23. Juni 2019, 18:34 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0207 |
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Zitation | Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später, bearbeitet von Michael Pöschmann und Manuel Huth (23.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0207 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H6r-H7v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christian Lotichius |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Ermitteltes Datum: frühestens 1556; s. Anm. |
Unscharfes Datum Beginn | 1556 |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Me fecit tua Christiane longo |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:HIWI4; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 23.06.2019 |
Werksigle | OCEp 0207 |
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Zitation | Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später, bearbeitet von Michael Pöschmann und Manuel Huth (23.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0207 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H6r-H7v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christian Lotichius |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Ermitteltes Datum: frühestens 1556; s. Anm. |
Unscharfes Datum Beginn | 1556 |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Me fecit tua Christiane longo |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht |
Datumsstempel | 23.06.2019 |
Hinweise zur Datierung
Der im Jahr 1541 erfolgte Umzug des Camerarius nach Leipzig wird im Gedicht erwähnt. Er soll mehr als 15 Jahre zurückliegen, womit sich 1556 als frühestmögliches Datum ergibt.
Regest
Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht habe, doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn Tübingen vom Neckar an die alte Elster (sc. nach Leipzig) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (=wage er zu dichten).
Von dem Musenhain, in dem einst Hesiod, Kallimachos und Philetas von Kos wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür seien seine ständigen Verpflichtungen, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwürfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstünden. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten.
Doch wann immer er etwas zustande bringe, wolle er es Lotichius schicken, nur damit dieser ihm im Gegenzug seine eleganten und anmutigen carmina zukommen lasse.
(Michael Pöschmann)
Anmerkungen
- "doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter": Nicht ironisch gemeint.