Camerarius an Fabricius, 25.12.1546: Unterschied zwischen den Versionen
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|Bemerkungen zum Datum=25.12.(o.J.) (8. Cal. Ian.) | |Bemerkungen zum Datum=25.12.(o.J.) (8. Cal. Ian.) | ||
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"Sylvula precum" habe ich umgedeutet: Eine große Menge an Bitten ergibt keinen Sinn. Das würde C. einem Schüler nicht mitgeben. Nicht einmal als Boten. Gebetssammlung passt da besser. | |||
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Dass nun auch diese Gegenden (sc. Sachsen?) in Gefahr gerieten, könne Fabricius sehen. Alles sei offensichtlich mit dem Untergang Deutschlands einverstanden oder zumindest mit dem der Frömmigkeit, der schönen Künste, des Schamgefühls und der Ehrenhaftigkeit. Camerarius fürchte sich davor, was die Zukunft bringe. Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]?) ruhten die Druckeroffizinen. Bücher nämlich seien nicht gefragt, außer solche, die irgendein nichtiges Geschwätz enthielten. Deswegen seien die neulich an Camerarius geschickten Briefe noch bei ihm. | Dass nun auch diese Gegenden (sc. Sachsen?) in Gefahr gerieten, könne Fabricius sehen. Alles sei offensichtlich mit dem Untergang Deutschlands einverstanden oder zumindest mit dem der Frömmigkeit, der schönen Künste, des Schamgefühls und der Ehrenhaftigkeit. Camerarius fürchte sich davor, was die Zukunft bringe. Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]?) ruhten die Druckeroffizinen. Bücher nämlich seien nicht gefragt, außer solche, die irgendein nichtiges Geschwätz enthielten. Deswegen seien die neulich an Camerarius geschickten Briefe noch bei ihm. | ||
Camerarius habe dem Bruder des Fabricius (sc. [[Erwähnte Person::Blasius Fabricius|Blasius]], | Camerarius habe dem Bruder des Fabricius (sc. [[Erwähnte Person::Blasius Fabricius|Blasius]], s. Anm.) eine ''sylvula precum'' (s. Anm.) übergeben. | ||
Lebewohl. | Lebewohl. | ||
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=== Anmerkungen zur Datierung === | |||
* Der Brief entstand in einer für Sachsen, insbesondere Leipzig, militärisch sehr bedrohlichen Zeit. Damit kommen die Jahre 1546 und 1550 in Frage. Das Jahr 1546 mit der drohenden Belagerung passt sehr gut dazu, vgl. [[OCEp 1037]] und [[OCEp 1038]]. | |||
* Die Anwesenheit des Blasius Fabricius in Leipzig ist für den Herbst 1546 verbürgt durch zwei Briefe Georgs an [[Wolfgang Meurer]] (1.10. und 24.10.: vgl. [[Baumgarten-Crusius 1845]], Nr. 28 und 29 (S. 29-30). Er ging auch Ende 1546 nach Meißen (vgl. [https://www.aerztebriefe.de/id/00000955]) (Hinweise von Torsten Woitkowitz) | |||
=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "Grüße an den Schulverwalter": | * "Grüße an den Schulverwalter": Gemeint ist [[Johann Roßbach]] (Verwalter 1543-1555) | ||
* ''sylvula precum'': Vermutlich eine Gebetssammlung. | |||
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2023, 00:17 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0850 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 25.12.1546, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (22.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0850 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 498-499 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1546-12-25 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 25.12.(o.J.) (8. Cal. Ian.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nolui hunc adolescentem sine litteris meis ad te dimittere |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Drucklegung; Kriege, Konflikte etc.; Belagerung Leipzigs (1547); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Falls Brief vor/bis 1555 entstanden ist, ist Johann Roßbach der Oeconomus; Datierung unklar; Identität Schleinitz' unklar
US: Keine Ergänzungen hierzu VG, 20.3.23: Datierung auf 1546 scheint glaubhaft. Brief umbenennen? "Sylvula precum" habe ich umgedeutet: Eine große Menge an Bitten ergibt keinen Sinn. Das würde C. einem Schüler nicht mitgeben. Nicht einmal als Boten. Gebetssammlung passt da besser. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:US |
Datumsstempel | 22.05.2023 |
Werksigle | OCEp 0850 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Fabricius, 25.12.1546, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (22.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0850 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 498-499 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1546-12-25 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 25.12.(o.J.) (8. Cal. Ian.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nolui hunc adolescentem sine litteris meis ad te dimittere |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Drucklegung; Kriege, Konflikte etc.; Belagerung Leipzigs (1547); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547) |
Datumsstempel | 22.05.2023 |
Absende- und Zielort erschlossen.
Regest
Camerarius habe diesen jungen Mann (Unbekannt; gemeint ist der Überbringer) nicht ohne einen Brief an Fabricius gehen lassen wollen. Camerarius hatte eigentlich einen umfangreicheren Brief begonnen, aber andere Gründe und die Hast jenes jungen Mannes hätten ihn daran gehindert.
Dass nun auch diese Gegenden (sc. Sachsen?) in Gefahr gerieten, könne Fabricius sehen. Alles sei offensichtlich mit dem Untergang Deutschlands einverstanden oder zumindest mit dem der Frömmigkeit, der schönen Künste, des Schamgefühls und der Ehrenhaftigkeit. Camerarius fürchte sich davor, was die Zukunft bringe. Hier (in Leipzig?) ruhten die Druckeroffizinen. Bücher nämlich seien nicht gefragt, außer solche, die irgendein nichtiges Geschwätz enthielten. Deswegen seien die neulich an Camerarius geschickten Briefe noch bei ihm.
Camerarius habe dem Bruder des Fabricius (sc. Blasius, s. Anm.) eine sylvula precum (s. Anm.) übergeben.
Lebewohl.
Grüße an den Schulverwalter (s. Anm.) und Johann von Schleinitz.
(Manuel Huth)
Anmerkungen zur Datierung
- Der Brief entstand in einer für Sachsen, insbesondere Leipzig, militärisch sehr bedrohlichen Zeit. Damit kommen die Jahre 1546 und 1550 in Frage. Das Jahr 1546 mit der drohenden Belagerung passt sehr gut dazu, vgl. OCEp 1037 und OCEp 1038.
- Die Anwesenheit des Blasius Fabricius in Leipzig ist für den Herbst 1546 verbürgt durch zwei Briefe Georgs an Wolfgang Meurer (1.10. und 24.10.: vgl. Baumgarten-Crusius 1845, Nr. 28 und 29 (S. 29-30). Er ging auch Ende 1546 nach Meißen (vgl. [1]) (Hinweise von Torsten Woitkowitz)
Anmerkungen
- "Grüße an den Schulverwalter": Gemeint ist Johann Roßbach (Verwalter 1543-1555)
- sylvula precum: Vermutlich eine Gebetssammlung.