Grynäus an Camerarius, nach dem 13.05.1531: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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|Empfänger=Joachim Camerarius I.
|Empfänger=Joachim Camerarius I.
|DatumGesichert=nein
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|Bemerkungen zum Datum=o.D.; ermitteltes Datum: zwischen 1531 und 1534; s. Hinweise zur Datierung
|Bemerkungen zum Datum=o.D.; ermitteltes Datum: vermutlich nicht allzu lange nach dem 13.05.1531; s. Hinweise zur Datierung
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|Register=Briefe/Parallelüberlieferung;Briefe/Redaktionelle Überarbeitung;Politische Neuigkeiten;Drucklegung;Edition
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|Notizen=An US: bin mir bei den ersten drei Absätzen ziemlich unsicher. Hängen sie zusammen. Vor allem beim dritten Absatz ist mir auch sonst einiges unklar, weswegen ich da auch gekürzt habe - leicht überarbeitet US 6.12.19; welches Werk gemeint ist, kann ich auch nicht finden. G. gab u.a. 1533 den griechischen Euklid heraus, erwähnt darin aber JC nicht.
 
Selbst Überprüfen: "Grynäus habe alle Werke des Aristoteles in einer eleganten Schrift nach der Vorlage der Aldine gedruckt, die man aber vermutlich beinahe zum Wert ehemaligen Wert eines Goldstater (i.e. teuer) erwerben könne, auch wenn alle Werke nur zwei kleine Bücher umfassten." Das kann nicht sein, da das Werk mehr Bände umfasst > doch, ist richtig, lt. Catalogo del Servizio Bibliotecario Nazionale sind es 2 Bände in 8° US 6.12.19
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}}
}}
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
=== Hinweise zur Datierung ===
=== Hinweise zur Datierung ===
* Terminus ante quem: Aus dem handschriftlichen Brief geht hervor, dass [[Ulrich von Württemberg]] seine Herrschaft noch nicht wiederhergestellt hatte, d.h. der Brief kann spätestens 1534 geschrieben worden sein.
* Terminus post quem: Erscheinungsdatum des griechischen Aristoteles (=[[Grynäus, Ἀριστοτέλους ἅπαντα, 1531]]), am 13.05.1531.
* Terminus post quem: ##


=== Regest ===
=== Regest ===
Grynäus bedanke sich in seinem Namen und im Namen der Gelehrten für den schönen Dienst, den er ihnen erwiesen habe.  
Grynäus bedanke sich in seinem Namen und im Namen der Gelehrten für den schönen Dienst, den Camerarius ihnen erwiesen habe. Dieser solle aber acht geben, dass nun, wo man das Buch (unklar) plötzlich einem anderen (zum Edieren?) übergeben habe, seine bisher geleistete Arbeit nicht umsonst gewesen sei. Grynäus nehme die Rolle (eines Korrektors?) gern an und werde sie ausfüllen, so gut er es könne. Er wolle das dem Volk unbekannte Werk eines verstorbenen Autors gewissenhaft edieren und hoffe auf die Unterstützung des Camerarius.
 
Camerarius solle aber acht geben, dass nun, wo man das Buch (unklar) plötzlich einem anderen (zum Edieren?) übergeben habe, dass seine bisher geleistete Arbeit nicht umsonst gewesen sei.
 
Grynäus nehme die Stellung ## gern an und werde sie so gut er könne ausfüllen. Freilich werde er mit der nötigen Sorgfalt bei einem dem Volk unbekannten Werk verfahren, dessen Autor nicht mehr am Leben sei. Man habe es ihm überlassen und ihn nicht darum bitten müssen, das, was vom Werk dieses Autors übrig war, wiederherzustellen und  


