Hessus an Camerarius, 1527-1530: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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|Empfänger=Joachim Camerarius I.
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|Bemerkungen zum Datum=o.D. Terminus ante quem muss 1530 sein, da in diesem Jahr die Theokrit-Edition des Camerarius erscheint. Nach Krause 1879, II, 92, Anm. 1, datiert den Brief auf 1527, allerdings ohne anzugeben, woher er eine solch genaue Angabe hat.
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===Regest===
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Einleitend lobt Hessus die Ähnlichkeit der Gesinnungen zwischen ihm und Camerarius (''similitudo rationum ac cogitationum nostrarum''). Ohne den konkreten Kontext zu benennen, scheint er damit auf eine vorausgehende Äußerung Camerarius' anzuspielen, in der dieser auf Theokrit zu sprechen kommt, möglicherweise sogar eine [[Erwähntes Werk::Camerarius, Θεοκρίτου Εἰδύλλια, 1530|geplante Edition]] thematisiert. Nur so erkläret sich, dass im Hessusbrief die erste Bezugnahme auf den Dichter nicht namentlich, sondern durch ein Demonstrativpronomen erfolgt (''huius poetae''). Hessus verkündet in dem Brief seinen Beschluss, die Eidyllia (ποιημάτια; εἰδύλλια) des [[Erwähnte Person::Theokrit]] [[Erwähntes Werk::Theokrit, Idyllia, 1530/31|in lateinische Verse zu übersetzen]]. Hierbei wolle er es weder an Mühe noch an Sorgsamkeit fehlen lassen. Für dieses Unternehmen wolle Hessus Camerarius als Unterstützer (''te socium & adiutorem'') gewinnen.<br />
Einleitend lobt Hessus die Ähnlichkeit der Gesinnungen zwischen ihm und Camerarius (''similitudo rationum ac cogitationum nostrarum''). Ohne den konkreten Kontext zu benennen, scheint er damit auf eine vorausgehende Äußerung Camerarius' anzuspielen, in der dieser auf Theokrit zu sprechen kommt, möglicherweise sogar eine [[Erwähntes Werk::Camerarius, Θεοκρίτου Εἰδύλλια, 1530|geplante Edition]] thematisiert. Nur so erkläret sich, dass im Hessusbrief die erste Bezugnahme auf den Dichter nicht namentlich, sondern durch ein Demonstrativpronomen erfolgt (''huius poetae''). Hessus verkündet in dem Brief seinen Beschluss, die Eidyllia (ποιημάτια; εἰδύλλια) des [[Erwähnte Person::Theokrit]] [[Erwähntes Werk::Theokrit, Idyllia, 1530/31|in lateinische Verse zu übersetzen]]. Hierbei wolle er es weder an Mühe noch an Sorgsamkeit fehlen lassen. Für dieses Unternehmen wolle Hessus Camerarius als Unterstützer (''te socium et adiutorem'') gewinnen.<br />
Die Bedeutsamkeit der Kommunikation zwischen gelehrten für das Gelingen literarischer Werke sei schon in der Antike erkannt worden. Dies belegt das Rezitationswesen und auch eine Äußerung Ciceros. Für den erwarteten Freundschaftsdienst sei Hessus gerne bereit, Camerarius Gegenleistungen zu erbringen. Hessus' Leistungen sollen dann auch für die Nachwelt ein Erinnerungsstück für die Freundschaft der beiden hinterlassen.   
Die Bedeutsamkeit der Kommunikation zwischen Gelehrten für das Gelingen literarischer Werke sei schon in der Antike erkannt worden. Dies belegt das Rezitationswesen und auch eine Äußerung Ciceros. Für den erwarteten Freundschaftsdienst sei Hessus gerne bereit, Camerarius Gegenleistungen zu erbringen. Hessus' Leistungen sollen dann auch für die Nachwelt ein Erinnerungsstück an die Freundschaft der beiden hinterlassen.   
   
   
(Jochen Schultheiß)
(Jochen Schultheiß)

Version vom 19. September 2018, 14:38 Uhr



Werksigle OCEp 0056
Zitation Hessus an Camerarius, 1527-1530, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (19.09.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0056
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. G8v-H1r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D. Terminus ante quem muss 1530 sein, da in diesem Jahr die Theokrit-Edition des Camerarius erscheint. Krause 1879, II, 92, Anm. 1, datiert den Brief auf 1527, allerdings ohne anzugeben, woher er eine solch genaue Angabe hat.
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1530
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Credere non potes Ioachime
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Werkgenese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Huber-Rebenich, Gerlinde, Eobanus Hessus als Übersetzer. Selbstzeugnisse aus seinen Briefen und Vorreden, in: Huber-Rebenich, Gerlinde / Ludwig, Walther (Hgg.), Humanismus in Erfurt, Rudolstadt 2002, pp. 177-194
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:JS
Gegengelesen von
Datumsstempel 19.09.2018
Werksigle OCEp 0056
Zitation Hessus an Camerarius, 1527-1530, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (19.09.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0056
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. G8v-H1r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D. Terminus ante quem muss 1530 sein, da in diesem Jahr die Theokrit-Edition des Camerarius erscheint. Krause 1879, II, 92, Anm. 1, datiert den Brief auf 1527, allerdings ohne anzugeben, woher er eine solch genaue Angabe hat.
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1530
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Credere non potes Ioachime
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Werkgenese
Datumsstempel 19.09.2018


Regest

Einleitend lobt Hessus die Ähnlichkeit der Gesinnungen zwischen ihm und Camerarius (similitudo rationum ac cogitationum nostrarum). Ohne den konkreten Kontext zu benennen, scheint er damit auf eine vorausgehende Äußerung Camerarius' anzuspielen, in der dieser auf Theokrit zu sprechen kommt, möglicherweise sogar eine geplante Edition thematisiert. Nur so erkläret sich, dass im Hessusbrief die erste Bezugnahme auf den Dichter nicht namentlich, sondern durch ein Demonstrativpronomen erfolgt (huius poetae). Hessus verkündet in dem Brief seinen Beschluss, die Eidyllia (ποιημάτια; εἰδύλλια) des Theokrit in lateinische Verse zu übersetzen. Hierbei wolle er es weder an Mühe noch an Sorgsamkeit fehlen lassen. Für dieses Unternehmen wolle Hessus Camerarius als Unterstützer (te socium et adiutorem) gewinnen.
Die Bedeutsamkeit der Kommunikation zwischen Gelehrten für das Gelingen literarischer Werke sei schon in der Antike erkannt worden. Dies belegt das Rezitationswesen und auch eine Äußerung Ciceros. Für den erwarteten Freundschaftsdienst sei Hessus gerne bereit, Camerarius Gegenleistungen zu erbringen. Hessus' Leistungen sollen dann auch für die Nachwelt ein Erinnerungsstück an die Freundschaft der beiden hinterlassen.

(Jochen Schultheiß)