Camerarius an Crato, 18.08.1560: Unterschied zwischen den Versionen

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Entstehungsort ermittelt.
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Crato habe neulich als Gast von Camerarius hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) mit großer Zustimmung gesehen, wie man begonnen hatte, den Anfang [[Camerarius, Epistolae Eobani, 1561|jenes Büchleins]] zu drucken, wegen deren Edition er Camerarius so oft bestürmt und um die er gebeten hatte. Dies zeige, wie ehrenvoll er von den Plänen und Taten des Camerarius denke, und wie sehr er die herausragenden Gelehrten des vergangenen Zeitalers schätze.
Crato habe neulich als Gast von Camerarius hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) mit großer Zustimmung gesehen, wie man begonnen hatte, den Anfang [[Camerarius, Epistolae Eobani, 1561|jenes Büchleins]] zu drucken, wegen deren Edition er Camerarius so oft bestürmt und um die er gebeten hatte. Dies zeige, wie ehrenvoll er von den Plänen und Taten des Camerarius denke, und wie sehr er die herausragenden Gelehrten des vergangenen Zeitalers schätze.


Wortreicher Dank für den Besuch Cratos und die Tatsache, dass er bei seiner Rückreise Camerarius' Sohn (wohl [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius]]) mit sich genommen habe. Dass die ''peregrinatio'' ihm genauso viel Nutzen bringe, wie sie einst seinem Bruder [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] brachte, und er Crato nicht zur Last falle, das wünsche Camerarius und darum müsse sich ## kümmern.
Wortreicher Dank für den Besuch Cratos und die Tatsache, dass er bei seiner Rückreise Camerarius' Sohn (wohl [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius]]) mit sich genommen habe. Dass die ''peregrinatio'' ihm genauso viel Nutzen bringe, wie sie einst seinem Bruder [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] brachte, und er Crato nicht zur Last falle, das wünsche Camerarius, und darum müsse sich (Ludwig) selbst kümmern.


Der Veröffentlichung "ihres gemeinsamen" Büchleins - denn Crato habe ja schon selbst (beim Druck) sehen können, dass es genauso sein Büchlein sei wie das des Camerarius eigenes - hätten verschiedene Hindernisse dem Druck in der Offizin## immer wieder im Wege gestanden. Aber Camerarius werde nicht aufhören, auf die Edition zu drängen, auch wenn ihm nicht entgangen sei, dass nicht Wenig dürftig sei und nicht besonders lesenswert für Gelehrte Männer.  
Der Veröffentlichung "ihres gemeinsamen" Büchleins - denn Crato habe ja schon selbst (beim Druck) sehen können, dass es genauso sein Büchlein sei wie das des Camerarius eigenes - hätten verschiedene Hindernisse dem Druck in der Offizin ([[Erwähnte Person::Ernst Vögelin| Ernst Vögelins]]) immer wieder im Wege gestanden. Aber Camerarius werde nicht aufhören, auf die Edition zu drängen, auch wenn ihm nicht entgangen sei, dass nicht Wenig dürftig sei und nicht besonders lesenswert für Gelehrte Männer.  


Crato kenne seine Überlegungen gut: Herausragende Männer ließen sich nicht nur an den Gemälden erkennnen, die mit größter Sorgfalt und Fleiß (''maxima cura atque industria'') angefertigt seien, sondern auch aufs Geratewohl gezogene Linien und aus dem Stegreif angefertigte Skizzen seien nicht unbedeutend, wenn es darum gehe, ihren Charakter und ihre Kunstwerke zu erkennen. Dasselbe sei über das philosophisch-gelehrte Spiel oder die stegreifhafte Darstellungsweise in Briefen festzustellen.
Crato kenne seine Überlegungen gut: Herausragende Männer ließen sich nicht nur an den Gemälden erkennnen, die mit größter Sorgfalt und Fleiß (''maxima cura atque industria'') angefertigt seien, sondern auch aufs Geratewohl gezogene Linien und aus dem Stegreif angefertigte Skizzen seien nicht unbedeutend, wenn es darum gehe, ihren Charakter und ihre Kunstwerke zu erkennen. Dasselbe sei von dem philosophisch-gelehrten Spiel oder der stegreifhafte Darstellungsweise in Briefen festzustellen. Bei ihrer Veröffentlichung müssten dürften andere aber nicht leichtsinnig und zu achtlos verfahren. Einige nämlich ließen sich dabei von blinder Freundschaft täuschen und begingen schlimme Irrtümer. Und dann setze der Eifer törichterweise gerade jenen zu, die man besonders liebe.


Camerarius bedenke manchmal, warum bedeutende Männer wie [[Erwähnte Person::Platon]] und [[Erwähnte Person::Xenophon]] bestimmte Gespräche und Taten des [[Erwähnte Person::Sokrates]] für erwähnenswert hielten, die sich während heiterer Gastmähle ereigneten. Dann komme er zu dem Schluss, dass es ihr Ziel gewesen sein muss, einige von mehreren Begebenheiten auszuwählen, und ihre Darstellung durch eine erhabene Sprache zu glätten, und die unnützen Äußerungen von anderen weniger gelehrten und erfahrenen Männern wegzulassen.


