Erasmus an Camerarius, 11.12.1524: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* Hieronymus Laski: Ermittelt lt. MBW; vgl. den Brief des Erasmus an Melanchthon vom 06.09.1524 [http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/melanchthon/mbw-online.de.html MBW], Nr. 341)
* Hieronymus Laski: Ermittelt lt. MBW; vgl. den Brief des Erasmus an Melanchthon vom 06.09.1524 ([http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/melanchthon/mbw-online.de.html MBW], Nr. 341)

Version vom 7. September 2017, 12:17 Uhr



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Briefe mit demselben Datum
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 Briefdatum
Camerarius an Erasmus, 30.09.152430 September 1524 JL
 Briefdatum
Erasmus an Camerarius, 11.12.152411 Dezember 1524 JL
 Briefdatum
Erasmus an Camerarius, um den 05.02.1528Februar 1528 JL
Werksigle OCEp 211
Zitation Erasmus an Camerarius, 11.12.1524, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (07.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_211
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K6r-K7r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Allen 1924, S. 599-600, Nr. 1524
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Erasmus von Rotterdam
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1524/12/11
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum III. Id. Decemb. 1524
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Odi valetudinem hanc, non tam ob id quod me discruciat
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Reise)
Handschrift
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Regest noch nicht fertig
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 7.09.2017
Werksigle OCEp 211
Zitation Erasmus an Camerarius, 11.12.1524, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (07.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_211
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K6r-K7r
Sonstige Editionen Allen 1924, S. 599-600, Nr. 1524
Fremdbrief? nein
Absender Erasmus von Rotterdam
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1524/12/11
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum III. Id. Decemb. 1524
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Odi valetudinem hanc, non tam ob id quod me discruciat
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Biographisches (Reise)
Datumsstempel 7.09.2017


Regest

Erasmus bereite seine schlechte Gesundheit nicht deswegen Verdruss, weil sie schmerzvoll sei, sondern weil sie es ihm unmöglich mache, seinen Freundschaftsplichten nachzukommen. Es sei so viel härter für ihn, unfreundlich werden zu müssen, als unglücklich. Und irgendwie geschehe es, dass ihn mehrere Leute zugleich (gleichsam) überschwemmten und regelrecht unter sich begrüben. Deshalb geschehe es nicht selten, dass er zur gleichen Zeit einem Boten Briefe nach Rom, Frankreich, England, Brabant und Deutschland mitgeben müsse. Zudem sei er während des Besuches von Camerarius so schwach gewesen, dass er kaum ein Wort hervorbringen konnte. Auch die Einladung eines polnischen Grafen (Hieronymus Laski; s. Anm.) zu dessen Gastmahl habe er ausschlagen müssen und sogar die Bitte, (wenigstens) mit ihm zu speisen. Was aber gebe es Schlimmeres im Leben, als wenn sich Schmerz und Scham verbänden? Es gebe Leute, die seine Entschuldigung nicht annähmen, auch wenn sie gerechtfertigt sei.

Dass Camerarius den kühlen Empfang (den Erasmus ihm bereitet hatte) so heiter aufnehme, sei ein Beweis für seinen aufrichtigen und gütigen Charakter. Nicht nur habe Camerarius die Entschuldigung des Erasmus angenommen, sondern ihm sogar noch für das kurze Gespräch, den dem Brief an Melanchthon beigefügten Gruß und die Freundlichkeit des Erasmus hervorgehoben, als sei sie ganz außergewöhnlich. In all diesen Dingen erkenne er die Kultiviertheit des Camerarius. Doch mache ihm Sorgen, dass man diese Eigenschaft nur noch bei sehr wenigen anderen Verehrern der Musen finde. Es gehöre sich nicht, dass die Gratien (gratia lat. zugleich "Dank") den Musen fernblieben. So verderbt seien die Sitten, so aggressiv die Schriftsteller.

Camerarius zeige, wie redlich sein Charakter sei, und, wenn er den Verdacht von sich weise, er habe die Briefe veröffentlich (s. Anm.), zeige er, was seine geistige Begabung und Beredsamkeit vermochten. Camerarius habe nämlich alles aufgefahren, was ein guter Redner auffahren musste. Camerarius solle daher überzeugt sein, dass Erasmus von nichts anderem überzeugt sei, als dass Camerarius selbst einen schlechten Fall sehr gut verteidigen könne. Erasmus nämlich sei überzeugt gewesen, dass in dieser Angelegenheit keine Schuld treffe. Nicht einmal im Traum habe er daran gedacht. Erasmus ahne schon, wer diejenigen seien, deren törichte Betriebsamkeit Camerarius erwähne. Auch habe sich Erasmus nicht bei (Philipp) Melanchthon über diese Angelegenheit beschweren wollen, wenn

Lob des Überbringers (unbekannt) des Briefes von Camerarius. Er habe sicherlich nicht der Empfehlung des Camerarius bedurft.

Erasmus bedaure den Verlust (des in der Elbe ertrunkenen) (Wilhelm) Nesen, aber freue sich, dass Camerarius herausschwimmen konnte. Wie es heiße, seien sie beide in Gefahr gewesen.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Hieronymus Laski: Ermittelt lt. MBW; vgl. den Brief des Erasmus an Melanchthon vom 06.09.1524 (MBW, Nr. 341)