Benutzer: HIWI/Drafts: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 32: Zeile 32:
Dabei geht es ebenso um eher triviale Begriffe wie "''Frons.'' Die stiern" und "''Nasus.'' Die nase" wie auch um ausgefallenere Bezeichnungen wie "''Occiput et occipitium.'' Hinden der kopff ob dem genigk" oder "''Mons pedis sive convexus pes.'' Des fues ritz". Die Aufzählung folgt dabei dem Aufbau des menschlichen Körpers von oben nach unten.
Dabei geht es ebenso um eher triviale Begriffe wie "''Frons.'' Die stiern" und "''Nasus.'' Die nase" wie auch um ausgefallenere Bezeichnungen wie "''Occiput et occipitium.'' Hinden der kopff ob dem genigk" oder "''Mons pedis sive convexus pes.'' Des fues ritz". Die Aufzählung folgt dabei dem Aufbau des menschlichen Körpers von oben nach unten.


Bei aller Bedeutung für Camerarius' Leistung als Übersetzer handelt es sich bei dem Glossar, das Dürers Werk beigegeben ist, doch um ein sehr kleines Werk. In seinen späteren Lebensjahren brachte Camerarius ein weiteres Glossar auf den Weg, dieses Mal von gewaltigem Umfang: Das 500 Seiten umfassende Werk, das, wieder in der Richtung von oben nach unten geordnet, lateinische und griechische Bezeichnungen für die menschlichen Körperteile enthält, wurde 1551 unter dem Titel [[Erwähntes Werk::OC 0553|"Διασκευή ὀνομαστική"]] gedruckt; Thomas Baier bezeichnete es als ein "besonderes Herzensanliegen" des Camerarius, ja "[w]omöglich ... seine Leipziger 'Lebensaufgabe'":<ref>[[Baier 2017]], 78.</ref>
Bei aller Bedeutung für Camerarius' Leistung als Übersetzer handelt es sich bei dem Glossar, das Dürers Werk beigegeben ist, doch um ein sehr kleines Werk. In seinen späteren Lebensjahren brachte Camerarius ein weiteres Glossar auf den Weg, dieses Mal von gewaltigem Umfang: Das knapp 500 Spalten (ca. 250 Seiten) umfassende Werk, das, wieder in der Richtung von oben nach unten geordnet, lateinische und griechische Bezeichnungen für die menschlichen Körperteile enthält, wurde 1551 unter dem Titel [[Erwähntes Werk::OC 0553|"Διασκευή ὀνομαστική"]] gedruckt; Thomas Baier bezeichnete es als ein "besonderes Herzensanliegen" des Camerarius, ja "[w]omöglich ... seine Leipziger 'Lebensaufgabe'":<ref>[[Baier 2017]], 78.</ref>
Dem Druck ist ein Brief des [[Erwähnte Person::Simon Grynäus]] beigegeben, in dem er Camerarius zur Abfassung des Glossars ermutigt, und auch in seinem [[Erwähntes Werk::OC 0550|Widmungsbrief]] an [[Erwähnte Person::Wolfgang von Werthern]] erwähnt Camerarius, dass Grynäus ihn in seinem Vorhaben immer bestärkt habe.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551]], Bl. β1v.</ref>  
Dem Druck ist ein Brief des [[Erwähnte Person::Simon Grynäus]] beigegeben, in dem er Camerarius zur Abfassung des Glossars ermutigt, und auch in seinem [[Erwähntes Werk::OC 0550|Widmungsbrief]] an [[Erwähnte Person::Wolfgang von Werthern]] erwähnt Camerarius, dass Grynäus ihn in seinem Vorhaben immer bestärkt habe.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551]], Bl. β1v.</ref>  
Da Grynäus aber 1541 starb, wird deutlich, dass Camerarius zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seit mindestens zehn Jahren und damit seit seiner Anstellung in Leipzig 1541 an dem Glossar gearbeitet hatte.
Da Grynäus aber 1541 starb, wird deutlich, dass Camerarius zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seit mindestens zehn Jahren und damit seit seiner Anstellung in Leipzig 1541 an dem Glossar gearbeitet hatte.

Version vom 27. Juni 2023, 17:32 Uhr

Benutzer:HIWI/Notes

Medizin (CamLex)

Zur Medizin in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts

Medizinisches in Werken und Briefen des Camerarius

In Orpheus' Fußstapfen - Camerarius' Lob der Gesundheit (AH)

fertig und online

Diätetik

Iatromathematik (MG)

Badewesen (MG)

fertig und online

Baden in Württemberg

fertig und online

Theriak (MG)

Beteiligung an der Galen-Edition

Terminologie (AH)

