Hessus an Camerarius, 1527-1530 b: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Brief entsteht im Rahmen der Korrespondenz zwischen Hessus und Camerarius über die in Arbeit befindliche [[Erwähntes Werk::Theokrit, Idyllia, 1530/31|Übersetzung der Theokrit-Idyllien]] durch Hessus. Hessus habe sich am Vortag wie in einem inneren Ansturm wieder dem [[Erwähnte Person::Theokrit]] gewidmet und dabei die | Der Brief entsteht im Rahmen der Korrespondenz zwischen Hessus und Camerarius über die in Arbeit befindliche [[Erwähntes Werk::Theokrit, Idyllia, 1530/31|Übersetzung der Theokrit-Idyllien]] durch Hessus. Hessus habe sich am Vortag wie in einem inneren Ansturm wieder dem [[Erwähnte Person::Theokrit]] gewidmet und dabei die "Fischer" fertiggestellt. Nun wolle Hessus Camerarius an sein Versprechen erinnern, dass ein Weg gefunden werde, um mit den Resten (''reliquiae'') oder vielmehr Fragmenten (''fragmenta'') des Theokrit umgehen zu können. Deshalb bitte er ihn, diesen "goldenen Fisch" (τὸν χρύσεον ἰχθῦν) "gründlich zu inspizieren" (''diligenter inspicias''). Diesen schicke er ihm wegen seiner "Kostbarkeit" (''preciositate'') weniger gut "durchgekocht" (''decoctum'') zu, damit er ihn "immer wieder aufkochen oder braten könne, am ansehnlichen Kamin seiner Begabung" (''recoquas iterum atque iterum, vel etiam torreas ad ingenii tui caminum luculentissimum''). Hessus fährt in der kulinarischen Metaphorik fort: schließlich solle das Essen den Gästen vorgesetzt werden können. Hessus wolle an dem Essen auch teilnehmen. Wenn nicht Camerarius den Fisch gewürzt habe, stehe zu befürchten, dass er Gift enthalte. Solche Speise wolle Hessus daher nur mit der ''auctoritas'' und dem ''iudicium'' des Camerarius verspeisen. Hessus schließt mit der Aufforderung an Camerarius, ihm noch heute die "Fischer" zurückzuschicken.<br /> | ||
(Jochen Schultheiß) | (Jochen Schultheiß) | ||
===Anmerkung=== | ===Anmerkung=== | ||
Der in der Briefsammlung von 1553 folgende Brief [[Hessus an Camerarius, 1527-1530 c]] schließt thematisch unmittelbar an, da Hessus darin um die Rücksendung der | Der in der Briefsammlung von 1553 folgende Brief [[Hessus an Camerarius, 1527-1530 c]] schließt thematisch unmittelbar an, da Hessus darin um die Rücksendung der "Fische" bittet. Ferner fragt Hessus ebenso in [[Hessus an Camerarius, 1527-1530 f]] an, ob dieser ihm seine "Fischer" zurücksenden könne. Camerarius bezieht sich auf das 21. Idyll, vgl. ferner [[Hessus an Camerarius, 1527-1530 a]]. | ||
=== Literatur === | |||
* [[Weise 2018]], S. 262 |
Aktuelle Version vom 8. Januar 2023, 16:33 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0074 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1527-1530 b, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (08.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0074 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. I3r/v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Die Abfassung des Briefes fällt in die Entstehungszeit von Eobans Theokrit-Übersetzung (1527-1530) |
Unscharfes Datum Beginn | 1527 |
Unscharfes Datum Ende | 1530 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Utcunque Ioachime heri velut impetu quodam in Theocritum relapsus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkgenese |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 29.11.22: Auch OCEp 1380 fordert zur Rücksendung der "Fischer" auf; in OCEp 1382-84 geht es auch um die Rücksendung eines Werks, das nicht genannt wird; vielleicht ebenfalls die Fischer. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 8.01.2023 |
Werksigle | OCEp 0074 |
---|---|
Zitation | Hessus an Camerarius, 1527-1530 b, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (08.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0074 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. I3r/v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Die Abfassung des Briefes fällt in die Entstehungszeit von Eobans Theokrit-Übersetzung (1527-1530) |
Unscharfes Datum Beginn | 1527 |
Unscharfes Datum Ende | 1530 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Utcunque Ioachime heri velut impetu quodam in Theocritum relapsus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkgenese |
Datumsstempel | 8.01.2023 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Der Brief entsteht im Rahmen der Korrespondenz zwischen Hessus und Camerarius über die in Arbeit befindliche Übersetzung der Theokrit-Idyllien durch Hessus. Hessus habe sich am Vortag wie in einem inneren Ansturm wieder dem Theokrit gewidmet und dabei die "Fischer" fertiggestellt. Nun wolle Hessus Camerarius an sein Versprechen erinnern, dass ein Weg gefunden werde, um mit den Resten (reliquiae) oder vielmehr Fragmenten (fragmenta) des Theokrit umgehen zu können. Deshalb bitte er ihn, diesen "goldenen Fisch" (τὸν χρύσεον ἰχθῦν) "gründlich zu inspizieren" (diligenter inspicias). Diesen schicke er ihm wegen seiner "Kostbarkeit" (preciositate) weniger gut "durchgekocht" (decoctum) zu, damit er ihn "immer wieder aufkochen oder braten könne, am ansehnlichen Kamin seiner Begabung" (recoquas iterum atque iterum, vel etiam torreas ad ingenii tui caminum luculentissimum). Hessus fährt in der kulinarischen Metaphorik fort: schließlich solle das Essen den Gästen vorgesetzt werden können. Hessus wolle an dem Essen auch teilnehmen. Wenn nicht Camerarius den Fisch gewürzt habe, stehe zu befürchten, dass er Gift enthalte. Solche Speise wolle Hessus daher nur mit der auctoritas und dem iudicium des Camerarius verspeisen. Hessus schließt mit der Aufforderung an Camerarius, ihm noch heute die "Fischer" zurückzuschicken.
(Jochen Schultheiß)
Anmerkung
Der in der Briefsammlung von 1553 folgende Brief Hessus an Camerarius, 1527-1530 c schließt thematisch unmittelbar an, da Hessus darin um die Rücksendung der "Fische" bittet. Ferner fragt Hessus ebenso in Hessus an Camerarius, 1527-1530 f an, ob dieser ihm seine "Fischer" zurücksenden könne. Camerarius bezieht sich auf das 21. Idyll, vgl. ferner Hessus an Camerarius, 1527-1530 a.
Literatur
- Weise 2018, S. 262