Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Hinweise zur Datierung ===
=== Hinweise zur Datierung ===
Der im Jahr 1541 erfolgte Umzug des Camerarius nach [[Leipzig]] wird im Gedicht erwähnt. Er soll mehr als 15 Jahre zurückliegen, womit sich 1546 als frühestmögliches Datum ergibt.
Der im Jahr 1541 erfolgte Umzug des Camerarius nach [[Leipzig]] wird im Gedicht erwähnt. Er soll mehr als 15 Jahre zurückliegen, womit sich 1556 als frühestmögliches Datum ergibt.


=== Regest ===
=== Regest ===
Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht hätte, aber im selben Maße in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn [[Erwähnter Ort::Tübingen]] vom Neckar an die alte Elster (sc. nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (= wage er zu dichten).
Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht habe, doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn [[Erwähnter Ort::Tübingen]] vom Neckar an die alte Elster (sc. nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (= wage er zu dichten).


Von dem Musenhain, in dem einst [[Erwähnte Person::Hesiod]], [[Erwähnte Person::Kallimachos]] und [[Erwähnter Ort::Philetas von Kos]] wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür sollen seine ständigen Verpflichtungen sein, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwerfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstehen. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten.
Von dem Musenhain, in dem einst [[Erwähnte Person::Hesiod]], [[Erwähnte Person::Kallimachos]] und [[Erwähnte Person::Philetas von Kos]] wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür seien seine ständigen Verpflichtungen, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwürfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstünden. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten.


Doch wann immer er etwas zustande bringe, wolle er es Lotichius schicken, nur damit dieser ihm im Gegenzug seine eleganten und anmutigen ''carmina'' zukommen lasse.
Doch wann immer er etwas zustande bringe, wolle er es Lotichius schicken, nur damit dieser ihm im Gegenzug seine eleganten und anmutigen ''carmina'' zukommen lasse.
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=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* "aber im selben Maße in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter": Nicht ironisch gemeint.
* "doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter": Nicht ironisch gemeint.

Version vom 31. März 2019, 17:15 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Christian Lotichius an Camerarius, 23.12.155523 Dezember 1555 JL
 Briefdatum
Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später1556 JL
 Briefdatum
Camerarius an Christian Lotichius, 01.03.15621 März 1562 JL
Camerarius an Christian Lotichius, 28.07.156328 Juli 1563 JL
Werksigle OCEp 0207
Zitation Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später, bearbeitet von Michael Pöschmann und Manuel Huth (31.03.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0207
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. H6r-H7v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Christian Lotichius
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Ermitteltes Datum: frühestens 1556; s. Anm.
Unscharfes Datum Beginn 1556
Unscharfes Datum Ende 1557
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Me fecit tua Christiane longo
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefgedicht
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:HIWI4; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 31.03.2019
Werksigle OCEp 0207
Zitation Camerarius an Christian Lotichius, 1556 oder später, bearbeitet von Michael Pöschmann und Manuel Huth (31.03.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0207
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. H6r-H7v
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Christian Lotichius
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Ermitteltes Datum: frühestens 1556; s. Anm.
Unscharfes Datum Beginn 1556
Unscharfes Datum Ende 1557
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Me fecit tua Christiane longo
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefgedicht
Datumsstempel 31.03.2019


Hinweise zur Datierung

Der im Jahr 1541 erfolgte Umzug des Camerarius nach Leipzig wird im Gedicht erwähnt. Er soll mehr als 15 Jahre zurückliegen, womit sich 1556 als frühestmögliches Datum ergibt.

Regest

Camerarius erklärt, dass Lotichius' Muse ihn zwar seit langer Zeit wieder zu einem Dichter gemacht habe, doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter (s. Anm.). Mehr als 15 Jahre, nachdem ihn Tübingen vom Neckar an die alte Elster (sc. nach Leipzig) zurückgeschickt habe, schlage er nun diesen verlassenen Weg wieder ein (= wage er zu dichten).

Von dem Musenhain, in dem einst Hesiod, Kallimachos und Philetas von Kos wandelten, sei Camerarius (in Leipzig) ausgeschlossen. Grund hierfür seien seine ständigen Verpflichtungen, die sein Schiff wie auf stürmischer See umherwürfen und seinem Studium missgünstig gegenüberstünden. Dass seine bescheidene Schreibstube einmal etwas zum Gefallen der Gelehrten hervorbringe, sei verwunderlich und selten.

Doch wann immer er etwas zustande bringe, wolle er es Lotichius schicken, nur damit dieser ihm im Gegenzug seine eleganten und anmutigen carmina zukommen lasse.

(Michael Pöschmann)

Anmerkungen

  • "doch im selben Maße, in dem er ein schlechter Dichter sei, sei Lotichius ein guter Dichter": Nicht ironisch gemeint.