Camerarius an Unbekannt (Petrus), 1530: Unterschied zwischen den Versionen
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(Vinzenz Gottlieb) | |||
=== Anmerkungen === | |||
* ''in Aristocleas cartas'': Aristokles ist der Name verschiedener griechischer Bildhauer, aber auch Grammatiker und Philosophen. Es geht sicherlich um die Abwendung von der Politik und der Hinwendung zu anderer (wissenschaftlicher?) Beschäftigung. | |||
* Der Empfänger ist wahrscheinlich Akademiker. Möglicherweise handelt es sich um [https://resource.database.rag-online.org/ngXN8O870WP62mtFrX0mjVjI8YK Peter Gelter]. Ein anderer Petrus aus Bamberg ist nicht belegt. |
Version vom 11. April 2023, 12:19 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0139 |
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Zitation | Camerarius an Unbekannt (Petrus), 1530, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (11.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0139 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X6r-X7r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Unbekannt (Petrus) |
Datum | 1530-04-13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Idus Aprilis, Anno 1530 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cum tua de nobis Petre tam praeclara voluntas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 15.3.23: Der Empfänger muss Latein können, ist also wohl Akademiker. Laut RAG kommt nur Peter Gelter in Frage: Peter Gelter (RAG-ID: ngXN8O870WP62mtFrX0mjVjI8YK), https://resource.database.rag-online.org/ngXN8O870WP62mtFrX0mjVjI8YK, 15.03.2023. Er steht als Magister in der Matrikel, hat also wohl schon woanders studiert. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 11.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0139 |
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Zitation | Camerarius an Unbekannt (Petrus), 1530, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (11.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0139 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X6r-X7r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Unbekannt (Petrus) |
Datum | 1530-04-13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Idus Aprilis, Anno 1530 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cum tua de nobis Petre tam praeclara voluntas |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht |
Datumsstempel | 11.04.2023 |
Der Empfänger namens Petrus stammt aus Bamberg.
Briefgedicht in 65 Hexametern.
Regest
Petrus habe C. in Dichtform gepriesen und mit dem Lob Melanchthons verbunden. C. weist das Lob aber zurück: seine Fähigkeiten seien einem Vergil, Albius oder Horaz nicht angemessen und schon gar keinem Eoban. Aber damit die Musen nicht verkümmerten, wolle er sich mit dem Werk von Ovid und Catull befassen (V. 25). Ihn leiteten dabei die Liebe zur Tugend der Antike und zu ihren Studien. Er habe oft begonnen, sei aber oft abgelenkt worden (V. 34-35). Es sei für ihn schwer und mühsam gewesen, hierher zu kommen (unklar). Nun sehe er, dass alles von Tollheit gequält und Heiliges mit Profanem vermischt werde. Recht würde nichts mehr gelten, Unrecht und Krieg regieren. Er selbst verhülle sich in Aristocleas cartas (s. Anm.). C. quake nun wie ein Frosch mit der Nachtigall um die Wette. Auch wenn Petrus mahne, dass niemand es lesen oder verwerfen (werde oder solle?), werde C. die deutschen Federn (Germanos fälschlich für Germanas?) mit lateinischen Schriftzügen führen und alles Geschriebene auf griechische Weise durchpflügen. Denn für ihn seien P.‘ Bemühungen eine Warnung, und auch jene, die sich mit Reichtum, Macht und Titeln brüsteten.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- in Aristocleas cartas: Aristokles ist der Name verschiedener griechischer Bildhauer, aber auch Grammatiker und Philosophen. Es geht sicherlich um die Abwendung von der Politik und der Hinwendung zu anderer (wissenschaftlicher?) Beschäftigung.
- Der Empfänger ist wahrscheinlich Akademiker. Möglicherweise handelt es sich um Peter Gelter. Ein anderer Petrus aus Bamberg ist nicht belegt.