Meckbach an Camerarius, 30.04.1542: Unterschied zwischen den Versionen
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Das im Druck falsch angegebene Jahr ist zu 1542 zu korrigieren. Gesichert wird dies durch | Das im Druck falsch angegebene Jahr ist zu 1542 zu korrigieren. Gesichert wird dies durch Melanchthons Brief an Camerarius vom 18.5.1542 ([https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW - Regesten online, Nr. 2965]) mit Mitteilungen zu Crucigers Berufung, durch Melanchthons Brief an Veit Dietrich vom 2.5.1542 ([https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW - Regesten online, Nr. 2954]) mit Bezugnahme auf ein Treffen zwischen Landgraf Philipp und Herzog Moritz sowie durch Melanchthons Brief an Camerarius vom 7.4.1542 ([https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW - Regesten online, Nr. 2932]), dem die hier erwähnten Epicedia beilagen. | ||
(Für diese Hinweise danken wir Torsten Woitkowitz, Leipzig). | |||
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Was Camerarius über die Berufung [[Erwähnte Person:: | Was Camerarius über die Berufung [[Erwähnte Person::Caspar Cruciger|seines alten Mitschülers]] (Cruciger) nach Leipzig schreibe, darum habe ihn auch schon der durch seine <i>imagines</i> und Gelehrsamkeit berühmte [[Erwähnte Person::Bernhard Ziegler]] persönlich und in Briefen gebeten. Deshalb habe er in Dresden und nun hier in Torgau teils selbst, teils über seinen Fürsten ([[Erwähnte Person::Philipp I. (Hessen)|Philipp von Hessen]]) bewirkt, dass die beiden Herzöge in Sachsen, nämlich der Kurfürst ([[Erwähnte Person::Johann Friedrich I. (Sachsen)|Johann Friedrich)]] und [[Erwähnte Person::Moritz (Sachsen)|Moritz]], darin übereingekommen sind, auf seine baldmögliche Entlassung hinzuarbeiten, was der Kurfürst allerdings kaum für möglich halte. Sein Fürst werde übermorgen, um nichts unversucht zu lassen, nach Wittenberg reisen, um über diese Angelegenheit zu verhandeln. Deshalb halte Meckbach es für ratsam, wenn Camerarius und Ziegler zugunsten der Entlassung jenes Mannes Briefe schrieben, obwohl er glaube, dass es auch nicht so wichtig sei, wenn sie nichts schrieben, denn sein Fürst werde jeden Stein bewegen, um ihren Wunsch zu erfüllen. Wenn sie dies erreicht hätten, stehe dieser Mann ihnen in allem zur Verfügung und sie könnten die Universität daraufhin mit dessen Hilfe und dem Rat erneuern. Wenn er ihnen dabei bei irgendetwas helfen könne, bei ihrem Herzog Moritz oder seinem Fürsten Philipp, werde er keine Gelegenheit auslassen. | ||
Er hoffe, dass Camerarius durch seine Kur bald eine Besserung bemerke, und danke ihm sehr für seine Thermen (s. Anm.) und die Epicedia des Micyllus (s. Anm.). Er werde es ihm vergelten, wenn er könne. | Er hoffe, dass Camerarius durch seine Kur bald eine Besserung bemerke, und danke ihm sehr für seine Thermen (s. Anm.) und die Epicedia des Micyllus (s. Anm.). Er werde es ihm vergelten, wenn er könne. | ||
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=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "für seine Thermen": Es könnte sich um eine Abschrift des Manuskripts des 1553 veröffentlichten Werks [[Camerarius, De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi, 1553| De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi]] handeln. Wahrscheinlicher ist aber, dass es um das [[Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540|Briefgedicht zum gleichen Thema]] geht. | * "für seine Thermen": Es könnte sich um eine Abschrift des Manuskripts des 1553 veröffentlichten Werks [[Camerarius, De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi, 1553| De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi]] handeln. Wahrscheinlicher ist aber, dass es um das [[Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540|Briefgedicht zum gleichen Thema]] geht. | ||
* "die Epicedia des Micyllus" | * "die Epicedia des Micyllus": [[Micyllus, Epicedia, 1542]] (vgl. oben zur Datierung). |
Aktuelle Version vom 29. Juni 2023, 19:28 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0334 |
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Zitation | Meckbach an Camerarius, 30.04.1542, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0334 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. R8v-S1r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Johannes Meckbach |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1542/04/30 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | im Druck fälschlich: Iubilate. Anno LII. (= 8.5.1552); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Torgau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod tu de vetere condiscipulo tuo |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Werksigle | OCEp 0334 |
---|---|
Zitation | Meckbach an Camerarius, 30.04.1542, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0334 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. R8v-S1r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Johannes Meckbach |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1542/04/30 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | im Druck fälschlich: Iubilate. Anno LII. (= 8.5.1552); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Torgau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod tu de vetere condiscipulo tuo |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Zielort ermittelt.
