Camerarius an Cracow, 09.12.1560: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Interne Bemerkung === Datierung auf das Jahr 1561 durch Erben vorgenommen. Warum und wie?
Zielort mutmaßlich.
 
=== Hinweise zur Datierung ===
Der Tod des [[Petrus Lotichius Secundus]] ist noch nicht lange her. Er war am 7.11.1560 verstorben.
 
=== Regest ===
Trauer über den Tod des [[Erwähnte Person::Petrus Lotichius Secundus|Petrus Lotichius (Secundus)]], von dem Camerarius durch den [[Cracow an Camerarius, 15.11.1560|letzten Brief Cracows]] erfahren hatte. Camerarius hatte Lotichius lange Jahre gekannt und gefördert. Er hatte ihn einst [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|(Daniel) Stiebar (von Rabeneck)]] [[Briefpartner::Daniel Stiebar von Rabeneck| ]] [[Gesprächspartner::Daniel Stiebar von Rabeneck| ]] brieflich und im persönlichen Gespräch empfohlen. Lotichius sei dann Praeceptor von Stiebars Neffen gewesen und mit ihnen ins Ausland gereist. Stiebar habe ihn sehr geschätzt, und Lotichius habe Stiebar in seinen Schriften sehr gelobt. [[Erwähnte Person::Erasmus Neustetter]], genannt Stürmer, habe dann die Nachfolge Stiebars als Mäzen des Lotichius angetreten. Auch Neustetter, der Lotichius ebenfalls sehr geschätzt und gefördert habe, sei nun bestimmt sehr traurig ob des Verlustes. Lotichius hatte gerade begonnen, für sich allein zu leben und bekannter zu werden.
 
Aber die Trauer über den Verlust werde von der über einen weiteren Tod übertroffen, denn, wie Camerarius erfahren habe, sei [[Erwähnte Person::Georg Sabinus]] verstorben, kurz nachdem er (nach [[Erwähnter Ort::Frankfurt (Oder)|Frankfurt an der Oder]]) zurückgekehrt sei. Camerarius hatte ihn noch am 7. November getroffen, als er auf seiner Heimreise von Italien (durch [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gereist war und an Viertagesfieber (''febris quartana'') litt, wodurch er gezwungen war, einen Tag bei Camerarius (in Leipzig) zu bleiben. Man hatte damals noch einigermaßen Hoffnung, dass er überlebte. Sabinus hatte trotz der Krankheit noch viel über seine Reise und die Erlebnisse in Italien berichtet und so geläufig mit seinen Freunden geredet, dass niemand einen solch schnellen Tod vermutet hätte. Camerarius trauere sehr über den Tod des Freundes, den er von Kindheit an schätzte und mit dem ihn eine feste Freundschaft verband, obwohl sie seit mehr als 30 Jahren an verschiedenen Orten gelebt hatten. Klage über den Tod des Sabinus. Es sei ein großer Verlust für den Staat und seine Familie.
 
Aber all das sei im Vergleich zum (vor einigen Monaten erfolgten) Tod [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp Melanchthons]] noch relativ leicht zu ertragen. Trauer über den Verlust Melanchthons, gerade in diesen Zeiten. Auch für Lotichius und Sabinus müsse der Tod Melanchthons äußerst betrüblich gewesen sein, denn dieser war Schwiegervater von Sabinus, Lehrer, Förderer und Patron von beiden und Zuflucht für alle Menschen. Camerarius und Cracow müssten es tapfer ertragen.
 
Er wolle nicht mehr schreiben, sondern hoffe auf ein baldiges Treffen mit Cracow.
 
Lebewohl.
 
