Camerarius, Battus, 1568 (1547): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Februar 2019, 15:40 Uhr


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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Battus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.02.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Battus
Kurzbeschreibung Allegorische Ekloge über die Verheerungen des Krieges.
Erstnachweis 1568
Bemerkungen zum Erstnachweis Datierung nach dem Erstdruck. Der Schmalkaldische Krieg (1546/47) als möglicher historischer Hintergrund zum Werk muss aus dem Inhalt des Gedichtes erschlossen werden.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Bukolik; Allegorie; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Erstdruck in Camerarius, Eclogae, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 49-52
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Quae votis praesto mihi saepe vocata Thalia
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft noch nicht am Original überprüft
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 7.02.2019
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Battus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.02.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Battus
Kurzbeschreibung Allegorische Ekloge über die Verheerungen des Krieges.
Erstnachweis 1568
Bemerkungen zum Erstnachweis Datierung nach dem Erstdruck. Der Schmalkaldische Krieg (1546/47) als möglicher historischer Hintergrund zum Werk muss aus dem Inhalt des Gedichtes erschlossen werden.


Schlagworte / Register Bukolik; Allegorie; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Quae votis praesto mihi saepe vocata Thalia
Bearbeitungsdatum 7.02.2019


Widmung und Entstehungskontext

Der ursprüngliche Entstehungskontext zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges muss aus dem Inhalt erschlossen werden.

Aufbau und Inhalt

In die übergeordneten Sprecherrede sind Reden von zwei Hirten eingefügt, Battus und Menalcas. Der Sprechen beginnt mit einem Musenanruf, in dem Thalia um Beistand bittet, den Gesang von zwei Hirten wiederzugeben. Daraufhin hebt er zu einer Klage über die gegenwärtigen Zustände an. Es herrsche "Raserei und schwerer Zorn der Fürsten" (furor et gravis ira ducum, es entsteht Zwietracht (discordia). Die "Frömmigkeit" (Pietas) ist dahin, "Göttliches und Weltliches sind vermischt" (miscentur sacra profanis), was einem Verlust der Gottesverehrung gleichkommt (deus ipse suo spoliatus honore). Es herrscht ein allgemeiner Verfall der Werte. Nach einer kurzen Darstellung der Situation und der Einführung des Battus als Klein- (pecudes), und des Menalcas als Großbauer (armenta) heben die beiden Hirten zu ihren Gesängen an. zunächst Battus mit einem Klagelied. Der Hirte klagt über Dürre, die zum Futtermangel und zur Missernte führt. Entsprechend fällt auch der Ertrag der Tiere schwach aus. Hierzu kommt noch ein Krieg. Der Bauer beklagt die Plünderungen, mit dene durchziehende marodierende Soldatenscharen die Höfe verheert haben. Auch die Gefahr der Vergewaltigungen, die Frauen droht, wird unverblümt angesprochen (Quid memorem uxorem et natas latitando pudorem / vix servasse suum?). Menalcas bricht seine Klagen ab und versucht ihn zu trösten und mahnt ihn zum Gleichmut gegenüber dem Schicksal zu begegnen. Er gibt stoizierende Lebensregeln aus. Battus soll zuversichtlich auf einen Ersatz für den erlittenen Verlust hoffen. Menalcas, der Großbauer, zeigt sich solidarisch mit dem in Not geratenen Kleinbauern und bietet dem Geschädigten Ersatz aus seinem Besitz. Er gibt sich auch zuversichtlich und hofft auf ein gnädiges Einwirken Gottes (dei claementia). Sein Gottvertrauen macht ihn optimistisch, dass das Unheil mit einem guten Ergebnis ertragen werden kann.
Literarisches Modell für die Abfolge von Klage und Tröstung stellt Theokrit, Idyll 4 dar. Ludwig Camerarius weist ferner Auf Euripides' Iphigenie in Aulis hin. Weitere Riminiszenzen finden sich zu Vergil, Eclogen, und Lukan.
Die Klage über die Zeitumständen und über die Folgen eines Krieges haben die plausible Vermutung erweckt, dass hiermit auf den Schmalkaldischen Krieg angespielt wird. In Menalcas zeigt sich ein Ideal gesellschaftliche Grenzen überwindender Solidarität auf der Grundlage des christlichen Glauben. Battus, der Eigenschaften Vergils trägt (Heimatort: Mantua; Vermögensverlust durch Krieg) könnte nach Mundt auf einen Dichter verweisen und hierbei möglicherweise auf Camerarius selbst, der im Schmalkaldischen Krieg Leipzig verlassen musste. Dann wäre mit dem Hilfe gewährenden Menalcas entweder Daniel Stiebar von Rabeneck oder Georg von Anhalt sein, bei denen Camerarius Zuflucht fand (vgl. Mundt 2004, 259).

Überlieferung

Das Gedicht ist als Ecloga XII in die Eklogensammlung von 1568 aufgenommen.

Forschungsliteratur

  • Mundt 2004, 82-87 (Text und Übersetzung); 259-260 (Kommentar)