Camerarius an Karlowitz, 12.02.1570
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0544 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 12.02.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (11.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0544 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 103-104 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1570/02/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Die 12. M. Febr. 70. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Prag;Rothenhaus |
Gedicht? | nein |
Incipit | Vir magnifice, post tuum discessum me familiare iam malum nephriticum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Religionsstreitigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:TW; Benutzer:HIWI4 |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 11.01.2024 |
Werksigle | OCEp 0544 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 12.02.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (11.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0544 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 103-104 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1570/02/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Die 12. M. Febr. 70. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Prag;Rothenhaus |
Gedicht? | nein |
Incipit | Vir magnifice, post tuum discessum me familiare iam malum nephriticum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Religionsstreitigkeiten |
Datumsstempel | 11.01.2024 |
Mutmaßlicher Zielort: Prag oder Rothenhaus?
Regest (von Torsten Woitkowitz)
(1) Nach K.' Weggang (vom Treffen zur Neujahrsmesse) wurde C. wieder von dem für seine Familie typischen Nierenleiden ergriffen. Erst jetzt kann er wieder außer Haus gehen.
(2) Mit Unruhe erinnert sich C. an K.‘ Bericht über die Verhandlungen (auf dem Generallandtag in Prag) in seinem Königreich (Böhmen) zur Wiederherstellung des wahren Glaubens, die dort eine lange Tradition besitzen. K. möge nicht nachlassen, auch wenn die Sorge um Gesetze, Rechtswesen, Abgaben und Waffen für einen festen Zustand des Königreiches sorgfältig bedacht werden muss, jetzt nach seinen Möglichkeiten an der Herstellung des Fundaments für das universelle Glück mitzuwirken.
(3) Was das K. betreffende Geschäft (s. Anm.) anbelangt, worüber C., wie er K. neulich sagte, K. einen Brief schicken werde, verhält es sich so, wie auf dem beigefügten Blatt dargelegt. C. ist sehr verdrossen und beschämt, dass das auf diese Weise geschieht, und dass seine für diese Unterhandlung aufgewandte Mühe sich in keinem Teil seines Lebens als weniger wirksam erweist als in diesem, sie geradezu müßig und nichtig ist. Dennoch lässt sein Eifer nirgendwo nach.
(4) Bitte um K.' Gunst und Wohlergehenswunsch.
(Torsten Woitkowitz)
Anmerkung
"Was das K. betreffende Geschäft anbelangt": Im vorliegenden Brief und den vier folgenden Briefen an Christoph von Karlowitz (OCEp 0543, OCEp 0545, OCEp 0925, OCEp 0546) geht es u. a. um die Bewerkstelligung einer Sache, für die Karlowitz Interesse zeigt. Da im zuletzt angeführten Brief die Leipziger Neujahrsmesse als endgültiges Fertigstellungsdatum angegeben wird und Ludwig, der Sohn des abwesenden Camerarius, die Fertigstellung in Leipzig überwachen sollte, könnte es sich um den Druck eines Buches handeln. Den Briefen zufolge ist Camerarius aber nicht der Autor, sondern nur der Vermittler für die Verfasser, die sich in zwei Gruppen zu teilen scheinen, von denen die eine die „unsrige“ ist. So eine Konstellation ist denkbar für die Erarbeitung des Wittenberger Katechismus, der passend zum letztgenannten Brief Anfang Januar 1571 erschienen ist. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde dieser Katechismus von Theologen der Wittenberger Universität unter Federführung von Christoph Pezel ausgearbeitet (vgl. die Anm. zu OCEp 1533). Da dieser Katechismus für ganz Kursachsen gelten sollte, konnte dessen Ausarbeitung wohl nicht ohne Abstimmung mit den Leipziger Theologieprofessoren erfolgen. Der engste Freund Melanchthons war da wahrscheinlich der beste Verbindungsmann zwischen den Wittenbergern und den Leipzigern. Die Mutmaßung hinsichtlich jenes Buches wird gestützt durch die Tatsache, dass nach dem im Februar 1570 erfolgten Verbot des in Kursachsen geltenden Katechismus von David Chyträus für das höhere Schulwesen trotz der dringenden Notwendigkeit zur Erstellung eines entsprechenden neuen Katechismus dieser erst Anfang Januar 1571 erschienen ist (die Vorrede datiert vom 1. Januar 1571). Für den Kontakt zwischen Leipzig und Wittenberg bei der Bucherstellung spricht auch die Tatsache, dass der Wittenberger Katechismus sowohl in Wittenberg (bei Johann Schwertel) als auch in Leipzig (bei Ernst Vögelin; doch ohne Angabe von Drucker und Druckort) erschienen ist. Das Besondere der Leipziger Ausgabe ist ein Anhang mit einem umfangreichen Register zu dem Katechismus. Dieses Register könnte der dann wohl bei der Drucklegung in Leipzig anwesende Ludwig Camerarius besorgt haben.
(Torsten Woitkowitz)