Alles Weitere könne er kaum weiter ausführen, nur so viel, dass er hoffe, dass die Ihrigen nicht unbesonnen einen Krieg begännen, außer wenn das κυνηγετικὸν στέμμα (gemeint ist Fürst [[Erwähnte Person::Ulrich von Württemberg]]) Einiges gewaltsam vorgehen werde (gemeint sind lt. Handschrift die Versuche, seine Herrschaft wiederherzustellen). Er wisse aber nicht, ob das geschehen werde. Sollte es aber doch geschehen, werde das schon ein großes Ereignis sein. Aber ihm gefalle die Regel es Camerarius, das loszulassen, was draußen sei. Soviel zur Situation (in [[Erwähnter Ort::Basel]]).
Alles Weitere könne er kaum weiter ausführen, nur so viel, dass er hoffe, dass die Ihrigen nicht unbesonnen einen Krieg begännen, außer wenn das κυνηγετικὸν στέμμα (gemeint ist Herzog [[Erwähnte Person::Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]]) gewaltsam vorgehen werde (gemeint sind lt. Handschrift Ulrichs Versuche, seine Herrschaft wiederherzustellen). Er wisse aber nicht, ob das geschehen werde. Sollte es aber doch geschehen, werde das ein schlimmes Ereignis sein. Aber ihm gefalle der Ratschlag des Camerarius, das ruhen zu lassen, was draußen sei. Soviel zur Situation (in [[Erwähnter Ort::Basel]]).


Grynäus habe alle Werke des Aristoteles## in einer eleganten Schrift nach der Vorlage der Aldine## gedruckt, die aber vermutlich beinahe zum Wert ehemaligen Wert eines Goldstater (i.e. teuer) erwerben könne, auch wenn alle Werke nur zwei kleine Bücher umfassten.
Grynäus habe [[Erwähntes Werk::Grynäus, Ἀριστοτέλους ἅπαντα, 1531|alle Werke des Aristoteles]] in einer eleganten Schrift nach der Vorlage der [[Erwähntes Werk::Manutius, Aristotelis opera omnia Graeca, 1495-1498|Aldine]] drucken lassen, die man vermutlich beinahe zum ehemaligen Wert eines Goldstater (also sehr teuer) erwerben könne, auch wenn alle Werke nur zwei kleine Bände umfassten.


Er habe den Druckern## gehorcht und die Viten [[Erwähnte Person::Plurarch|Plutarchs]] und versucht, sie gründlicher mit der griechischen Handschrift zu vergleichen, aber es sei ein gewaltiger Arbeitsaufwand. Er habe beinahe noch keinen Text gesehen, der so verstümmelt und entstellt sei. Zahllose Fehler habe er korrigieren müssen. Deshalb werde der lateinische Plutarch## mit Verbesserungen an mehr als 1000 Stellen erscheinen.
Er habe den (Basler) Druckern gehorcht und versucht, die Viten [[Erwähnte Person::Plutarch|Plutarchs]] gründlicher mit der griechischen Handschrift zu vergleichen, aber es sei ein gewaltiger Arbeitsaufwand (er bezieht sich wohl auf das noch ungedruckte Werk [[Erwähntes Werk::Grynäus, Πλουτάρχου παράλληλα, 1533]]). Er habe beinahe noch keinen Text gesehen, der so verstümmelt und entstellt sei. Zahllose Fehler habe er korrigieren müssen. Deshalb werde der lateinische Plutarch (nicht identifiziert) mit Verbesserungen an mehr als 1000 Stellen erscheinen.


Es stehe ungewiss um seine Gesundheit. Alles Weitere sei in Ordnung. Lebewohl.
Es stehe ungewiss um seine Gesundheit. Alles Weitere sei in Ordnung. Lebewohl.


(Manuel Huth)
(Manuel Huth)

Aktuelle Version vom 7. Dezember 2019, 11:02 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Grynäus an Camerarius, 26.03.153126 März 1531 JL
 Briefdatum
Grynäus an Camerarius, nach dem 13.05.153113 Mai 1531 JL
 Briefdatum
Grynäus an Camerarius, 10.07.153410 Juli 1534 JL
Grynäus an Camerarius, 31.05.153531 Mai 1535 JL
Camerarius an Grynäus, 05.06.15355 Juni 1535 JL
Werksigle OCEp 0280
Zitation Grynäus an Camerarius, nach dem 13.05.1531, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (07.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0280
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10357, Nr. 54
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. L6r/v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Simon Grynäus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; ermitteltes Datum: vermutlich nicht allzu lange nach dem 13.05.1531; s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1531-05-13
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Gratias habeo tibi cum meo tum studiosorum nomine
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103462-7
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Politische Neuigkeiten; Drucklegung; Edition
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen An US: bin mir bei den ersten drei Absätzen ziemlich unsicher. Hängen sie zusammen. Vor allem beim dritten Absatz ist mir auch sonst einiges unklar, weswegen ich da auch gekürzt habe - leicht überarbeitet US 6.12.19; welches Werk gemeint ist, kann ich auch nicht finden. G. gab u.a. 1533 den griechischen Euklid heraus, erwähnt darin aber JC nicht.