Lebewohl. Hoffnung, dass das Büchlein endlich erscheine.
Lebewohl. Hoffnung, dass das Büchlein endlich erscheine.
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=== Literatur und weiterführende Links ===
=== Literatur und weiterführende Links ===
* http://www.aerztebriefe.de/id/00041603
* http://www.aerztebriefe.de/id/00041603
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Version vom 30. Juli 2019, 15:14 Uhr



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Werksigle OCEp 0214
Zitation Camerarius an Crato, 18.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth (30.07.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0214
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A4r-A5v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 18.08.(o.J.) (XV Cal. Sept.)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Breslau
Gedicht? nein
Incipit Quod toties de editione eius libelli
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Kurzbeschreibung
Anlass Briefe/Briefsammlung
Register Widmungsbrief
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Kurzbeschreibung nicht vergessen: Camerarius dank Crato für die Ermutigung zum Druck, für seinen Besuch in Leipzig und die Tatsache, dass er seinen Sohn (Ludwig Camerarius?) zu sich nach Breslau holte. Weiterhin verweist er auf Schwierigkeiten beim Druck, die hoffentlich bald aus dem Weg geräumt seien, und rechtfertigt die Tatsache, dass er nicht nur formvollendete Briefe abdrucken ließ, denn auch aus #####
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 30.07.2019
Werksigle OCEp 0214
Zitation Camerarius an Crato, 18.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth (30.07.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0214
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A4r-A5v
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 18.08.(o.J.) (XV Cal. Sept.)
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Breslau
Gedicht? nein
Incipit Quod toties de editione eius libelli
Regest vorhanden? nein
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Anlass Briefe/Briefsammlung
Register Widmungsbrief
Datumsstempel 30.07.2019

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Entstehungsort ermittelt.

Regest

Crato habe neulich als Gast von Camerarius hier (in Leipzig) mit großer Zustimmung gesehen, wie man begonnen hatte, den Anfang jenes Büchleins zu drucken, wegen deren Edition er Camerarius so oft bestürmt und um die er gebeten hatte. Dies zeige, wie ehrenvoll er von den Plänen und Taten des Camerarius denke, und wie sehr er die herausragenden Gelehrten des vergangenen Zeitalers schätze.

Wortreicher Dank für den Besuch Cratos und die Tatsache, dass er bei seiner Rückreise Camerarius' Sohn (wohl Ludwig Camerarius) mit sich genommen habe. Dass die peregrinatio ihm genauso viel Nutzen bringe, wie sie einst seinem Bruder Joachim brachte, und er Crato nicht zur Last falle, das wünsche Camerarius, und darum müsse sich (Ludwig) selbst kümmern.

Der Veröffentlichung "ihres gemeinsamen" Büchleins - denn Crato habe ja schon selbst (beim Druck) sehen können, dass es genauso sein Büchlein sei wie das des Camerarius eigenes - hätten verschiedene Hindernisse dem Druck in der Offizin (Ernst Vögelins) immer wieder im Wege gestanden. Aber Camerarius werde nicht aufhören, auf die Edition zu drängen, auch wenn ihm nicht entgangen sei, dass nicht Wenig dürftig sei und nicht besonders lesenswert für Gelehrte Männer.

Crato kenne seine Überlegungen gut: Herausragende Männer ließen sich nicht nur an den Gemälden erkennnen, die mit größter Sorgfalt und Fleiß (maxima cura atque industria) angefertigt seien, sondern auch aufs Geratewohl gezogene Linien und aus dem Stegreif angefertigte Skizzen seien nicht unbedeutend, wenn es darum gehe, ihren Charakter und ihre Kunstwerke zu erkennen. Dasselbe sei von dem philosophisch-gelehrten Spiel oder der stegreifhafte Darstellungsweise in Briefen festzustellen. Bei ihrer Veröffentlichung müssten dürften andere aber nicht leichtsinnig und zu achtlos verfahren. Einige nämlich ließen sich dabei von blinder Freundschaft täuschen und begingen schlimme Irrtümer. Und dann setze der Eifer törichterweise gerade jenen zu, die man besonders liebe.

Camerarius bedenke manchmal, warum bedeutende Männer wie Platon und Xenophon bestimmte Gespräche und Taten des Sokrates für erwähnenswert hielten, die sich während heiterer Gastmähle ereigneten. Dann komme er zu dem Schluss, dass es ihr Ziel gewesen sein muss, einige von mehreren Begebenheiten auszuwählen, und ihre Darstellung durch eine erhabene Sprache zu glätten, und die unnützen Äußerungen von anderen weniger gelehrten und erfahrenen Männern wegzulassen.

Lebewohl. Hoffnung, dass das Büchlein endlich erscheine.

(Manuel Huth)

Literatur und weiterführende Links