Immer wieder ist es die Terminologie, die den Philologen Camerarius besonders fasziniert. Programmatisch äußert sich Camerarius dazu in seinem Glossar zum Thema "Pferd": Nichts sei so nützlich zur Erkenntnis der Welt (rerum ullarum cognitio) wie das Wissen um die genaue Bedeutung der Wörter und eine gewisse Sprachgewandtheit (nominum primum explorata significatio, deinde proprii sermonis peritia).[1] An anderer Stelle heißt es, es gebe keinen "Henkel", also kein anderes Mittel, mit dem sich eine Aussage oder eine Vorstellung so genau fassen lasse wie mit der Sprache; wer diese nicht beherrsche, dem müsse auch alles andere entgleiten.[2] Dies führte zur Entstehung mehrerer Glossare zu naturkundlichen (→ Naturkunde) und theologischen Themen (→ Theologie); auch in seinen mathematischen Werken legt Camerarius stets großen Wert auf terminologische Genauigkeit (→ Mathematische Wissenschaften). Es verwundert daher kaum, dass Camerarius sich auch und gerade in der Medizin für die korrekte Terminologie interessierte.

Das früheste medizin-terminologische Werk des Camerarius ist ein kurzes Glossar mit dem Titel "Partium humani corporis nomina", das er seiner lateinischen Übersetzung von Albrecht Dürers "Vier Büchern von menschlicher Proportion" beigibt. Es zeugt von seiner gewissenhaften Übersetzungsarbeit, dass er, wo der Autor des Werkes sich bewusst um exakte Bezeichnungen bemüht und teilweise neue Ausdrücke geprägt habe und wo kein antikes Vorbild vorhanden war,[3] besonders um Transparenz seiner Entscheidungen als Übersetzer bemüht war. So listet Camerarius also auf knapp über einer Seite die lateinischen Begriffe für Körperteile auf, die er verwendet hat, sowie ihre Entsprechungen in Dürers deutschem Original.(Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A5r/v) Dabei geht es ebenso um eher triviale Begriffe wie "Frons. Die stiern" und "Nasus. Die nase" wie auch um ausgefallenere Bezeichnungen wie "Occiput et occipitium. Hinden der kopff ob dem genigk" oder "Mons pedis sive convexus pes. Des fues ritz". Die Aufzählung folgt dabei dem Aufbau des menschlichen Körpers von oben nach unten.

Bei aller Bedeutung für Camerarius' Leistung als Übersetzer handelt es sich bei dem Glossar, das Dürers Werk beigegeben ist, doch um ein sehr kleines Werk. In seinen späteren Lebensjahren brachte Camerarius ein weiteres Glossar auf den Weg, dieses Mal von gewaltigem Umfang: Das knapp 500 Spalten (ca. 250 Seiten) umfassende Werk, das, wieder in der Richtung von oben nach unten geordnet, lateinische und griechische Bezeichnungen für die menschlichen Körperteile enthält, wurde 1551 unter dem Titel "Διασκευή ὀνομαστική" gedruckt; Thomas Baier bezeichnete es als ein "besonderes Herzensanliegen" des Camerarius, ja "[w]omöglich ... seine Leipziger 'Lebensaufgabe'":[4] Dem Druck ist ein Brief des Simon Grynäus beigegeben, in dem er Camerarius zur Abfassung des Glossars ermutigt, und auch in seinem Widmungsbrief an Wolfgang von Werthern erwähnt Camerarius, dass Grynäus ihn in seinem Vorhaben immer bestärkt habe.[5] Da Grynäus aber 1541 starb, wird deutlich, dass Camerarius zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seit mindestens zehn Jahren und damit seit seiner Anstellung in Leipzig 1541 an dem Glossar gearbeitet hatte.


Epigramme für medizinische Abhandlungen und Disputationen Dritter

Medizinisches in den "Decuriae" und der "Appendix problematum" (AH)

fertig und online

Camerarius und die praktische Medizin

Medizinkenntnisse und Medizinische Ratschläge an Dritte

Varii morbi - Camerarius als Patient (AH)

fertig und online

Badbesuche (MG)

fertig und online

"Pest" und Epidemiegeschehen (MG)

Anmerkungen

  1. Vgl. Xenophon, Hippocomicus, 1556, Bl. G5r.
  2. Nulla autem certe est ansa, qua apprehendi possit vera et certa sententia, et animi conceptio, et cogitationis inventum, nisi orationis: quam qui non comprehendit, huic cetera etiam elabantur necesse est (Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551, Bl. α4r).
  3. [C]um autor curiosa pene diligentia exquisiverit partium in corpore humano nomina, quo mensurationes certiores essent, quibusdam etiam nova imposuerit, confido fore ut studiosi versionis vel hac in parte difficultatem intelligant. Nam reliqua praetereo quae et ipsa non possint facilia videri fuisse, cum in hoc genere quod imitaremur, antiquorum extaret nihil (Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A4v).
  4. Baier 2017, 78.
  5. Vgl. Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551, Bl. β1v.

Dies ist die Benutzerseite von Alexander Hubert.