Selbst Überprüfen: "Grynäus habe alle Werke des Aristoteles in einer eleganten Schrift nach der Vorlage der Aldine gedruckt, die man aber vermutlich beinahe zum Wert ehemaligen Wert eines Goldstater (i.e. teuer) erwerben könne, auch wenn alle Werke nur zwei kleine Bücher umfassten." Das kann nicht sein, da das Werk mehr Bände umfasst > doch, ist richtig, lt. Catalogo del Servizio Bibliotecario Nazionale sind es 2 Bände in 8° US 6.12.19

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 7.12.2019
Werksigle OCEp 0280
Zitation Grynäus an Camerarius, nach dem 13.05.1531, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (07.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0280
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10357, Nr. 54
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. L6r/v
Fremdbrief? nein
Absender Simon Grynäus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; ermitteltes Datum: vermutlich nicht allzu lange nach dem 13.05.1531; s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1531-05-13
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Gratias habeo tibi cum meo tum studiosorum nomine
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103462-7
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Politische Neuigkeiten; Drucklegung; Edition
Datumsstempel 7.12.2019


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.

Hinweise zur Datierung

Regest

Grynäus bedanke sich in seinem Namen und im Namen der Gelehrten für den schönen Dienst, den Camerarius ihnen erwiesen habe. Dieser solle aber acht geben, dass nun, wo man das Buch (unklar) plötzlich einem anderen (zum Edieren?) übergeben habe, seine bisher geleistete Arbeit nicht umsonst gewesen sei. Grynäus nehme die Rolle (eines Korrektors?) gern an und werde sie ausfüllen, so gut er es könne. Er wolle das dem Volk unbekannte Werk eines verstorbenen Autors gewissenhaft edieren und hoffe auf die Unterstützung des Camerarius.

Alles Weitere könne er kaum weiter ausführen, nur so viel, dass er hoffe, dass die Ihrigen nicht unbesonnen einen Krieg begännen, außer wenn das κυνηγετικὸν στέμμα (gemeint ist Herzog Ulrich von Württemberg) gewaltsam vorgehen werde (gemeint sind lt. Handschrift Ulrichs Versuche, seine Herrschaft wiederherzustellen). Er wisse aber nicht, ob das geschehen werde. Sollte es aber doch geschehen, werde das ein schlimmes Ereignis sein. Aber ihm gefalle der Ratschlag des Camerarius, das ruhen zu lassen, was draußen sei. Soviel zur Situation (in Basel).

Grynäus habe alle Werke des Aristoteles in einer eleganten Schrift nach der Vorlage der Aldine drucken lassen, die man vermutlich beinahe zum ehemaligen Wert eines Goldstater (also sehr teuer) erwerben könne, auch wenn alle Werke nur zwei kleine Bände umfassten.

Er habe den (Basler) Druckern gehorcht und versucht, die Viten Plutarchs gründlicher mit der griechischen Handschrift zu vergleichen, aber es sei ein gewaltiger Arbeitsaufwand (er bezieht sich wohl auf das noch ungedruckte Werk Grynäus, Πλουτάρχου παράλληλα, 1533). Er habe beinahe noch keinen Text gesehen, der so verstümmelt und entstellt sei. Zahllose Fehler habe er korrigieren müssen. Deshalb werde der lateinische Plutarch (nicht identifiziert) mit Verbesserungen an mehr als 1000 Stellen erscheinen.

Es stehe ungewiss um seine Gesundheit. Alles Weitere sei in Ordnung. Lebewohl.

(Manuel Huth)