Camerarius an Löffelholtz, 1570: Unterschied zwischen den Versionen
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Mährle, Wolfgang, Bildungspolitik im Zeichen Melanchthons. Die Familie Camerarius und das höhere Schulwesen in Nürnberg 1526–1624, in: Hanspeter Marti/ Karin Marti-Weissenbach (Hgg.): Nürnbergs Hochschule in Altdorf. Beiträge zur frühneuzeitlichen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte, Köln/ Weimar/ Wien 2014, S. 17–40. | Mährle, Wolfgang, Bildungspolitik im Zeichen Melanchthons. Die Familie Camerarius und das höhere Schulwesen in Nürnberg 1526–1624, in: Hanspeter Marti/ Karin Marti-Weissenbach (Hgg.): Nürnbergs Hochschule in Altdorf. Beiträge zur frühneuzeitlichen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte, Köln/ Weimar/ Wien 2014, S. 17–40. | ||
VG, | VG, 4.7.22: Adressat war falsch; geändert auf Anraten von TW.Zum Engagement von Thomas Löffelholz und Camerarius für die Gründung der Universität Altdorf vgl. S. 114 in: | ||
https://books.google.de/books?id=gqK7mvUnD_UC&pg=PA114&lpg=PA114&dq=%22Thomas+L%C3%B6ffelholz%22+Altdorf&source=bl&ots=WuV6HXuASU&sig=ACfU3U39QlOaCSnQFs5ufooIYKpdRLqu2w&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiPmcTe2o_4AhU4SPEDHTpVAtYQ6AF6BAglEAM#v=onepage&q=%22Thomas%20L%C3%B6ffelholz%22%20Altdorf&f=false | |||
Mail TW, 3.7.22: "Die Situation des Briefes ist die, dass Thomas Löffelholz offenbar in Bamberg gewesen ist, um den dort weilenden Camerarius nach Nürnberg zur Vorbereitung der Gründung einer Hohen Schule einzuladen, und Camerarius nun offenbar gerade in Nürnberg angekommen ist und Löffelholz seine Ankunft meldet. | |||
Damit ergibt sich für die Datierung des Briefes der Zeitraum um den 21. 10. 1570. Vgl. hierzu den Brief OCEp 0841 Camerarius an Hier. Wolf, 21.10.1570 Nürnberg, worin Camerarius mitteilt, dass er gerade aus Bamberg in Nürnberg angekommen ist. | |||
Der Brief muss vor dem 3. 11. 1570 geschrieben worden sein, denn im Brief OCEp 0545 von Camerarius an Karlowitz, 03.11.1570, beklagt sich Camerarius bereits, dass er in Nürnberg u. a. durch eine unerwartete Tätigkeit zurückgehalten wird. Dabei wollte Camerarius doch die Sache in Nürnberg schnell ausführen, da er in Leipzig wieder an der Universität erwartet wird." | |||
Hier scheint mir nicht ganz klar bewiesen, ob dieser Brief direkt zu Beginn des Aufenthalts in Nürnberg geschrieben wurde oder erst einige Wochen später. C. kehrte erst im März oder April 1571 zurück nach Leipzig. In Briefen von Anfang November 1570 wird er ungeduldig. Hier ist mir nicht klar, ob das Verb ''commorari'' auch diese Ungeduld ausdrückt, oder ob der Brief die Meldung der Ankunft in Nürnberg darstellt. | |||
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Er sei sehr erfreut von der Rede, die Löffelholtz vor kurzem gehalten habe, in der er Camerarius nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] eingeladen habe. Es sei ihm eine Ehre, von solch bedeutenden Männern so hoch geschätzt zu werden, dass er einen Auftrag von ihnen bekommt. So Gott ihm helfe, werde er ihren Erwartungen gerecht werden. | Er sei sehr erfreut von der Rede, die Löffelholtz vor kurzem gehalten habe, in der er Camerarius nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] eingeladen habe. Es sei ihm eine Ehre, von solch bedeutenden Männern so hoch geschätzt zu werden, dass er einen Auftrag von ihnen bekommt. So Gott ihm helfe, werde er ihren Erwartungen gerecht werden. | ||
