Hessus an Camerarius, 30.07.1540: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Hessus vermisse Camerarius, auch wenn es hier (in [[Erwähnter Ort::Marburg]]) andere hochgelehrte und freundliche Männer gebe, insbesondere ihren [[Erwähnte Person::Adam Krafft|(Adam) Krafft]]. Zwar spiele Hessus auch bei Hofe Schach, aber damals mit Camerarius habe ihm das Spiel mehr Spaß bereitet. Auch vermisse er ihre gemeinsamen Studien, die klugen Ratschläge des Camerarius und seine Aufrichtigkeit. Sie verbinde nicht nur ihre lange gemeinsame Freundschaft, sondern auch der Charakter des Camerarius und seine Unterstützung von Hessus.
Hessus vermisse Camerarius, auch wenn es hier (in [[Erwähnter Ort::Marburg]]) andere hochgelehrte und freundliche Männer gebe, insbesondere ihren [[Erwähnte Person::Adam Krafft|(Adam) Krafft]]. Zwar spiele Hessus auch bei Hofe Schach, aber damals mit Camerarius habe ihm das Spiel mehr Spaß bereitet. Auch vermisse er ihre gemeinsamen Studien, die klugen Ratschläge des Camerarius und seine Aufrichtigkeit. Sie verbinde nicht nur ihre lange gemeinsame Freundschaft, sondern auch der Charakter des Camerarius und seine Unterstützung von Hessus.


Dass Hessus an Fußgicht leide, wisse Camerarius schon längst. Aber warum lachten andere Menschen über diese Krankheit? Hessus finde gar nichts Lustiges daran. Er habe nämlich, wie Camerarius wisse, gelernt, die Wahrheit zu sagen. Aber ihn befalle bereits schleichend eine weitere Krankheit, denn er fühle bereits, dass seine Kräfte so stark nachließen, dass er um sein Leben fürchten müsse. Aber er habe keine Angst, sondern vertraue darauf, dass er bei Gott das ewige Leben finden und (die Erinnerung an ihn) unter den Menschen noch lange fortdauern werde. Über alles Andere mache er sich wenig Sorgen. Der Fürst ([[Erwähnte Person::Philipp I. (Hessen)|Philipp von Hessen]]) sei ihm äußerst wohlgesonnen und Hessus hoffe, dass er sich (nach seinem Ableben) um seine Familie kümmern werde. Aber warum schreibe er so Ungewöhnliches an Camerarius? Er habe immer gern die schriftlichen Beweisführungen (''argumentationes'') des Camerarius gelesen. Er wisse schon längst, dass Camerarius ein Meister im Argumentieren (''artifex rationum'') sei, wie es auch einst [[Erwähnte Person::Johann Mylius|(Johann) Mylius]] schon sagte und bezeugte. Er höre immer gern die unwiderlegbaren Argumente des Camerarius.
Dass Hessus an Fußgicht leide, wisse Camerarius schon längst. Aber warum lachten andere Menschen über diese Krankheit? Hessus finde gar nichts Lustiges daran. Er habe nämlich, wie Camerarius wisse, gelernt, die Wahrheit zu sagen. Aber ihn befalle bereits schleichend eine weitere Krankheit, denn er fühle bereits, dass seine Kräfte so stark nachließen, dass er um sein Leben fürchten müsse. Aber er habe keine Angst, sondern vertraue darauf, dass er bei Gott das ewige Leben finden und (die Erinnerung an ihn) unter den Menschen noch lange fortdauern werde. Über alles Andere mache er sich wenig Sorgen. Der Fürst ([[Erwähnte Person::Philipp I. (Hessen)|Philipp von Hessen]]) sei ihm äußerst wohlgesonnen und Hessus hoffe, dass er sich (nach seinem Ableben) um seine Familie kümmern werde. Aber warum schreibe er so Ungewöhnliches an Camerarius? Er habe immer gern die schriftlichen Beweisführungen (''argumentationes'') des Camerarius gelesen. Er wisse schon längst, dass Camerarius ein Meister im Argumentieren (''artifex rationum'') sei, wie es auch einst [[Erwähnte Person::Johann Mylius|(Johann) Mylius]] schon berichtete und bezeugte. Er höre immer gern die unwiderlegbaren Argumente des Camerarius. Was ihre gemeinsame Freundschaft betreffe, so


