Camerarius an Hier. Wolf, 05.11.1554
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0820 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 05.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth (24.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0820 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 463-465 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 85 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1554/11/05 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: 1559); s. Anm. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Sentire mihi sum visus aliquoties |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Astrologie; Amerika; Reichstag 1555 (Augsburg); Empfehlungsschreiben; Werkanfrage |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 24.09.2019 |
Werksigle | OCEp 0820 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 05.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth (24.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0820 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 463-465 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 85 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1554/11/05 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: 1559); s. Anm. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Sentire mihi sum visus aliquoties |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Astrologie; Amerika; Reichstag 1555 (Augsburg); Empfehlungsschreiben; Werkanfrage |
Datumsstempel | 24.09.2019 |
Entstehungsort ermittelt, Zielort mutmaßlich.
Zur Datierung
Der Brief wird durch ein handschriftlich überliefertes Schreiben Wolfs vom 28.02.1555 beantwortet (vgl. Zäh 2013, Nr. 85 und 86), dem sich entnehmen lässt, dass der vorliegende Brief am 05.11.(1554) verfasst wurde und kurz vor dem 01.01.1555 bei Wolf eintraf.
Falls der Brief von den Söhnen nicht absichtlich umdatiert wurde (wofür es im Moment keine Anhaltspunkte gibt), lässt sich die falsche Datierung (1554 bzw. 1559) möglicherweise erklären, wenn man von römischen Ziffern bei der Angabe des Jahres ausgeht, denn "IV" und "IX" lassen sich leicht verwechseln, wenn sie undeutlich geschrieben werden.
Regest
Camerarius entschuldigt sich dafür, dass er lange nicht geschrieben hat. Er sei in diesem Semester häufig auf Reisen gewesen und außerdem habe sich kein Bote gefunden.
Ein Augsburger Bürger namens (Paul Hector) Mair habe Camerarius (brieflich) um ein Proöm für seine designationes ὁπλομαχικαί gebeten. Mair habe ihm einmal die bebilderte und mit Erklärungen versehene Ausgabe in Augsburg gezeigt. Aber der Brief Mairs habe Camerarius zu spät und zu einem unpassenden Zeitpunkt erreicht, als er auf Reisen war. Mair bedürfe also vermutlich nicht mehr seiner Dienste. Falls Camerarius ihm noch irgendwie behilflich sein könne, so solle Mair ihm nur schreiben und er werde sich nach Kräften bemühen. Wolf solle das bitte ausrichten.
Als sich Camerarius neulich mit einigen astrologischen Problemen beschäftigte, sei ihm Folgendes in den Sinn gekommen: Die Stadt Temixtitana (sc. Tenochtitlan) – (Johannes) Schöner glaubte, in den jüngsten geographischen Tafelwerken handele es sich dabei um Quinsai (sc. Hángzhōu) – solle sich bereits in der Gewalt des Kaisers Karl V. befinden. Dort solle es sehr viele erfahrene Astrologen geben. Wenn dies wahr sei, müssten dort auch herausragende Lehrer dieser Kunst sein. Es scheine Camerarius also lohnenswert, herauszufinden, welche Methode sie vornehmlich verwendeten, wie sie vorgingen und von welchen Prinzipien ausgehend sie den Einfluss der Gestirne zu begreifen suchen. Wolfs Herren (sc. die Familie Fugger) könnten dies sicher leicht in Erfahrung bringen. Den Rest könne Wolf mit Cyprian (Leowitz) klären, dem Wolf Grüße ausrichten möge.
Außerdem interessiere ihn Folgendes: Zweifellos berichte man Wolfs Herren sehr viel über die Landstriche der auswärtigen und einst unbekannten Menschen, über ihre Lebensweise, ihre Sitten, Einrichtungen, Gesetze und ihren Glauben. Es dürfte nützlich sein, dies alles schriftlich festzuhalten. Und diese Aufgabe erfordere anscheinend den Einsatz Wolfs. Camerarius möchte daher, dass sich Wolf um die Ausarbeitung dieses Werkes kümmere. Wolf könne mit seiner Unterstützung rechnen.
Wolf habe hier also einen Brief, von dem Camerarius nicht wisse, ob er mehr voller unnützer Dinge oder Phantastereien sei. Aber er habe ihn doch von Camerarius.
Camerarius habe bereits erfahren, dass man die Augsburger Versammlung (sc. den Reichstag) (noch) nicht ankündige, aber dass es schon eine Versammlung gebe und man täglich zusammenkomme. Wolf solle sich davor hüten, im Glanz und in der Pracht dieser Verhandlungen seine Demut zu vergessen. Er solle Camerarius ab und zu über die Unterredungen unterrichten.
Grüße an Wolfs Herren und Petrus (Ketzmann). Empfehlung desselben.
(Manuel Huth)
Anmerkungen zum Regest
- "Wolfs Herren (...) könnten dies sicher leicht in Erfahrung bringen": Die Fugger verfügten über Handelsniederlassungen in Mexiko. Außerdem hatten sie die Wahl Kaiser Karls mitfinanziert und wurden dafür mit Aztekengold entschädigt.