(Manuel Huth)

Aktuelle Version vom 25. Januar 2024, 19:23 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Cracow an Camerarius, 15.11.156015 November 1560 JL
 Briefdatum
Camerarius an Cracow, 09.12.15609 Dezember 1560 JL
 Briefdatum
Camerarius an Cracow, 05.01.15645 Januar 1564 JL
Camerarius an Cracow, 07.10.15657 Oktober 1565 JL
Camerarius an Cracow, 27.11.156527 November 1565 JL
Werksigle OCEp 0337
Zitation Camerarius an Cracow, 09.12.1560, bearbeitet von Manuel Huth (25.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0337
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. S3r-S5r
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 070-073
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Cracow
Datum 1560/12/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum V. Id. Decemb. (im Druck von 1561 o.J.; im Druck von 1595 auf das Jahr 1562 datiert); ermitteltes Jahr: 1560; s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Dresden
Gedicht? nein
Incipit Acerbum nuntium attulerunt literae tuae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Trauerfall)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen [[Notizen::VG (Diskussion) 18:23, 25. Jan. 2024 (CET) eine Hs. vgl. [1] (noch nicht eingesehen)]]
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 25.01.2024
Werksigle OCEp 0337
Zitation Camerarius an Cracow, 09.12.1560, bearbeitet von Manuel Huth (25.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0337
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. S3r-S5r
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 070-073
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Cracow
Datum 1560/12/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum V. Id. Decemb. (im Druck von 1561 o.J.; im Druck von 1595 auf das Jahr 1562 datiert); ermitteltes Jahr: 1560; s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Dresden
Gedicht? nein
Incipit Acerbum nuntium attulerunt literae tuae
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Trauerfall)
Datumsstempel 25.01.2024


Zielort mutmaßlich.

Hinweise zur Datierung

Der Tod des Petrus Lotichius Secundus ist noch nicht lange her. Er war am 7.11.1560 verstorben.

Regest

Trauer über den Tod des Petrus Lotichius (Secundus), von dem Camerarius durch den letzten Brief Cracows erfahren hatte. Camerarius hatte Lotichius lange Jahre gekannt und gefördert. Er hatte ihn einst (Daniel) Stiebar (von Rabeneck) brieflich und im persönlichen Gespräch empfohlen. Lotichius sei dann Praeceptor von Stiebars Neffen gewesen und mit ihnen ins Ausland gereist. Stiebar habe ihn sehr geschätzt, und Lotichius habe Stiebar in seinen Schriften sehr gelobt. Erasmus Neustetter, genannt Stürmer, habe dann die Nachfolge Stiebars als Mäzen des Lotichius angetreten. Auch Neustetter, der Lotichius ebenfalls sehr geschätzt und gefördert habe, sei nun bestimmt sehr traurig ob des Verlustes. Lotichius hatte gerade begonnen, für sich allein zu leben und bekannter zu werden.

Aber die Trauer über den Verlust werde von der über einen weiteren Tod übertroffen, denn, wie Camerarius erfahren habe, sei Georg Sabinus verstorben, kurz nachdem er (nach Frankfurt an der Oder) zurückgekehrt sei. Camerarius hatte ihn noch am 7. November getroffen, als er auf seiner Heimreise von Italien (durch Leipzig) gereist war und an Viertagesfieber (febris quartana) litt, wodurch er gezwungen war, einen Tag bei Camerarius (in Leipzig) zu bleiben. Man hatte damals noch einigermaßen Hoffnung, dass er überlebte. Sabinus hatte trotz der Krankheit noch viel über seine Reise und die Erlebnisse in Italien berichtet und so geläufig mit seinen Freunden geredet, dass niemand einen solch schnellen Tod vermutet hätte. Camerarius trauere sehr über den Tod des Freundes, den er von Kindheit an schätzte und mit dem ihn eine feste Freundschaft verband, obwohl sie seit mehr als 30 Jahren an verschiedenen Orten gelebt hatten. Klage über den Tod des Sabinus. Es sei ein großer Verlust für den Staat und seine Familie.

Aber all das sei im Vergleich zum (vor einigen Monaten erfolgten) Tod Philipp Melanchthons noch relativ leicht zu ertragen. Trauer über den Verlust Melanchthons, gerade in diesen Zeiten. Auch für Lotichius und Sabinus müsse der Tod Melanchthons äußerst betrüblich gewesen sein, denn dieser war Schwiegervater von Sabinus, Lehrer, Förderer und Patron von beiden und Zuflucht für alle Menschen. Camerarius und Cracow müssten es tapfer ertragen.

Er wolle nicht mehr schreiben, sondern hoffe auf ein baldiges Treffen mit Cracow.

Lebewohl.

(Manuel Huth)