Ob seine Anwesenheit besonders sinnvoll sein werde, könne er nicht mit Sicherheit sagen. Es gebe eigentlich keinen Grund für ihn, länger zu verweilen, und andernorts könne er Leute mit seinen studia helfen. Seine Arbeit in Nürnberg könne auch innerhalb weniger Tage erledigt werden, wenn man mit dem beginne, was Löffelholtz erwähnt habe und | Ob seine Anwesenheit besonders sinnvoll sein werde, könne er nicht mit Sicherheit sagen. Es gebe eigentlich keinen Grund für ihn, länger zu verweilen, und andernorts könne er Leute mit seinen studia helfen. Seine Arbeit in Nürnberg könne auch innerhalb weniger Tage erledigt werden, wenn man mit dem beginne, was Löffelholtz erwähnt habe und weswegen seine verlängerte Anwesenheit gefordert werde. Man könne nämlich innerhalb der nächsten paar Tage veranlassen, dass die Schulen in der Stadt inspiziert werden, wobei er den Inspektoren seine Pläne mitteilen werde und sie anweisen werde. Vielleicht werde es etwas länger dauern, aber er werde seine Arbeit nicht unvollendet lassen. Seines Wissens nach haben seine Angehörigen in [[Erwähnter Ort::Bamberg]] schon Maßnahmen zu seiner Abreise getroffen. Ihm komme auch kein Grund in den Sinn, warum er nach verrichteter Arbeit untätig herumsitzen sollte. Er bitte ihn also, über diesen Antrag zu entscheiden und dabei seine Klugheit und Menschlichkeit walten zu lassen. Desweiteren werde er ihm immer zu Diensten sein. Lebewohl. | ||
(Maximilian Wolter) | (Maximilian Wolter) | ||
===Anmerkungen zur Datierung=== | |||
Der Brief entstand in der zweiten Oktoberhälfte 1570, wahrscheinlich um den 21.10.1570: aus Camerarius an Hier. Wolf, 21.10.1570 wird ersichtlich, dass C. gerade in Nürnberg angekommen ist. Hintergrund ist C's Involvierung in die Gründung der Hohen Schule zu [[Erwähnter Ort::Altdorf]]. (freundlicher Hinweis von Torsten Woitkowitz) |
Version vom 4. Juli 2022, 11:24 Uhr
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0740 |
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Zitation | Camerarius an Löffelholtz, 1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Maximilian Wolter (04.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0740 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 325-326 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Bezzel 1793, S. 13-14 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Thomas Löffelholz von Colberg |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; nach Bezzel a.a.O.: zwischen Dez. 1570 und Anfang 1571; vgl. Anmerkungen |
Unscharfes Datum Beginn | 1570/12/04 |
Unscharfes Datum Ende | 1571 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potest non voluptatem mihi afferre singularem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Schulvisitationen) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Zur Bedeutsamkeit Camerarius' für die Weiterführung der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf vgl. Mährle, Bildungspolitik im Zeichen Melanchthons, 36-37. (JS)
Mährle, Wolfgang, Bildungspolitik im Zeichen Melanchthons. Die Familie Camerarius und das höhere Schulwesen in Nürnberg 1526–1624, in: Hanspeter Marti/ Karin Marti-Weissenbach (Hgg.): Nürnbergs Hochschule in Altdorf. Beiträge zur frühneuzeitlichen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte, Köln/ Weimar/ Wien 2014, S. 17–40. VG, 4.7.22: Adressat war falsch; geändert auf Anraten von TW.Zum Engagement von Thomas Löffelholz und Camerarius für die Gründung der Universität Altdorf vgl. S. 114 in: https://books.google.de/books?id=gqK7mvUnD_UC&pg=PA114&lpg=PA114&dq=%22Thomas+L%C3%B6ffelholz%22+Altdorf&source=bl&ots=WuV6HXuASU&sig=ACfU3U39QlOaCSnQFs5ufooIYKpdRLqu2w&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiPmcTe2o_4AhU4SPEDHTpVAtYQ6AF6BAglEAM#v=onepage&q=%22Thomas%20L%C3%B6ffelholz%22%20Altdorf&f=false Mail TW, 3.7.22: "Die Situation des Briefes ist die, dass Thomas Löffelholz offenbar in Bamberg gewesen ist, um den dort weilenden Camerarius nach Nürnberg zur Vorbereitung der Gründung einer Hohen Schule einzuladen, und Camerarius nun offenbar gerade in Nürnberg angekommen ist und Löffelholz seine Ankunft meldet. Damit ergibt sich für die Datierung des Briefes der Zeitraum um den 21. 