Camerarius an Preuss, 17.11.15XX: Unterschied zwischen den Versionen
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|Incipit=Etsi me aliquantulum pupugit eistola tua | |Incipit=Etsi me aliquantulum pupugit eistola tua | ||
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|Notizen=VG, 9.11.22: Eingrenzung der Datierung: | |||
* durch die Nennung des Sabinus vor 1560 (dessen Todesjahr) | |||
* Falls der genannte Philippus der Sohn Ph. C. ist: dann muss er schon in Ausbildung gestanden haben: der Brief spricht von einem Heimatbesuch. Das war aber nicht vor 1544 (vgl. OCEp 1475). | |||
* Philippus kann aber auch Melanchthon sein: die Formulierung ''qui et ipse usu suaviss. consuetudinis suae totum illud tempus absumsit'' passt schwerlich zum Heimatbesuch eines Heranwachsenden. | |||
* Aufgrund der erwähnten Gäste muss C. bereits einige Zeit in Leipzig gewesen sein. Frühestes Datum also 1542. Auch war P. sicher schon Professor (in Frankfurt?), wie aus der Empfehlung im Schlusssatz deutlich wird. Durch die lange Zeit ohne Briefwechsel war es wahrscheinlich erst Jahre später, wofür auch spricht, dass ALbinus ab 1543 in Frankfurt war. | |||
* Von Not oder Krieg ist keine Rede: wahrscheinlich erst nach dem Schmalk. Krieg? Vielleicht gar erst nach Sabinus' Rückkehr aus Preußen (1555)? | |||
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Camerarius tue es leid, dass er Preuss schon so lange nicht mehr geschrieben habe, und er freue sich, dass dieser nach Briefen von ihm verlange. Er wolle also diese Misslage hiermit berichtigen und sei zuversichtlich, dass er Preuss beschwichtigen könne (ἀλλ’ ἀκεώμεθα θᾶσσον· ἀκεσταί τοι φρένες ἐσθλῶν, [[Erwähnte Person::Homer]], Il. 13, 115). Er habe auch wenig Gelegenheit zum Schreiben gehabt: [[Erwähnte Person:: Georg Sabinus]] sei letztens bei ihm gewesen, und all seine Aufmerksamkeit habe er auf diesen gerichtet. Daraufhin habe ihn [[Erwähnte Person:: Adrian Albinus]] besucht und direkt im Anschluss an dessen Abreise sei | Camerarius tue es leid, dass er Preuss schon so lange nicht mehr geschrieben habe, und er freue sich, dass dieser nach Briefen von ihm verlange. Er wolle also diese Misslage hiermit berichtigen und sei zuversichtlich, dass er Preuss beschwichtigen könne (ἀλλ’ ἀκεώμεθα θᾶσσον· ἀκεσταί τοι φρένες ἐσθλῶν, [[Erwähnte Person::Homer]], Il. 13, 115). Er habe auch wenig Gelegenheit zum Schreiben gehabt: [[Erwähnte Person:: Georg Sabinus]] sei letztens bei ihm gewesen, und all seine Aufmerksamkeit habe er auf diesen gerichtet. Daraufhin habe ihn [[Erwähnte Person:: Adrian Albinus]] besucht und direkt im Anschluss an dessen Abreise sei Philipp ([[Erwähnte Person::Philipp Camerarius]] oder [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]?) angekommen. | ||
Er habe versucht, einige Verse an Preuss zu dichten, aber als ihm dies nicht gelungen sei, habe er aufgehört. Wieso solle er auch Verse an ihn schicken, der doch selbst so gute schreibe? Sei er bei der | Er habe versucht, einige Verse an Preuss zu dichten, aber als ihm dies nicht gelungen sei, habe er aufgehört. Wieso solle er auch Verse an ihn schicken, der doch selbst so gute schreibe? Sei er bei der Antwort auf den letzten Brief auch langsam gewesen, solle er doch wissen, dass er die Freundschaft zu Preuss sehr schätze. Er wolle aber lieber anderen seine Wertschätzung dessen mitteilen, als sie Preuss bloß privat zu erklären. Er, der sehr gerne das Latein antiker Autoren nachahme, meine, dass man schwerlich jemanden finden könne, der besser den Stil von [[Erwähnte Person::Cicero]] nachahmen könne als Preuss. | ||
Er solle auch in Zukunft keine Gelegenheit auslassen, Camerarius zu schreiben, da seine Briefe immer ein großes Vergnügen beim Lesen seien. Den jungen Mann ([[Erwähnte Person::unbekannt]]), der diesen Brief überbringe, möge er in den | Er solle auch in Zukunft keine Gelegenheit auslassen, Camerarius zu schreiben, da seine Briefe immer ein großes Vergnügen beim Lesen seien. Den jungen Mann ([[Erwähnte Person::unbekannt]]), der diesen Brief überbringe, möge er in den ''studia humanitatis'' unterstützen. Lebewohl. | ||
(Maximilian Wolter) | (Maximilian Wolter) |
Version vom 9. November 2022, 14:04 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1266 |
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Zitation | Camerarius an Preuss, 17.11.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (09.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1266 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 505-507 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph Preuss von Springenberg |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 17.11.(o.J.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1542 |
Unscharfes Datum Ende | 1560 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Etsi me aliquantulum pupugit eistola tua |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Empfehlungsschreiben |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 9.11.22: Eingrenzung der Datierung:
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Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7 |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 9.11.2022 |
Werksigle | OCEp 1266 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Preuss, 17.11.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (09.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1266 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 505-507 |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph Preuss von Springenberg |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 17.11.(o.J.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1542 |
Unscharfes Datum Ende | 1560 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Etsi me aliquantulum pupugit eistola tua |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Register | Briefe/Empfehlungsschreiben |
Datumsstempel | 9.11.2022 |
Regest
Camerarius tue es leid, dass er Preuss schon so lange nicht mehr geschrieben habe, und er freue sich, dass dieser nach Briefen von ihm verlange. Er wolle also diese Misslage hiermit berichtigen und sei zuversichtlich, dass er Preuss beschwichtigen könne (ἀλλ’ ἀκεώμεθα θᾶσσον· ἀκεσταί τοι φρένες ἐσθλῶν, Homer, Il. 13, 115). Er habe auch wenig Gelegenheit zum Schreiben gehabt: Georg Sabinus sei letztens bei ihm gewesen, und all seine Aufmerksamkeit habe er auf diesen gerichtet. Daraufhin habe ihn Adrian Albinus besucht und direkt im Anschluss an dessen Abreise sei Philipp (Philipp Camerarius oder Philipp Melanchthon?) angekommen.
Er habe versucht, einige Verse an Preuss zu dichten, aber als ihm dies nicht gelungen sei, habe er aufgehört. Wieso solle er auch Verse an ihn schicken, der doch selbst so gute schreibe? Sei er bei der Antwort auf den letzten Brief auch langsam gewesen, solle er doch wissen, dass er die Freundschaft zu Preuss sehr schätze. Er wolle aber lieber anderen seine Wertschätzung dessen mitteilen, als sie Preuss bloß privat zu erklären. Er, der sehr gerne das Latein antiker Autoren nachahme, meine, dass man schwerlich jemanden finden könne, der besser den Stil von Cicero nachahmen könne als Preuss.
Er solle auch in Zukunft keine Gelegenheit auslassen, Camerarius zu schreiben, da seine Briefe immer ein großes Vergnügen beim Lesen seien. Den jungen Mann (unbekannt), der diesen Brief überbringe, möge er in den studia humanitatis unterstützen. Lebewohl.
(Maximilian Wolter)