Camerarius an Hier. Wolf, 05.04.1554: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach einer dreitätigen Reise habe Camerarius in ([[Erwähnter Ort:.Leipzig]]) einen Brief Wolfs (sc. vom [[Hier. Wolf an Camerarius, 15.03.1554|15.03.1554]]) und einen Brief von [[Erwähnte Person::Cyprian Leowitz|Cyprian (Leowitz)]] vorgefunden. | |||
Camerarius schlägt das ihm unterbreitete Angebot (einer Stelle als Aufseher der Schulen und Kirchen in Augsburg) mit dem Hinweis auf die Zeitumstände und seine Stellung aus. Er erklärt, dass er seine Verpflichtungen an der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Leipziger Universität]] nicht einfach ignorieren könne, wo er sich doch stets darum bemüht habe, das Himmlische vom Irdischen zu trennen (und zwar sowohl bei sich selbst als auch in seinen Schriften an Andere), und anderen Ratschläge zu sittlichem Verhalten erteilt habe. | |||
Er unterrichte doch nur eine einzige Kunst (d.h. er sei Humanist und kein Theologe). Andere, die ihn loben wollten – darunter Wolfs Landsmann [[Erwähnte Person::Johann Musler|(Johann) Musler]] –, bezeichneten ihn (vielleicht) noch Rhetor, obgleich das Camerarius das wie Ironie erscheine. | |||
Camerarius erläutert, dass er es weder vor seinen Mitmenschen noch vor Gott rechtfertigen könnte, ohne jede Notwendigkeit eine andere Stellung anzunehmen. Wolf solle also nur jene Fähigkeit des Camerarius loben, die Camerarius durch seine Werklein bekundet habe. Alle anderen, wichtigeren Aufgaben solle Wolf hingegen würdigen und weisen Leuten überlassen. Camerarius diene der Kirche an seinem Platz und nur dort. Seine Bemühungen auf diesem Gebiet seien hoffentlich bekannt. | |||
Camerarius verweist schließlich darauf, dass auch Wolf eine Anstellung abgelehnt habe und seine gegenwärtige, wenn auch mäßig gute Anstellung vorziehe. Dies habe Camerarius auch von (Aesops) Fabel von den Fröschen (und Hasen) gelernt: Ein Wechsel sei immer gefährlich. | |||
Camerarius bietet seine Hilfe bei der Suche nach einem anderen Kandidaten an. | |||
Er wolle wissen, ob der Demosthenes von Wolf schon herausgegeben worden sei. Grüße an [[Erwähnte Person::Johann Baptist Haintzel|(Johann Baptist) Haintzel]]. Seine Familie sei gesund und wohlbehalten zu Camerarius zurückgekehrt und packe das Gepäck aus. Die Zukunft liege bei Gott. |
Version vom 30. Mai 2017, 11:35 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 813 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 05.04.1554, bearbeitet von Manuel Huth (30.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_813 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 455-457 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 74 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1554/04/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. April. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nuper cum hinc abessem itinere |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Stellenangebot) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 30.05.2017 |
Werksigle | OCEp 813 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 05.04.1554, bearbeitet von Manuel Huth (30.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_813 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 455-457 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 74 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1554/04/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. April. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nuper cum hinc abessem itinere |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Stellenangebot) |
Datumsstempel | 30.05.2017 |
Entstehungsort ermittelt lt. Zäh. Zielort mutmaßlich.
Regest
Nach einer dreitätigen Reise habe Camerarius in (Erwähnter Ort:.Leipzig) einen Brief Wolfs (sc. vom 15.03.1554) und einen Brief von Cyprian (Leowitz) vorgefunden. Camerarius schlägt das ihm unterbreitete Angebot (einer Stelle als Aufseher der Schulen und Kirchen in Augsburg) mit dem Hinweis auf die Zeitumstände und seine Stellung aus. Er erklärt, dass er seine Verpflichtungen an der Leipziger Universität nicht einfach ignorieren könne, wo er sich doch stets darum bemüht habe, das Himmlische vom Irdischen zu trennen (und zwar sowohl bei sich selbst als auch in seinen Schriften an Andere), und anderen Ratschläge zu sittlichem Verhalten erteilt habe.
Er unterrichte doch nur eine einzige Kunst (d.h. er sei Humanist und kein Theologe). Andere, die ihn loben wollten – darunter Wolfs Landsmann (Johann) Musler –, bezeichneten ihn (vielleicht) noch Rhetor, obgleich das Camerarius das wie Ironie erscheine.
Camerarius erläutert, dass er es weder vor seinen Mitmenschen noch vor Gott rechtfertigen könnte, ohne jede Notwendigkeit eine andere Stellung anzunehmen. Wolf solle also nur jene Fähigkeit des Camerarius loben, die Camerarius durch seine Werklein bekundet habe. Alle anderen, wichtigeren Aufgaben solle Wolf hingegen würdigen und weisen Leuten überlassen. Camerarius diene der Kirche an seinem Platz und nur dort. Seine Bemühungen auf diesem Gebiet seien hoffentlich bekannt. Camerarius verweist schließlich darauf, dass auch Wolf eine Anstellung abgelehnt habe und seine gegenwärtige, wenn auch mäßig gute Anstellung vorziehe. Dies habe Camerarius auch von (Aesops) Fabel von den Fröschen (und Hasen) gelernt: Ein Wechsel sei immer gefährlich.
Camerarius bietet seine Hilfe bei der Suche nach einem anderen Kandidaten an.
Er wolle wissen, ob der Demosthenes von Wolf schon herausgegeben worden sei. Grüße an (Johann Baptist) Haintzel. Seine Familie sei gesund und wohlbehalten zu Camerarius zurückgekehrt und packe das Gepäck aus. Die Zukunft liege bei Gott.