Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2019, 14:14 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 1475 |
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Zitation | Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1475 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Aa2r-Bb3r |
Zweitdruck in | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Bl. A6r-B5r |
Sonstige Editionen | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1570, Bl. A6r-B5r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Malleolus |
Datum | 1544 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Die Vorbemerkungen des Druckers zum erteilten Privileg datieren auf den 15. März 1544. Der Widmungsbrief dürfte kurz zuvor verfasst worden sein. |
Unscharfes Datum Beginn | 1544/02/15 |
Unscharfes Datum Ende | 1544/03/15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Burg Gutenstein |
Gedicht? | nein |
Incipit | Fabellas Aesopicas quas nostra narratione pertexuissemus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544 |
Kurzbeschreibung | Camerarius betont den sprachlichen und ethischen Nutzen der fabellae Aesopicae für junge Lesende und spricht sich ausführlich für die Notwendigkeit pädagogischer Unterweisung und Lenkung aus. Mit der vorliegenden Ausgabe könne Malleolus seine ihm anvertrauten Schüler (darunter auch Camerarius' Sohn Philipp) altersgemäß unterrichten. |
Anlass | |
Register | Fabel; Edition; Übersetzung; Werkgenese; Pädagogik; Bildungsdiskurs; Biographisches (Familie); Elementarunterricht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 17.12.2019 |
Werksigle | OCEp 1475 |
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Zitation | Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1475 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Aa2r-Bb3r |
Zweitdruck in | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Bl. A6r-B5r |
Sonstige Editionen | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1570, Bl. A6r-B5r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Malleolus |
Datum | 1544 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Die Vorbemerkungen des Druckers zum erteilten Privileg datieren auf den 15. März 1544. Der Widmungsbrief dürfte kurz zuvor verfasst worden sein. |
Unscharfes Datum Beginn | 1544/02/15 |
Unscharfes Datum Ende | 1544/03/15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Burg Gutenstein |
Gedicht? | nein |
Incipit | Fabellas Aesopicas quas nostra narratione pertexuissemus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544 |
Kurzbeschreibung | Camerarius betont den sprachlichen und ethischen Nutzen der fabellae Aesopicae für junge Lesende und spricht sich ausführlich für die Notwendigkeit pädagogischer Unterweisung und Lenkung aus. Mit der vorliegenden Ausgabe könne Malleolus seine ihm anvertrauten Schüler (darunter auch Camerarius' Sohn Philipp) altersgemäß unterrichten. |
Register | Fabel; Edition; Übersetzung; Werkgenese; Pädagogik; Bildungsdiskurs; Biographisches (Familie); Elementarunterricht |
Datumsstempel | 17.12.2019 |
Regest
Camerarius betont den zweifachen Nutzen, den die Lektüre der fabellae Aesopicae (und somit seine überarbeitete, erweiterte und bei Bapst neu gedruckte Ausgabe) für die pueri besitzte. Dieser Nutzen sei sowohl sprachlicher (forma orationis Latina, Aa2v) als auch ethischer Art (praecepta optima, ebd.), wobei beides ineinander übergehe. These: Auf den Niedergang (corruptio, Aa3r) der Sprache folge unweigerlich der Niedergang des Gemeinwesens.
Camerarius argumentiert ausführlich gegen die These, dass die Guten keine praecepta benötigten und die Schlechten sich ohnehin gegen sie verschließen würden und deswegen die (pädagogischen) Unterweisungen nutzlos seien: Wie nur ein kultivierter Weinberg reiche Ernte bringe, so könnten sich auch nur gut unterwiesene Schüler optimal entwickeln, und wie ein Kranker durch ärztliche Hilfe gesund werde, so müssten bei Fehlentwicklungen Korrekturen vorgenommen werden durch die praecepta sapientiae (Aa7v). Iudicium und voluntas müssten richtig zusammenspielen. Unterlässlich dabei sei, dass das bei den pueri erst rudimentär ausgebildete iudicium durch bestmögliche Lehre ausgeformt werde, und dass die voluntas durch positive (und wenn nötig auch massive und strafende) Einflussnahme zu lenken sei. Es gebe nur sehr wenige hoffnungslose Fälle, die den Wert der Bildung und Erziehung nicht diskreditieren dürften, und auch Weise bräuchten zur Stärkung ihres Urteils noch Unterweisung. Zentrales Anliegen der Gesellschaft müsse die Erziehung der Kinder sein, auch wenn noch so gute cultura nicht bei allen gleichermaßen anschlage (Vergleich mit Steinen und Feuersteinen). Ohne gute Erziehung jedenfalls könnten auch gute Anlagen pervertiert werden.
Camerarius widme Malleolus die Ausgabe, damit er die ihm anvertrauten adligen Schüler und mit diesen auch seinen eigenen Sohn (Philipp) altersgemäß unterrichten könne (Hoc autem opusculum nostrum tibi peculiariter mittendum, Malleole, duximus, quod tuis nobiliss(imis) pueris,& una cum illis nostro fiio recte proponere hoc tempore aetateque illorum posses., Bb2r). Dass Camerarius seinen Sohn bei Malleolus ausbilden lasse, der ihn mit den Söhnen der böhmischen Adelsfamilie Gutenstein (auf Burg Gutenstein im westböhmischen Konstantinovy Lázně?) unterrichte (Bb2v), zeige seine Hochachtung gegenüber dessen Bildung, Integrität und Zuverlässigkeit. Für die Adelssöhne biete er spätere Unterstützung an.
Der Widmungsbrief zeichnet sich durch ermüdende Abundanz und wenig Originalität aus. Dies scheint auch Camerarius kurz vor Ende des Textes zu reflektieren (Poterant multa similiter dici, sed ego iam disputationem nostram aberrasse longius quam oportuerit, et me nimium de re plana ac manifesta verborum fecisse sentio., Bb1v).
(Marion Gindhart)