Camerarius an Berlepsch, 28.01.1563: Unterschied zwischen den Versionen
JS (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
JS (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
|Gedicht_jn=ja | |Gedicht_jn=ja | ||
|Incipit=Cum tibi, Eriche Volcmare, | |Incipit=Cum tibi, Eriche Volcmare, | ||
|Register=Poetik; Imitatio; | |Register=Poetik; Imitatio; Bukolik; | ||
|Paratext_jn=ja | |Paratext_jn=ja | ||
|Paratext_zu=Camerarius, Epithalamii versus, 1563 | |Paratext_zu=Camerarius, Epithalamii versus, 1563 | ||
Zeile 28: | Zeile 28: | ||
==Regest== | ==Regest== | ||
Camerarius meint, über keine ''facultas poetices'' zu verfügen. In deren Ausbildung habe er nicht zu viel Mühe gesteckt. Dennoch ist die theoretische Poetik (''poetice'') grundlegend, da sie die Voraussetzung darstellt, dsas die bloße Begabung (''ingenium'') durch moralischen Bildung (''humanitas'') und durch Gelehrsamkeit (''doctrina'') verfeinert (''perpoliri'') wird. | Camerarius meint, über keine ''facultas poetices'' zu verfügen. In deren Ausbildung habe er nicht zu viel Mühe gesteckt. Dennoch ist die theoretische Poetik (''poetice'') grundlegend, da sie die Voraussetzung darstellt, dsas die bloße Begabung (''ingenium'') durch moralischen Bildung (''humanitas'') und durch Gelehrsamkeit (''doctrina'') verfeinert (''perpoliri'') wird. | ||
In Camerarius' poetischer Praxis schlägt sich dies in seinem Umgang mit antiken Vorbildern nieder. Camerarius orientiert sich an der antiken Literatur und entlehnt aus ihr (''transtuli''), wenn er dort Gelungenes finde (''pulcra et elegantia et apta''). Diese Technik beschreibt er als ein "Zusammenweben" (''contexui''). Das Ergebnis dieser Technik ist "eine Art Hochzeitsekloge" (''eclogam quandam nuptialem''). Die Entlehnung und kluge Zusammenstellung von Entlehntem legitimiert er als eine Form der Ersitzung. | In Camerarius' poetischer Praxis schlägt sich dies in seinem Umgang mit antiken Vorbildern nieder. Camerarius orientiert sich an der antiken Literatur und entlehnt aus ihr (''transtuli''), wenn er dort Gelungenes finde (''pulcra et elegantia et apta''). Diese Technik beschreibt er als ein "Zusammenweben" (''contexui''). Das Ergebnis dieser Technik ist "eine Art Hochzeitsekloge" (''eclogam quandam nuptialem''). Gerade die Gattung der Bukolik bietet vorzügliche antike Vorbilder, die man zunächst gründlich studieren muss, um sich dann auch selbst kreativ verwenden zu können. Die Entlehnung und kluge Zusammenstellung von Entlehntem legitimiert er als eine Form der Ersitzung. | ||
==Forschungsliteratur== | ==Forschungsliteratur== | ||
Edition und Übersetzung: [[Mundt 2004]], XXVI-XXVII, 188-195. | Edition und Übersetzung: [[Mundt 2004]], XXVI-XXVII, 188-195. |
Version vom 11. September 2017, 11:28 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
|
kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 941 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Berlepsch, 28.01.1563, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (11.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_941 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epithalamii versus, 1563 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A3v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 62-66 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Erich Volkmar von Berlepsch |
Datum | 1563/01/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Cal. Februar. Anno Christi Iesu 1563 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cum tibi, Eriche Volcmare, |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Epithalamii versus, 1563 |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Poetik; Imitatio; Bukolik |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 11.09.2017 |
Werksigle | OCEp 941 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Berlepsch, 28.01.1563, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (11.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_941 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epithalamii versus, 1563 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A3v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 62-66 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Erich Volkmar von Berlepsch |
Datum | 1563/01/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Cal. Februar. Anno Christi Iesu 1563 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cum tibi, Eriche Volcmare, |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Epithalamii versus, 1563 |
Register | Poetik; Imitatio; Bukolik |
Datumsstempel | 11.09.2017 |
Regest
Camerarius meint, über keine facultas poetices zu verfügen. In deren Ausbildung habe er nicht zu viel Mühe gesteckt. Dennoch ist die theoretische Poetik (poetice) grundlegend, da sie die Voraussetzung darstellt, dsas die bloße Begabung (ingenium) durch moralischen Bildung (humanitas) und durch Gelehrsamkeit (doctrina) verfeinert (perpoliri) wird. In Camerarius' poetischer Praxis schlägt sich dies in seinem Umgang mit antiken Vorbildern nieder. Camerarius orientiert sich an der antiken Literatur und entlehnt aus ihr (transtuli), wenn er dort Gelungenes finde (pulcra et elegantia et apta). Diese Technik beschreibt er als ein "Zusammenweben" (contexui). Das Ergebnis dieser Technik ist "eine Art Hochzeitsekloge" (eclogam quandam nuptialem). Gerade die Gattung der Bukolik bietet vorzügliche antike Vorbilder, die man zunächst gründlich studieren muss, um sich dann auch selbst kreativ verwenden zu können. Die Entlehnung und kluge Zusammenstellung von Entlehntem legitimiert er als eine Form der Ersitzung.
Forschungsliteratur
Edition und Übersetzung: Mundt 2004, XXVI-XXVII, 188-195.