Camerarius an Karlowitz, 12.11.1570: Unterschied zwischen den Versionen
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(2) Wegen des schlechten Wetters und eines anderen Sachverhaltes (der Gründung einer Hohen Schule in [[Erwähnter Ort::Altdorf]] | (2) Wegen des schlechten Wetters und eines anderen Sachverhaltes (der Gründung einer Hohen Schule in [[Erwähnter Ort::Altdorf]]) reiste C. noch nicht nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]] zurück. | ||
(3) C. hat mit Verdruss erfahren, dass die von ihm (zur Michaelismesse) in Leipzig für abgeschlossen geglaubte Sache wegen der Nachlässigkeit der ihrigen, deren Ruf dadurch auch verletzt worden ist, nicht vorangegangen ist. Dass auch sein Name mit der Ausführung verbunden ist, schmerzt C. Zum Glück sind die Pläne von K. nicht beeinträchtigt. Er möge wegen der Schuld weniger nicht seine Gunst von der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität]] abwenden. Hinsichtlich seiner Person schreibt C. nichts, sein treuer Eifer für K. ist diesem bekannt. | (3) C. hat mit Verdruss erfahren, dass die von ihm (zur Michaelismesse) in Leipzig für abgeschlossen geglaubte Sache (s. Anm.) wegen der Nachlässigkeit der ihrigen, deren Ruf dadurch auch verletzt worden ist, nicht vorangegangen ist. Dass auch sein Name mit der Ausführung verbunden ist, schmerzt C. Zum Glück sind die Pläne von K. nicht beeinträchtigt. Er möge wegen der Schuld weniger nicht seine Gunst von der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität]] abwenden. Hinsichtlich seiner Person schreibt C. nichts, sein treuer Eifer für K. ist diesem bekannt. | ||
(4) Wohlergehenswunsch. | (4) Wohlergehenswunsch. | ||
(5) C. zitiert aus einem am 3. November erhaltenen Brief von [[Erwähnte Person::Johannes Crato]] (https://www.aerztebriefe.de/id/00047987 | (5) C. zitiert aus einem am 3. November erhaltenen Brief von [[Erwähnte Person::Johannes Crato]] (vgl. https://www.aerztebriefe.de/id/00047987 und https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv044042609-9). [[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Der Kaiser]] habe Crato gesagt, dass sie auf der Rückkehr (vom [[Erwähnter Ort::Speyer|Speyerer Reichstag]]) nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] kommen werden. Wegen Verzögerungen werde die Rückreise kaum vor dem 1. Dezember beginnen. Morgen (tatsächlich am 04.11.) werde die französische Königin (die Kaisertochter [[Erwähnte Person::Elisabeth von Österreich|Elisabeth]], Gemahlin König Karls IX., aus Speyer nach Frankreich) abreisen. | ||
(6) Hier herrscht eine große Teuerung und die Beulenpest. An letzterer sind viele Knaben gestorben, auch von seinem Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] im Alter von sechs Monaten einer seiner beiden Enkel (der erste Sohn der zweiten Ehefrau [[Maria Rummel|Maria Rummel von Lohnerstadt]]). | (6) Hier herrscht eine große Teuerung und die Beulenpest. An letzterer sind viele Knaben gestorben, auch von seinem Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] im Alter von sechs Monaten einer seiner beiden Enkel (der erste Sohn der zweiten Ehefrau [[Maria Rummel|Maria Rummel von Lohnerstadt]]). | ||
(Torsten Woitkowitz) | (Torsten Woitkowitz) | ||
=== Anmerkungen === | |||
"in Leipzig für abgeschlossen geglaubte Sache": vgl. dazu die Anm. in [[OCEp 0544]]. |
Aktuelle Version vom 10. Januar 2024, 12:54 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0925 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 12.11.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0925 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 038-039 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1570/11/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz (im Druck o.J.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Stettin |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te adhuc in horrida ista aquilonari regione detineri |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Pest |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:TW; Benutzer:HIWI4 |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Werksigle | OCEp 0925 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Karlowitz, 12.11.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0925 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 038-039 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1570/11/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz (im Druck o.J.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Stettin |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te adhuc in horrida ista aquilonari regione detineri |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Pest |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Entstehungsjahr ermittelt. Zielort ermittelt.
Regest (von Torsten Woitkowitz)
(1) C. bedauert, dass K.' Vermittlungsversuche (in Stettin) für einen Frieden im Norden (zwischen Dänemark und Schweden) noch keinen Erfolg zeitigten.
(2) Wegen des schlechten Wetters und eines anderen Sachverhaltes (der Gründung einer Hohen Schule in Altdorf) reiste C. noch nicht nach Leipzig zurück.
(3) C. hat mit Verdruss erfahren, dass die von ihm (zur Michaelismesse) in Leipzig für abgeschlossen geglaubte Sache (s. Anm.) wegen der Nachlässigkeit der ihrigen, deren Ruf dadurch auch verletzt worden ist, nicht vorangegangen ist. Dass auch sein Name mit der Ausführung verbunden ist, schmerzt C. Zum Glück sind die Pläne von K. nicht beeinträchtigt. Er möge wegen der Schuld weniger nicht seine Gunst von der Universität abwenden. Hinsichtlich seiner Person schreibt C. nichts, sein treuer Eifer für K. ist diesem bekannt.
(4) Wohlergehenswunsch.
(5) C. zitiert aus einem am 3. November erhaltenen Brief von Johannes Crato (vgl. https://www.aerztebriefe.de/id/00047987 und https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv044042609-9). Der Kaiser habe Crato gesagt, dass sie auf der Rückkehr (vom Speyerer Reichstag) nach Nürnberg kommen werden. Wegen Verzögerungen werde die Rückreise kaum vor dem 1. Dezember beginnen. Morgen (tatsächlich am 04.11.) werde die französische Königin (die Kaisertochter Elisabeth, Gemahlin König Karls IX., aus Speyer nach Frankreich) abreisen.
(6) Hier herrscht eine große Teuerung und die Beulenpest. An letzterer sind viele Knaben gestorben, auch von seinem Sohn Joachim im Alter von sechs Monaten einer seiner beiden Enkel (der erste Sohn der zweiten Ehefrau Maria Rummel von Lohnerstadt).
(Torsten Woitkowitz)
Anmerkungen
"in Leipzig für abgeschlossen geglaubte Sache": vgl. dazu die Anm. in OCEp 0544.