10. 1570. Vgl. hierzu den Brief OCEp 0841 Camerarius an Hier. Wolf, 21.10.1570 Nürnberg, worin Camerarius mitteilt, dass er gerade aus Bamberg in Nürnberg angekommen ist. Der Brief muss vor dem 3. 11. 1570 geschrieben worden sein, denn im Brief OCEp 0545 von Camerarius an Karlowitz, 03.11.1570, beklagt sich Camerarius bereits, dass er in Nürnberg u. a. durch eine unerwartete Tätigkeit zurückgehalten wird. Dabei wollte Camerarius doch die Sache in Nürnberg schnell ausführen, da er in Leipzig wieder an der Universität erwartet wird." Hier scheint mir nicht ganz klar bewiesen, ob dieser Brief direkt zu Beginn des Aufenthalts in Nürnberg geschrieben wurde oder erst einige Wochen später. C. kehrte erst im März oder April 1571 zurück nach Leipzig. In Briefen von Anfang November 1570 wird er ungeduldig. Hier ist mir nicht klar, ob das Verb commorari auch diese Ungeduld ausdrückt, oder ob der Brief die Meldung der Ankunft in Nürnberg darstellt. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:HIWI7 |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 4.07.2022 |
Werksigle | OCEp 0740 |
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Zitation | Camerarius an Löffelholtz, 1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Maximilian Wolter (04.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0740 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 325-326 |
Sonstige Editionen | Bezzel 1793, S. 13-14 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Thomas Löffelholz von Colberg |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; nach Bezzel a.a.O.: zwischen Dez. 1570 und Anfang 1571; vgl. Anmerkungen |
Unscharfes Datum Beginn | 1570/12/04 |
Unscharfes Datum Ende | 1571 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potest non voluptatem mihi afferre singularem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Schulvisitationen) |
Datumsstempel | 4.07.2022 |
Regest
Er sei sehr erfreut von der Rede, die Löffelholtz vor kurzem gehalten habe, in der er Camerarius nach Nürnberg eingeladen habe. Es sei ihm eine Ehre, von solch bedeutenden Männern so hoch geschätzt zu werden, dass er einen Auftrag von ihnen bekommt. So Gott ihm helfe, werde er ihren Erwartungen gerecht werden.
Ob seine Anwesenheit besonders sinnvoll sein werde, könne er nicht mit Sicherheit sagen. Es gebe eigentlich keinen Grund für ihn, länger zu verweilen, und andernorts könne er Leute mit seinen studia helfen. Seine Arbeit in Nürnberg könne auch innerhalb weniger Tage erledigt werden, wenn man mit dem beginne, was Löffelholtz erwähnt habe und weswegen seine verlängerte Anwesenheit gefordert werde. Man könne nämlich innerhalb der nächsten paar Tage veranlassen, dass die Schulen in der Stadt inspiziert werden, wobei er den Inspektoren seine Pläne mitteilen werde und sie anweisen werde. Vielleicht werde es etwas länger dauern, aber er werde seine Arbeit nicht unvollendet lassen. Seines Wissens nach haben seine Angehörigen in Bamberg schon Maßnahmen zu seiner Abreise getroffen. Ihm komme auch kein Grund in den Sinn, warum er nach verrichteter Arbeit untätig herumsitzen sollte. Er bitte ihn also, über diesen Antrag zu entscheiden und dabei seine Klugheit und Menschlichkeit walten zu lassen. Desweiteren werde er ihm immer zu Diensten sein. Lebewohl.
(Maximilian Wolter)
Anmerkungen zur Datierung
Der Brief entstand in der zweiten Oktoberhälfte 1570, wahrscheinlich um den 21.10.1570: aus Camerarius an Hier. Wolf, 21.10.1570 wird ersichtlich, dass C. gerade in Nürnberg angekommen ist. Hintergrund ist C's Involvierung in die Gründung der Hohen Schule zu Altdorf. (freundlicher Hinweis von Torsten Woitkowitz)