Camerarius an Joachim (Anhalt), 01.05.1555: Unterschied zwischen den Versionen
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Joachim habe Camerarius die Erlaubnis gegeben (''tuae clementiae permissu''), seinem Drucker ([[Erwähnte Person::Valentin Bapst d.Ä.]]) einige bei Versammlungen gehaltene Reden (''conciones'') seines Bruders [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Georg]] in die Presse zu geben (Bl. AA2r). Diese Reden habe er an Synoden gehalten, die er selbst einberufen habe und bei denen er sein Amt eines stets treuen und aufmerksamen Wächters der Kirche erfüllt habe. Bei der Druckvorbereitung sei es Camerarius in den Sinn gekommen, dass es der Mühe wert sei, etwas über den Autor zu erzählen und diese Darstellung den Ansprachen voranzustellen. Er wisse, dass diese den Lesern sehr große Freude (''voluptas'') und Nutzen (''utilitas'') bringen werde (AA2r-AA2v). Die Leser würden Joachim dann ehrfurchtsvoll lieben und Georg Dank wissen, weil er so viel Gutes mit anderen teilen wollte. Die Vita sei ein Andenken an solche Taten. Seine Lehre werde in den Ansprachen erklärt. Durch die Kenntnis seiner Lehre und die Erinnerung an seine Taten könne eine gottesfürchtige Bildung (''pia eruditio'') ermöglicht und die Klugheit in religiösen Belangen (''prudentia religiosa'') gemehrt werden. Hierüber müssten nun aber nicht mehr viele Worte fallen, da gute Werke ohnehin durch ihre Qualität Leser fänden<br> | Joachim habe Camerarius die Erlaubnis gegeben (''tuae clementiae permissu''), seinem Drucker ([[Erwähnte Person::Valentin Bapst d.Ä.]]) einige bei Versammlungen gehaltene Reden (''conciones'') seines Bruders [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Georg]] in die Presse zu geben (Bl. AA2r). Diese Reden habe er an Synoden gehalten, die er selbst einberufen habe und bei denen er sein Amt eines stets treuen und aufmerksamen Wächters der Kirche erfüllt habe. Bei der Druckvorbereitung sei es Camerarius in den Sinn gekommen, dass es der Mühe wert sei, etwas über den Autor zu erzählen und diese Darstellung den Ansprachen voranzustellen. Er wisse, dass diese den Lesern sehr große Freude (''voluptas'') und Nutzen (''utilitas'') bringen werde (AA2r-AA2v). Die Leser würden Joachim dann ehrfurchtsvoll lieben und Georg Dank wissen, weil er so viel Gutes mit anderen teilen wollte. Die Vita sei ein Andenken an solche Taten. Seine Lehre werde in den Ansprachen erklärt. Durch die Kenntnis seiner Lehre und die Erinnerung an seine Taten könne eine gottesfürchtige Bildung (''pia eruditio'') ermöglicht und die Klugheit in religiösen Belangen (''prudentia religiosa'') gemehrt werden. Hierüber müssten nun aber nicht mehr viele Worte fallen, da gute Werke ohnehin durch ihre Qualität Leser fänden<br> | ||
Über den traurigen Verlust durch den Tod Georgs (Todesdatum: 17.10.1553) wolle Camerarius zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch nicht sprechen (AA2v-AA3r). Nun wünsche sich Camerarius, dass Joachim | Über den traurigen Verlust durch den Tod Georgs (Todesdatum: 17.10.1553) wolle Camerarius zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch nicht sprechen (AA2v-AA3r). Nun wünsche sich Camerarius, dass Joachim die Bemühungen seiner Editionstätigkeit wohlwollend aufnehme. Dass es Leute gebe, die Camerarius' Bemühungen schlecht aufnehmen würden, sei ihm wohl bewusst (AA3r-AA3v), da es solche gebe, die immer gerne über das spotteten, was ihnen nicht gefalle.<br> | ||
(Jochen Schultheiß) | (Jochen Schultheiß) |
Version vom 13. November 2019, 17:02 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp |
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Zitation | Camerarius an Joachim (Anhalt), 01.05.1555, bearbeitet von Jochen Schultheiß (13.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. AA2r-AA3v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Joachim (Anhalt) |
Datum | 1555/05/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datumsangabe am Briefende: K(a)l(endis) Maii, Anno Christi MDLV |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | O.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum tuae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555 |
Kurzbeschreibung | In dem Widmungsbrief erklärt Camerarius die Intentionen, nach denen er seine Ausgabe der Versammlungsreden Georgs um eine Vita des Kirchenmannes erweiterte. |
Anlass | |
Register | Widmungsbrief |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 13.11.2019 |
Werksigle | OCEp |
---|---|
Zitation | Camerarius an Joachim (Anhalt), 01.05.1555, bearbeitet von Jochen Schultheiß (13.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. AA2r-AA3v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Joachim (Anhalt) |
Datum | 1555/05/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datumsangabe am Briefende: K(a)l(endis) Maii, Anno Christi MDLV |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | O.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum tuae |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555 |
Kurzbeschreibung | In dem Widmungsbrief erklärt Camerarius die Intentionen, nach denen er seine Ausgabe der Versammlungsreden Georgs um eine Vita des Kirchenmannes erweiterte. |
Register | Widmungsbrief |
Datumsstempel | 13.11.2019 |
Regest
Joachim habe Camerarius die Erlaubnis gegeben (tuae clementiae permissu), seinem Drucker (Valentin Bapst d.Ä.) einige bei Versammlungen gehaltene Reden (conciones) seines Bruders Georg in die Presse zu geben (Bl. AA2r). Diese Reden habe er an Synoden gehalten, die er selbst einberufen habe und bei denen er sein Amt eines stets treuen und aufmerksamen Wächters der Kirche erfüllt habe. Bei der Druckvorbereitung sei es Camerarius in den Sinn gekommen, dass es der Mühe wert sei, etwas über den Autor zu erzählen und diese Darstellung den Ansprachen voranzustellen. Er wisse, dass diese den Lesern sehr große Freude (voluptas) und Nutzen (utilitas) bringen werde (AA2r-AA2v). Die Leser würden Joachim dann ehrfurchtsvoll lieben und Georg Dank wissen, weil er so viel Gutes mit anderen teilen wollte. Die Vita sei ein Andenken an solche Taten. Seine Lehre werde in den Ansprachen erklärt. Durch die Kenntnis seiner Lehre und die Erinnerung an seine Taten könne eine gottesfürchtige Bildung (pia eruditio) ermöglicht und die Klugheit in religiösen Belangen (prudentia religiosa) gemehrt werden. Hierüber müssten nun aber nicht mehr viele Worte fallen, da gute Werke ohnehin durch ihre Qualität Leser fänden
Über den traurigen Verlust durch den Tod Georgs (Todesdatum: 17.10.1553) wolle Camerarius zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch nicht sprechen (AA2v-AA3r). Nun wünsche sich Camerarius, dass Joachim die Bemühungen seiner Editionstätigkeit wohlwollend aufnehme. Dass es Leute gebe, die Camerarius' Bemühungen schlecht aufnehmen würden, sei ihm wohl bewusst (AA3r-AA3v), da es solche gebe, die immer gerne über das spotteten, was ihnen nicht gefalle.
(Jochen Schultheiß)