Seidel an Camerarius, 01.05.1563: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Seidel habe die beiden (Brief-)bücher gelesen (sc. [[Erwähntes Werk::Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553|De Helio Eobano Hesso, 1553]] und den [[Erwähntes Werk::Camerarius, Epistolae Eobani, 1557|Libellus alter, 1557]]), in denen Camerarius von dem Leben, den Taten und einigen Schriften des herausragenden Dichters [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus |(Helius) Eobanus Hessus]] berichtet habe. Wie er höre, sei bereits ein drittes Buch erschienen, das Seidel noch nicht gesehen habe (sc. der [[Erwähntes Werk::Camerarius, Epistolae Eobani, 1561|Tertius libellus, 1561]]).
Seidel habe die beiden (Brief-)bücher gelesen (sc. [[Erwähntes Werk::Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553|De Helio Eobano Hesso, 1553]] und den [[Erwähntes Werk::Camerarius, Epistolae Eobani, 1557|Libellus alter, 1557]]), in denen Camerarius von dem Leben, den Taten und einigen Schriften des herausragenden Dichters [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus |(Helius) Eobanus Hessus]] berichtet habe. Wie er höre, sei bereits ein drittes Buch erschienen, das Seidel noch nicht gesehen habe (sc. der [[Erwähntes Werk::Camerarius, Epistolae Eobani, 1561|Tertius libellus, 1561]]).


Seidel habe sich sehr über das Vorwort mit den klaren Äußerungen zu den Prinzipien der Edition gefreut und bemerkt, wie angenehm für Camerarius die Erinnerung an diese Zeiten sei. Auch Seidel hätte der Glanz und die Rechtschaffenheit der gelehrten Männer sehr beeindruckt. Daher habe Seidel bei sich gedacht, es werde Camerarius nicht unangenehm sein, dass zu die
Seidel habe sich sehr über das Vorwort mit den klaren Äußerungen zu den Prinzipien der Edition gefreut und bemerkt, wie angenehm für Camerarius die Erinnerung an diese Zeiten sei. Auch Seidel hätte der Glanz und die Rechtschaffenheit der gelehrten Männer sehr beeindruckt. Daher habe Seidel bei sich gedacht, es werde Camerarius nicht unangenehm sein, wenn jeder, der etwas beitragen könne, die Edition dieser <i>historia</i> unterstütze und (durch Übersendung von Briefen) bereichere.


Hier (sc. in [[Erwähnter Ort::Arnstadt]]) lebe ein Adliger und ehrbarer Mann, [[Erwähnte Person::Gerlach von der Margarethen und Lauenburg]], ein Sohn eben jenes [[Erwähnte Person::Herbard d.Ä. von der Margarethen und Lauenburg|Herbard (d.Ä.)]], der damals beim Mainzer Kurfürsten [[Erwähnte Person::Albrecht von Brandenburg|Albrecht (von Brandenburg)]] in höchstem Ansehen gestanden hatte und später auch bei den Kaisern [[Erwähnte Person::Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] und [[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl]]. Mit Camerarius sei er nicht nur (persönlich) bekannt, sondern sogar befreundet gewesen.
Hier (sc. in [[Erwähnter Ort::Arnstadt]]) lebe ein Adliger und ehrbarer Mann, [[Erwähnte Person::Gerlach von der Margarethen und Lauenburg]], ein Sohn eben jenes [[Erwähnte Person::Herbard d.Ä. von der Margarethen und Lauenburg|Herbard (d.Ä.)]], der damals beim Mainzer Kurfürsten [[Erwähnte Person::Albrecht von Brandenburg|Albrecht (von Brandenburg)]] in höchstem Ansehen gestanden hatte und später auch bei den Kaisern [[Erwähnte Person::Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] und [[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl]]. Mit Camerarius sei er nicht nur (persönlich) bekannt, sondern sogar befreundet gewesen.


In seiner Bibliothek habe Seidel unter Anderem einen riesigen handschriftlichen Band mit Briefen von [[Erwähnte Person::Conradus Mutianus Rufus|(Konrad) Mutian]] gesehen mit einigen Briefen von Hessus und einigen an ihn. Außerdem fänden sich darin einige Gedichte des Hessus, die er anscheinend als ganz junger Mann verfasst habe.
In seiner Bibliothek habe Seidel unter Anderem einen riesigen handschriftlichen Band mit Briefen von [[Erwähnte Person::Conradus Mutianus Rufus|(Konrad) Mutian]] gesehen mit einigen Briefen von und einigen an Hessus. Außerdem enthalte der Band einige Gedichte, die Hessus anscheinend als ganz junger Mann verfasst habe.


Falls Camerarius einige Stücke aus dieser Sammlung wolle, solle er es Seidel mitteilen und dieser werde relevante Briefe und Gedichte abschreiben lassen. Er glaube nämlich nicht, dass Gerlach einfach so den ganzen Briefband herausgeben werde, da dieser sehr viele Briefe über private Dinge enthalte. Bitte um freundliche Aufnahme dieser Bemühungen durch Camerarius.
Falls Camerarius einige Stücke aus dieser Sammlung wolle, solle er es Seidel mitteilen und dieser werde relevante Briefe und Gedichte abschreiben lassen, denn vermutlich werde Gerlach ihnen nicht einfach so den ganzen Briefband überlassen, da er sehr viele Briefe über private Dinge enthalte. Camerarius möge diese Bemühungen Seidels gut aufnehmen.