Hinweise zur Datierung
Das im Druck falsch angegebene Jahr ist zu 1542 zu korrigieren. Gesichert wird dies durch Melanchthons Brief an Camerarius vom 18.5.1542 (MBW - Regesten online, Nr. 2965) mit Mitteilungen zu Crucigers Berufung, durch Melanchthons Brief an Veit Dietrich vom 2.5.1542 (MBW - Regesten online, Nr. 2954) mit Bezugnahme auf ein Treffen zwischen Landgraf Philipp und Herzog Moritz sowie durch Melanchthons Brief an Camerarius vom 7.4.1542 (MBW - Regesten online, Nr. 2932), dem die hier erwähnten Epicedia beilagen.
(Für diese Hinweise danken wir Torsten Woitkowitz, Leipzig).
Regest
Was Camerarius über die Berufung seines alten Mitschülers (Cruciger) nach Leipzig schreibe, darum habe ihn auch schon der durch seine imagines und Gelehrsamkeit berühmte Bernhard Ziegler persönlich und in Briefen gebeten. Deshalb habe er in Dresden und nun hier in Torgau teils selbst, teils über seinen Fürsten (Philipp von Hessen) bewirkt, dass die beiden Herzöge in Sachsen, nämlich der Kurfürst (Johann Friedrich) und Moritz, darin übereingekommen sind, auf seine baldmögliche Entlassung hinzuarbeiten, was der Kurfürst allerdings kaum für möglich halte. Sein Fürst werde übermorgen, um nichts unversucht zu lassen, nach Wittenberg reisen, um über diese Angelegenheit zu verhandeln. Deshalb halte Meckbach es für ratsam, wenn Camerarius und Ziegler zugunsten der Entlassung jenes Mannes Briefe schrieben, obwohl er glaube, dass es auch nicht so wichtig sei, wenn sie nichts schrieben, denn sein Fürst werde jeden Stein bewegen, um ihren Wunsch zu erfüllen. Wenn sie dies erreicht hätten, stehe dieser Mann ihnen in allem zur Verfügung und sie könnten die Universität daraufhin mit dessen Hilfe und dem Rat erneuern. Wenn er ihnen dabei bei irgendetwas helfen könne, bei ihrem Herzog Moritz oder seinem Fürsten Philipp, werde er keine Gelegenheit auslassen.
Er hoffe, dass Camerarius durch seine Kur bald eine Besserung bemerke, und danke ihm sehr für seine Thermen (s. Anm.) und die Epicedia des Micyllus (s. Anm.). Er werde es ihm vergelten, wenn er könne.
Grüße an Ziegler, dessen Angelegenheit (unklar) er schon beinahe erledigt habe, wie er ihm in Kürze auch persönlich mitteilen werde. Denn auf dem Rückweg werde er zu ihm reisen.
Lebewohl.
(Anne Kram / Manuel Huth)
Anmerkungen
- "für seine Thermen": Es könnte sich um eine Abschrift des Manuskripts des 1553 veröffentlichten Werks De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi handeln. Wahrscheinlicher ist aber, dass es um das Briefgedicht zum gleichen Thema geht.
- "die Epicedia des Micyllus": Micyllus, Epicedia, 1542 (vgl. oben zur Datierung).