Camerarius, Annotationes in Plauti Truculentum, 1552: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Inhaltsangabe ===
=== Inhaltsangabe ===
Camerarius wertet die bereits in den [[Erwähntes Werk::Camerarius, Annotata ad Plauti Pseudolum, 1549|Annotationes zum "Pseudolus"]] zitierte Stelle aus [[Erwähnte Person::Cicero]]s "Cato maior" (50) dahingehend, dass unter den Plautus-Komödien der "Pseudolus" und der "Truculentus" Cicero am besten gefallen haben. Die Güte des "Truculentus" sei trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident; zur Steigerung der Komplexität wurde die Handlung um eine vergewaltigte Bürgertochter und deren Kind erweitert. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe Camerarius immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben, zumal man sich ja auch fragen müsse, ob es keine lohnendere Beschäftigung gäbe als sich um die ''nugae Theatri'' (898) zu kümmern. Angesichts der Bedeutung der Komödien für die ''studia litterarum'' habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden (z.B. ohne Wiedergabe aller Varianten, die aus einem Vergleich der gedruckten Editionen ersichtlich seien). Verderbte Stellen habe er mit einem Stern gekennzeichnet und er sei nicht allen existenten Konjekturen kritisch nachgegangen. Die Komödie prangere plastisch die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Selbstgewissheit und Eitelkeit der Soldaten an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab.
Camerarius wertet die bereits in den [[Erwähntes Werk::Camerarius, Annotata ad Plauti Pseudolum, 1549|Annotationes zum "Pseudolus"]] zitierte Stelle aus [[Erwähnte Person::Cicero]]s "Cato maior" (50) dahingehend, dass unter den Plautus-Komödien der "Pseudolus" und der "Truculentus" Cicero am besten gefallen haben. Die Güte des "Truculentus" sei trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident; zur Steigerung der Komplexität wurde die Handlung um eine vergewaltigte Bürgertochter und deren Kind erweitert. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe Camerarius immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben, zumal man sich ja auch fragen müsse, ob es keine lohnendere Beschäftigung gäbe als sich um die ''nugae Theatri'' (898) zu kümmern. Angesichts der Bedeutung der Komödien für die ''studia litterarum'' habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden (z.B. ohne Wiedergabe aller Varianten, die aus einem Vergleich der gedruckten Editionen ersichtlich seien). Verderbte Stellen habe er mit einem Stern gekennzeichnet und er sei nicht allen existenten Konjekturen kritisch nachgegangen. Die Komödie prangere plastisch die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Selbstgewissheit und Eitelkeit der Soldaten an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab.

Version vom 17. Dezember 2019, 13:05 Uhr


Opus Camerarii
Werksigle OC 0495
Zitation Annotationes in Plauti Truculentum, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0495
Name Joachim Camerarius I.
Status Kommentator
Kommentierter Autor Plautus
Sprache Latein
Werktitel Annotationes in Plauti Truculentum
Kurzbeschreibung Neben dem "Pseudolus" habe, so Camerarius, Cicero Plautus' "Truculentus" am besten gefallen und tatsächlich sei dessen Güte trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe er immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben; angesichts der Bedeutung der Komödien für die studia litterarum habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden. Die Komödie prangere die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Eitelkeit des Soldatenstandes an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab.
Erstnachweis 1552
Bemerkungen zum Erstnachweis
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Komödie; Kommentar; Mimus; Editionsphilologie; Textkritik
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Camerarius, Plauti Truculentus, 1552
Überliefert in
Druck Plautus, Comoediae viginti, 1552; Plautus, Comoediae viginti, 1558; Diverse, Commentationes de comoedia, 1568
Erstdruck in Plautus, Comoediae viginti, 1552
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 897-899
Volltext http://texte.camerarius.de/OC_0495
Carmen
Gedicht? nein
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft am Original überprüft
Bearbeitungsstand korrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 17.12.2019
Opus Camerarii
Werksigle OC 0495
Zitation Annotationes in Plauti Truculentum, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0495
Name Joachim Camerarius I.


Kommentierter Autor Plautus


Sprache Latein
Werktitel Annotationes in Plauti Truculentum
Kurzbeschreibung Neben dem "Pseudolus" habe, so Camerarius, Cicero Plautus' "Truculentus" am besten gefallen und tatsächlich sei dessen Güte trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe er immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben; angesichts der Bedeutung der Komödien für die studia litterarum habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden. Die Komödie prangere die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Eitelkeit des Soldatenstandes an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab.
Erstnachweis 1552


Schlagworte / Register Komödie; Kommentar; Mimus; Editionsphilologie; Textkritik
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Camerarius, Plauti Truculentus, 1552
Überliefert in
Druck Plautus, Comoediae viginti, 1552; Plautus, Comoediae viginti, 1558; Diverse, Commentationes de comoedia, 1568
Carmen
Gedicht? nein
Bearbeitungsdatum 17.12.2019


Inhaltsangabe

Camerarius wertet die bereits in den Annotationes zum "Pseudolus" zitierte Stelle aus Ciceros "Cato maior" (50) dahingehend, dass unter den Plautus-Komödien der "Pseudolus" und der "Truculentus" Cicero am besten gefallen haben. Die Güte des "Truculentus" sei trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident; zur Steigerung der Komplexität wurde die Handlung um eine vergewaltigte Bürgertochter und deren Kind erweitert. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe Camerarius immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben, zumal man sich ja auch fragen müsse, ob es keine lohnendere Beschäftigung gäbe als sich um die nugae Theatri (898) zu kümmern. Angesichts der Bedeutung der Komödien für die studia litterarum habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden (z.B. ohne Wiedergabe aller Varianten, die aus einem Vergleich der gedruckten Editionen ersichtlich seien). Verderbte Stellen habe er mit einem Stern gekennzeichnet und er sei nicht allen existenten Konjekturen kritisch nachgegangen. Die Komödie prangere plastisch die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Selbstgewissheit und Eitelkeit der Soldaten an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab.