Camerarius an Unbekannt, 29.11.1572: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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In den letzten Tagen habe er einen Brief des Adressaten erhalten. Die Familie des Camerarius habe ihm nicht sagen können, wer der [[Erwähnte Person::Unbekannt|der Bote]] (unbekannt) gewesen sei. Es freue ihn, dass der Adressat sich nun besserer Gesundheit erfreue. Hoffentlich werde er wieder so gesund wie früher. Oft habe Camerarius gedacht, dass ein so langer und beschwerlicher Weg der Gesundheit des Adressaten nicht zuträglich sein könne. Aber man solle nicht an Vergangenes denken.
In den letzten Tagen habe er einen Brief des Adressaten erhalten. Die Familie des Camerarius habe ihm nicht sagen können, wer der [[Erwähnte Person::Unbekannt|der Bote]] (unbekannt) gewesen sei. Es freue ihn, dass der Adressat sich nun besserer Gesundheit erfreue. Hoffentlich werde er wieder so gesund wie früher. Oft habe Camerarius gedacht, dass ein so langer und beschwerlicher Weg der Gesundheit des Adressaten nicht zuträglich sein könne. Aber man solle nicht an Vergangenes denken.


Was Camerarius von dem Rechtsgelehrten ##[[Erwähnte Person::Georg Tanner]]## über gewisse Bücher (unklar) mitgeteilt wurde, sei Camerarius bereits teilweise von ##Caspar (Jungermann? oder Peucer?)## mitgeteilt worden. Und was insbesondere den Nachlass [[Erwähnte Person::Georg Sigismund Seld|(Georg Sigismund) Selds]] (''Seldiana'') betreffe, so biete Ernestus## seine Hilfe an, aber bitte zugleich darum, dass all das, was - ##wie beschrieben## - zur Bibliothek Selds gehöre, möglichst bald hierher (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gebracht werde. Ernestus## habe nämlich versprochen, dafür Sorge zu tragen, dass diese Schriften möglichst ##genau ausgearbeitet würden. Und sobald diese Schriften ediert seien, könne Tanner auch - so Ernestus - wenn er wolle und ihm das gedruckte Exemplar gefalle, auch für die übrigen Schriften seine Dienste in Anspruch nehmen. Der Adressat möge also Tanner bitten, die Bücher Selds möglichst bald (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zu schicken, und ihm versprechen, dass auch Camerarius bei der Edition helfen werde. Tanner sei Camerarius bereits vor vier Jahren mit größter Freundlichkeit begegnet, als sich Camerarius in [[Erwähnter Ort::Wien]] befand und gezwungen war, die Zeit mit nutzloser Untätigkeit zu verbringen. Auch Camerarius wolle den Nachlass Selds gern sehen, denn es seien zweifellos hervorragende und ansehnliche Schriften. Der Adressat möge zusehen, dass Camerarius die Schriften schnell erhalte.
Was Camerarius von dem Rechtsgelehrten [[Erwähnte Person::Georg Tanner]] über gewisse Bücher (unklar) mitgeteilt wurde, sei Camerarius vorher bereits teilweise von [[Erwähnte Person::Caspar Jungermann|Caspar (Jungermann oder Peucer?)]][[Erwähnte Person::Caspar Peucer| ]] mitgeteilt worden. Und was insbesondere den Nachlass [[Erwähnte Person::Georg Sigismund Seld|(Georg Sigismund) Selds]] (''Seldiana'') betreffe, so biete [[Erwähnte Person::Ernst Vögelin|Ernst (Vögelin?)]] seine Hilfe an, aber bitte zugleich darum, dass all das, was zur Bibliothek Selds gehöre, möglichst bald hierher (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gebracht werde. Ernst (Vögelin?) habe nämlich versprochen, dafür Sorge zu tragen, dass diese Schriften möglichst genau ediert würden. Und sobald diese Schriften ediert seien, könne Tanner auch - so Ernestus - wenn er wolle und ihm das gedruckte Exemplar gefalle, auch für die übrigen Schriften seine Dienste in Anspruch nehmen. Der Adressat möge also Tanner bitten, die Bücher Selds möglichst bald (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) zu schicken, und ihm versprechen, dass auch Camerarius bei der Edition helfen werde. Tanner sei Camerarius bereits vor vier Jahren mit größter Freundlichkeit begegnet, als sich Camerarius in [[Erwähnter Ort::Wien]] befand und gezwungen war, die Zeit mit nutzloser Untätigkeit zu verbringen. Auch Camerarius wolle den Nachlass Selds gern sehen, denn es seien zweifellos hervorragende und ansehnliche Schriften. Der Adressat möge zusehen, dass Camerarius die Schriften schnell erhalte.


Gerade würden die [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ὁμιλίαι, 1573|Ὁμιλίαι]] ediert ##(s. Anm.),
Gerade würden die [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ὁμιλίαι, 1573|Ὁμιλίαι]] für die Kinder auf Griechisch und Latein ediert (s. Anm.), die von seinem Sohn [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]], weil Camerarius der Meinung war, die Lektüre könne Einigen nützlich sein. Er werde das Buch an den Adressaten schicken, sobald es fertig sei.
 
Nachdem [[Erwähnte Person::Hubert Languet|(Hubert) Languet]] abgereist sei, sei die Gesundheit des Camearius stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bald zeichnete sich ein neuer Krankheitsanfall an und das Augentriefen (''lippitudo'') sei überaus lästig gewesen. Der Brief sei deswegen nicht so deutlich geschrieben. Zweifellos werde der Adressat ihm aber weiterhin wohlgesinnt sein. Es kämen einige




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(Manuel Huth)
(Manuel Huth)
=== Anmerkungen ===
* "Gerade würden die [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ὁμιλίαι, 1573|Ὁμιλίαι]] für die Kinder auf Griechisch und Latein ediert": "Edebantur" scheint Brieftempus zu sein und muss präsentisch übersetzt werden. Die Ὁμιλίαι erschienen nämlich Anfang 1573, wie der im Dezember verfasste Widmungsbrief nahelegt.

Version vom 22. Januar 2019, 13:35 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Unbekannt, 28.12.157128 Dezember 1571 JL
Camerarius an Unbekannt, 13.12.155713 Dezember 1557 JL
Camerarius an Unbekannt, 15XX l1553 JL
 Briefdatum
Camerarius an Unbekannt, 29.11.157229 November 1572 JL
 Briefdatum
Camerarius an Unbekannt, 12.07.157312 Juli 1573 JL
Camerarius an Unbekannt, 22.07.157322 Juli 1573 JL
Camerarius an Unbekannt, 25.07.157325 Juli 1573 JL
Werksigle OCEp 0562
Zitation Camerarius an Unbekannt, 29.11.1572, bearbeitet von Manuel Huth (22.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0562
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 129-131
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Unbekannt
Datum 1572/11/29
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Superioribus diebus allatae fuere litterae tuae dimum meam nescio a quo
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen unsicher: "Und sobald diese Schriften ediert seien, ..."
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 22.01.2019
Werksigle OCEp 0562
Zitation Camerarius an Unbekannt, 29.11.1572, bearbeitet von Manuel Huth (22.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0562
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 129-131
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Unbekannt
Datum 1572/11/29
Datum gesichert? nein
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Superioribus diebus allatae fuere litterae tuae dimum meam nescio a quo
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Datumsstempel 22.01.2019


Regest

In den letzten Tagen habe er einen Brief des Adressaten erhalten. Die Familie des Camerarius habe ihm nicht sagen können, wer der der Bote (unbekannt) gewesen sei. Es freue ihn, dass der Adressat sich nun besserer Gesundheit erfreue. Hoffentlich werde er wieder so gesund wie früher. Oft habe Camerarius gedacht, dass ein so langer und beschwerlicher Weg der Gesundheit des Adressaten nicht zuträglich sein könne. Aber man solle nicht an Vergangenes denken.

Was Camerarius von dem Rechtsgelehrten Georg Tanner über gewisse Bücher (unklar) mitgeteilt wurde, sei Camerarius vorher bereits teilweise von Caspar (Jungermann oder Peucer?) mitgeteilt worden. Und was insbesondere den Nachlass (Georg Sigismund) Selds (Seldiana) betreffe, so biete Ernst (Vögelin?) seine Hilfe an, aber bitte zugleich darum, dass all das, was zur Bibliothek Selds gehöre, möglichst bald hierher (nach Leipzig) gebracht werde. Ernst (Vögelin?) habe nämlich versprochen, dafür Sorge zu tragen, dass diese Schriften möglichst genau ediert würden. Und sobald diese Schriften ediert seien, könne Tanner auch - so Ernestus - wenn er wolle und ihm das gedruckte Exemplar gefalle, auch für die übrigen Schriften seine Dienste in Anspruch nehmen. Der Adressat möge also Tanner bitten, die Bücher Selds möglichst bald (nach Leipzig) zu schicken, und ihm versprechen, dass auch Camerarius bei der Edition helfen werde. Tanner sei Camerarius bereits vor vier Jahren mit größter Freundlichkeit begegnet, als sich Camerarius in Wien befand und gezwungen war, die Zeit mit nutzloser Untätigkeit zu verbringen. Auch Camerarius wolle den Nachlass Selds gern sehen, denn es seien zweifellos hervorragende und ansehnliche Schriften. Der Adressat möge zusehen, dass Camerarius die Schriften schnell erhalte.

Gerade würden die Ὁμιλίαι für die Kinder auf Griechisch und Latein ediert (s. Anm.), die von seinem Sohn Ludwig, weil Camerarius der Meinung war, die Lektüre könne Einigen nützlich sein. Er werde das Buch an den Adressaten schicken, sobald es fertig sei.

Nachdem (Hubert) Languet abgereist sei, sei die Gesundheit des Camearius stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bald zeichnete sich ein neuer Krankheitsanfall an und das Augentriefen (lippitudo) sei überaus lästig gewesen. Der Brief sei deswegen nicht so deutlich geschrieben. Zweifellos werde der Adressat ihm aber weiterhin wohlgesinnt sein. Es kämen einige


Könnten sie den Rest doch nur persönlich besprechen. Mehr könne Camerarius nämlich nicht schreiben und man dürfe nicht alles einem Brief anvertrauen. Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Gerade würden die Ὁμιλίαι für die Kinder auf Griechisch und Latein ediert": "Edebantur" scheint Brieftempus zu sein und muss präsentisch übersetzt werden. Die Ὁμιλίαι erschienen nämlich Anfang 1573, wie der im Dezember verfasste Widmungsbrief nahelegt.