Wenn Camerarius der Thermenaufenthalt geholfen habe, sei das sehr gut. Wenn nicht, solle er sie nicht zu oft aufsuchen, denn die hiesigen Ärzte schrieben, dass die Heilung de centro procedere#####,  
Wenn Camerarius der Thermenaufenthalt geholfen habe, sei das sehr gut. Wenn nicht, solle er sie nicht zu oft aufsuchen, denn die hiesigen Ärzte schrieben, dass die Heilung de centro procedere#####,  


Camerarius möge ihm verzeihen, wenn er um seinetwillen allzu besorgt sei, wo er doch sich um seinetwillen zu wenig Sorgen gemacht habe und mache. Hessus sei ihm wichtiger als er selbst oder zumindest nicht viel weniger wichtig. Doch genug davon. Andere sollten ruhig (positiv über ihre Freundschaft) reden, nicht sie selbst. Und die anderen redeten und werden auch hoffentlich in Zukunft reden.


Camerarius schreibe, er habe Volmar##
Camerarius schreibe, er habe [[Erwähnte Person::Melchior Rufus Volmar|(Melchior Rufus) Volmar]] von Hessus gegrüßt, einen redlichen und hochgelehrten Mann sowie Musenvereher und was Camerarius sonst noch über ihn schreibe. Wie könne es sein, dass Hessus Volmar noch nicht kenne, es sei denn dieser sei gar kein Dichter? Bekanntlich könne Hessus keine Muse lange verborgen bleiben. Camerarius möge Volmar also in Hessus' Namen - denn wenn er Camerarius' Freund sei, sei er auch der des Hessus - grüßen, und zwar mit Namen und einzeln; nicht wie vorher gemeinsam mit den anderen. Grüße an die übrigen Freunde. Grüße von den hiesigen gemeinsamen Freunden. Grüße an seine Familie von Hessus und seiner Familie. Der "Königen" (seiner Frau [[Erwähnte Person::Katharina Hessus|Katharina]]) gehe es gut. Um seine "königlichen" Kinder stehe es nicht schlecht, weil der Fürst so großzügig sei. Lebewohl.
Wie könne es sein, dass Hessus Volmar noch nicht kenne, es sei denn dieser sei gar kein Dichter?  
Camerarius wisse ja, dass Hessus keine Muse lang verborgen bleiben könne. Camerarius möge Volmar in seinem Namen grüßen, und ############. Grüße an die übrigen Freunde. Grüße von den hiesigen gemeinsamen Freunden. Grüße an seine Familie von Hessus und seiner Familie. Der "Königen" (seiner Frau [[Erwähnte Person::Katharina Hessus|Katharina]]) gehe es gut. Um seine "königlichen" Kinder stehe es nicht schlecht, weil der Fürst so großzügig sei. Lebewohl.


(Manuel Huth)
(Manuel Huth)
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Version vom 4. Juni 2019, 13:57 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Hessus an Camerarius, 20.03.154020 März 1540 JL
Hessus an Camerarius, 15391539 JL
Hessus an Camerarius, 29.08.153729 August 1537 JL
 Briefdatum
Hessus an Camerarius, 30.07.154030 Juli 1540 JL

kein passender Brief gefunden

Werksigle OCEp 0123
Zitation Hessus an Camerarius, 30.07.1540, bearbeitet von Manuel Huth (04.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0123
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N4v-N5v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1540/07/30
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum (Abdonisenae memoriae consecrato die)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Marburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Incredibili desiderio afficior saepissime consuetudinis nostrae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.

Regest

Hessus vermisse Camerarius, auch wenn es hier (in [[Erwähnter Ort::Marburg) andere hochgelehrte und freundliche Männer gebe, insbesondere ihren (Adam) Krafft. Zwar spiele Hessus auch bei Hofe Schach, aber damals mit Camerarius habe ihm das Spiel mehr Spaß bereitet. Auch vermisse er ihre gemeinsamen Studien, die klugen Ratschläge des Camerarius und seine Aufrichtigkeit. Sie verbinde nicht nur ihre lange gemeinsame Freundschaft, sondern auch der Charakter des Camerarius und seine Unterstützung von Hessus.

Dass Hessus an Fußgicht leide, wisse Camerarius schon längst. Aber warum lachten andere Menschen über diese Krankheit? Hessus finde gar nichts Lustiges daran. Er habe nämlich, wie Camerarius wisse, gelernt, die Wahrheit zu sagen. Aber ihn befalle bereits schleichend eine weitere Krankheit, denn er fühle bereits, dass seine Kräfte so stark nachließen, dass er um sein Leben fürchten müsse. Aber er habe keine Angst, sondern vertraue darauf, dass er bei Gott das ewige Leben finden und (die Erinnerung an ihn) unter den Menschen noch lange fortdauern werde. Über alles Andere mache er sich wenig Sorgen. Der Fürst (Philipp von Hessen) sei ihm äußerst wohlgesonnen und Hessus hoffe, dass er sich (nach seinem Ableben) um seine Familie kümmern werde. Aber warum schreibe er so Ungewöhnliches an Camerarius? Er habe immer gern die schriftlichen Beweisführungen (argumentationes) des Camerarius gelesen. Er wisse schon längst, dass Camerarius ein Meister im Argumentieren (artifex rationum) sei, wie es auch einst (Johann) Mylius schon berichtete und bezeugte. Er höre immer gern die unwiderlegbaren Argumente des Camerarius. Was ihre gemeinsame Freundschaft betreffe, so

Wenn Camerarius der Thermenaufenthalt geholfen habe, sei das sehr gut. Wenn nicht, solle er sie nicht zu oft aufsuchen, denn die hiesigen Ärzte schrieben, dass die Heilung de centro procedere#####,

Camerarius möge ihm verzeihen, wenn er um seinetwillen allzu besorgt sei, wo er doch sich um seinetwillen zu wenig Sorgen gemacht habe und mache. Hessus sei ihm wichtiger als er selbst oder zumindest nicht viel weniger wichtig. Doch genug davon. Andere sollten ruhig (positiv über ihre Freundschaft) reden, nicht sie selbst. Und die anderen redeten und werden auch hoffentlich in Zukunft reden.

Camerarius schreibe, er habe (Melchior Rufus) Volmar von Hessus gegrüßt, einen redlichen und hochgelehrten Mann sowie Musenvereher und was Camerarius sonst noch über ihn schreibe. Wie könne es sein, dass Hessus Volmar noch nicht kenne, es sei denn dieser sei gar kein Dichter? Bekanntlich könne Hessus keine Muse lange verborgen bleiben. Camerarius möge Volmar also in Hessus' Namen - denn wenn er Camerarius' Freund sei, sei er auch der des Hessus - grüßen, und zwar mit Namen und einzeln; nicht wie vorher gemeinsam mit den anderen. Grüße an die übrigen Freunde. Grüße von den hiesigen gemeinsamen Freunden. Grüße an seine Familie von Hessus und seiner Familie. Der "Königen" (seiner Frau Katharina) gehe es gut. Um seine "königlichen" Kinder stehe es nicht schlecht, weil der Fürst so großzügig sei. Lebewohl.

(Manuel Huth)]]

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 4.06.2019
Werksigle OCEp 0123
Zitation Hessus an Camerarius, 30.07.1540, bearbeitet von Manuel Huth (04.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0123
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N4v-N5v
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1540/07/30
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum (Abdonisenae memoriae consecrato die)
Sprache Latein
Entstehungsort Marburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Incredibili desiderio afficior saepissime consuetudinis nostrae
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Datumsstempel 4.06.2019