Camerarius an Seld, 28.08.1564: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Bei ihm sei ein kluger und gebildeter Mann, der eine Druckerei gegründet habe: Ernestus (vermutlich [[Erwähnte Person::Ernst Vögelin]]). Er lasse bei Auswahl und Druck größere Sorgfalt walten als gemeinhin üblich. Dabei habe er sein gesamtes Vermögen aufgebraucht.<br>
Bei ihm sei ein kluger und gebildeter Mann, der eine Druckerei gegründet habe: Ernestus (vermutlich [[Erwähnte Person::Ernst Vögelin]]). Er lasse bei Auswahl und Druck größere Sorgfalt walten als gemeinhin üblich. Dabei habe er sein gesamtes Vermögen aufgebraucht.<br>
Sein Anliegen finde bei den Buchhändlern so wenig Unterstützung, dass es sogar verhasst sei. So suche Ernestus nun den Schutz der Kaiserlichen Autorität und bitte um das Kaiserliche Privileg. Er habe auch Camerarius gebeten, bei Seld für ihn zu sprechen, der dies freilich nicht ablehnen könne und Seld nun bitte, dass dieser seinen Freund unterstütze, so weit es ihm möglich sei. Camerarius könne Versprechen, dass aus Ernestus' Druckerei nichts Schädliches hervorgehen werde und seine Drucke der Bildung der Studenten zuträglich seien, und dass dieser alles tun werde, damit Seld seine Großzügigkeit nicht bereuen werde.<br>
Sein Anliegen finde bei den Buchhändlern so wenig Unterstützung, dass es sogar verhasst sei. So suche Ernestus nun den Schutz der Kaiserlichen Autorität und bitte um das Kaiserliche Privileg. Er habe auch Camerarius gebeten, bei Seld für ihn zu sprechen, der dies freilich nicht ablehnen könne und Seld nun bitte, dass dieser seinen Freund unterstütze, so weit es ihm möglich sei. Camerarius könne Versprechen, dass aus Ernestus' Druckerei nichts Schädliches hervorgehen werde und seine Drucke der Bildung der Studenten zuträglich seien, und dass dieser alles tun werde, damit Seld seine Großzügigkeit nicht bereuen werde.<br>
Gerade habe Ernestus [[Erwähntes Werk::Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564|Camerarius' Aesop-Ausgabe]] gedruckt, und Camerarius habe ihn gebeten, Seld eine Ausgabe zu übersenden.
Gerade habe Ernestus [[Erwähntes Werk::Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564|Camerarius' Aesop-Ausgabe]] gedruckt, und Camerarius habe ihn gebeten, Seld eine Ausgabe zu übersenden. Das Werk sei an sich nicht spektakulär, aber voller menschlicher Weisheiten. Darüber müsse man nun aber nicht reden.<br>
Seld bewahre seine positive Haltung gegenüber Camerarius und verzeihe den Brief, der vielleicht zur Unzeit komme. Lebwohl.
 
(Alexander Hubert)

Version vom 11. März 2020, 14:38 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Seld an Camerarius, 14.06.156014 Juni 1560 JL
Camerarius an Seld, 06.05.15606 Mai 1560 JL
Camerarius an Seld, 25.01.155925 Januar 1559 JL
 Briefdatum
Camerarius an Seld, 28.08.156428 August 1564 JL
 Briefdatum
Seld an Camerarius, 05.10.15645 Oktober 1564 JL
Werksigle OCEp 0554
Zitation Camerarius an Seld, 28.08.1564, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (11.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0554
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 116-118
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Sigismund Seld
Datum 1564/08/28
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 5. Cal. Septembris 1564
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Imperatoris Ferdinandi, cuius sacratiss. Maiestatem
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von
Datumsstempel 11.03.2020
Werksigle OCEp 0554
Zitation Camerarius an Seld, 28.08.1564, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (11.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0554
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 116-118
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Sigismund Seld
Datum 1564/08/28
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 5. Cal. Septembris 1564
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Imperatoris Ferdinandi, cuius sacratiss. Maiestatem
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 11.03.2020


Regest

Der Tod Kaiser Ferdinands, der noch zu Lebzeiten seines Bruders Karl und dann auch danach das im Untergang begriffene Reich gestützt habe, treffe Seld sicher hart. Deshalb habe Camerarius lange gezögert, zu diesem Zeitpunkt einen solchen Brief an Seld zu schreiben. Doch die Verbundenheit mit einem Freund zwinge ihn dazu, sodass Seld ihm bitte verzeihen möge.
Bei ihm sei ein kluger und gebildeter Mann, der eine Druckerei gegründet habe: Ernestus (vermutlich Ernst Vögelin). Er lasse bei Auswahl und Druck größere Sorgfalt walten als gemeinhin üblich. Dabei habe er sein gesamtes Vermögen aufgebraucht.
Sein Anliegen finde bei den Buchhändlern so wenig Unterstützung, dass es sogar verhasst sei. So suche Ernestus nun den Schutz der Kaiserlichen Autorität und bitte um das Kaiserliche Privileg. Er habe auch Camerarius gebeten, bei Seld für ihn zu sprechen, der dies freilich nicht ablehnen könne und Seld nun bitte, dass dieser seinen Freund unterstütze, so weit es ihm möglich sei. Camerarius könne Versprechen, dass aus Ernestus' Druckerei nichts Schädliches hervorgehen werde und seine Drucke der Bildung der Studenten zuträglich seien, und dass dieser alles tun werde, damit Seld seine Großzügigkeit nicht bereuen werde.
Gerade habe Ernestus Camerarius' Aesop-Ausgabe gedruckt, und Camerarius habe ihn gebeten, Seld eine Ausgabe zu übersenden. Das Werk sei an sich nicht spektakulär, aber voller menschlicher Weisheiten. Darüber müsse man nun aber nicht reden.
Seld bewahre seine positive Haltung gegenüber Camerarius und verzeihe den Brief, der vielleicht zur Unzeit komme. Lebwohl.

(Alexander Hubert)