Empfehlung des Überbringers, [[Erwähnte Person::Herbard d.J. von der Margarethen und Lauenburg|Herbards d.J.]], des Enkels oben erwähnten Herbard. Camerarius möge ihn zum Studium ermutigen und mit seinem Rat unterstützen.
Empfehlung des Überbringers, [[Erwähnte Person::Herbard d.J. von der Margarethen und Lauenburg|Herbards d.J.]], des Enkels oben erwähnten Herbard. Camerarius möge ihn zum Studium ermutigen und mit seinem Rat unterstützen.

Version vom 24. Januar 2018, 11:47 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
kein passender Brief gefunden
 Briefdatum
Seidel an Camerarius, 01.05.15631 Mai 1563 JL
 Briefdatum
Seidel an Camerarius, 30.09.156330 September 1563 JL
Camerarius an Seidel, 01.03.15681 März 1568 JL
Werksigle OCEp 0370
Zitation Seidel an Camerarius, 01.05.1563, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (24.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0370
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10366, Nr. 108
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. E5v-E6r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Tentzel/Dinckel 1701, 1. Teil, S. 10-11
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Bruno Seidel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1563/05/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Calend. Maii
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Arnstadt
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Vidi et legi libellos duos, quibus historiam vitae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Parallelüberlieferung (Briefe); Redaktionelle Überarbeitung; Nachlass (Hessus); Edition
Handschrift
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen MH: Muss ich noch Korrekturlesen

(s. Mutianus-Briefe sowie Oergel 1892, 34)

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 24.01.2018
Werksigle OCEp 0370
Zitation Seidel an Camerarius, 01.05.1563, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (24.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0370
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10366, Nr. 108
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. E5v-E6r
Sonstige Editionen Tentzel/Dinckel 1701, 1. Teil, S. 10-11
Fremdbrief? nein
Absender Bruno Seidel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1563/05/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Calend. Maii
Sprache Latein
Entstehungsort Arnstadt
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Vidi et legi libellos duos, quibus historiam vitae
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Parallelüberlieferung (Briefe); Redaktionelle Überarbeitung; Nachlass (Hessus); Edition
Datumsstempel 24.01.2018


Zielort aus Handschrift.

Regest

Seidel habe die beiden (Brief-)bücher gelesen (sc. De Helio Eobano Hesso, 1553 und den Libellus alter, 1557), in denen Camerarius von dem Leben, den Taten und einigen Schriften des herausragenden Dichters (Helius) Eobanus Hessus berichtet habe. Wie er höre, sei bereits ein drittes Buch erschienen, das Seidel noch nicht gesehen habe (sc. der Tertius libellus, 1561).

Seidel habe sich sehr über das Vorwort mit den klaren Äußerungen zu den Prinzipien der Edition gefreut und bemerkt, wie angenehm für Camerarius die Erinnerung an diese Zeiten sei. Auch Seidel hätte der Glanz und die Rechtschaffenheit der gelehrten Männer sehr beeindruckt. Daher habe Seidel bei sich gedacht, es werde Camerarius nicht unangenehm sein, wenn jeder, der etwas beitragen könne, die Edition dieser historia unterstütze und (durch Übersendung von Briefen) bereichere.

Hier (sc. in Arnstadt) lebe ein Adliger und ehrbarer Mann, Gerlach von der Margarethen und Lauenburg, ein Sohn eben jenes Herbard (d.Ä.), der damals beim Mainzer Kurfürsten Albrecht (von Brandenburg) in höchstem Ansehen gestanden hatte und später auch bei den Kaisern Maximilian und Karl. Mit Camerarius sei er nicht nur (persönlich) bekannt, sondern sogar befreundet gewesen.

In seiner Bibliothek habe Seidel unter Anderem einen riesigen handschriftlichen Band mit Briefen von (Konrad) Mutian gesehen mit einigen Briefen von und einigen an Hessus. Außerdem enthalte der Band einige Gedichte, die Hessus anscheinend als ganz junger Mann verfasst habe.

Falls Camerarius einige Stücke aus dieser Sammlung wolle, solle er es Seidel mitteilen und dieser werde relevante Briefe und Gedichte abschreiben lassen, denn vermutlich werde Gerlach ihnen nicht einfach so den ganzen Briefband überlassen, da er sehr viele Briefe über private Dinge enthalte. Camerarius möge diese Bemühungen Seidels gut aufnehmen.

Empfehlung des Überbringers, Herbards d.J., des Enkels oben erwähnten Herbard. Camerarius möge ihn zum Studium ermutigen und mit seinem Rat unterstützen.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Hinweise zur redaktionellen Überarbeitung

Für den Druck wurde beim Datum "1563" durch "An. M.D.LXIII" ersetzt. Außerdem wurde die Adresse des Adressaten gekürzt.

Literatur und weiterführende Links