Georg III. (Anhalt-Plötzkau) an Camerarius, 28.06.1549: Unterschied zwischen den Versionen
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Georg von Anhalt schätze Camerarius besonders wegen ihres verstorbenen gemeinsamen "Vaters" [[Erwähnte Person::Georg Helt|Georg (Helt)]] [[Briefpartner::Georg Helt| ]]. Der [[Erwähnte Person::Unbekannt|Bote]] (Unbekannt) habe den Brief des Camerarius in Abwesenheit Georgs vorbeigebracht. Noch während Georg auf der Rückreise (nach [[Erwähnter Ort::Merseburg]]) war, sei ihm (sein Diener) [[Erwähnte Person::Oswald Röder|(Oswald) Röder]] entgegen gekommen und habe ihm den Brief ausgehändigt. Sofort als er vom Pferd gestiegen sei, wollte zurückzuschreiben und Camerarius ein Schreiben schicken, das Camerarius gern sehen wollte. Man müsse darauf achten, dass die (von Georg übersandte) Abschrift (des Schreibens) nicht in die falschen Hände gerate, denn einige Leute suchten, wo sie nur könnten, nach Gelegenheit für nutzlose und unheilbringende Zwistigkeiten. Diese Gelegenheit dürfte man ihnen nicht bieten. Sollte es ohne Camerarius' und Georgs' Schuld in deren Hände geraten, seien sie (wenigstens) entschuldigt. Solange ihre Unbescholtenheit bei Gott und den Menschen irgendwann vergelten werde, dürften diese Dinge ruhig die schlechte Eifersucht einiger wecken, wie es schon bei unwichtigeren Dingen geschehen sei. | |||
Dies verkünde auch die jüngste Schrift des Matthias Flacius|(Matthias Flacius ) Illyricus, in der er sich als undankbarer Schüler erweise und seine Lehrer unverdientermaßen beschimpfe. Gott möge die Sache zum besseren wenden. Einige gute Dinge schreibe Illyricus aber. Er rufe nämlich zurecht zur Standhaftigkeit auf, aber verurteile schon das kleinste Nachgeben als Abfall (von der Glaubenslehre). Er sei ein seltsamer Mensch, der mit tadelnswerer Neugier Gerüchte sammle, aber die Gründe für die Ratschlüsse und Taten (der Philippisten) nicht kenne. Georg sehe, welche Gefahr davon für ihn und die übrigen Gläubigen ausgehe. Er werde weiterhin fromm seine Pflicht tun. Diese Menschen, die die Kirche in Unruhe brächten, werden ihre eigene göttliche Verurteilung herbeiführen. Hoffentlich ließen sie sich bekehren und fielen nicht der Verdammnis anheim. Das Wohl der Kirche und die reine Erhaltung der Lehre. Man dürfe nichts zulassen, das die früher herrschende Gottlosigkeit (erneut) befördert werde. Alles andere könne man ertragen. | |||
Lebewohl. | |||
(Manuel Huth) |
Version vom 2. Juli 2018, 11:25 Uhr
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Werksigle | OCEp 0247 |
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Zitation | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) an Camerarius, 28.06.1549, bearbeitet von Manuel Huth (02.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0247 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H3v-H4v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1547/06/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (Die vigilia S. Apostolorum Petri et Pauli) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Merseburg |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Doctiss. Domine Ioachime, mihi cum propter singulare in me studium |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Gnesiolutheraner |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Kann ich schon zu diesem Zeitpunkt das Wort "Philippisten2 verwenden?
OCEp 0247 – Datum 1549? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 2.07.2018 |
Werksigle | OCEp 0247 |
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Zitation | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) an Camerarius, 28.06.1549, bearbeitet von Manuel Huth (02.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0247 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H3v-H4v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1547/06/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (Die vigilia S. Apostolorum Petri et Pauli) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Merseburg |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Doctiss. Domine Ioachime, mihi cum propter singulare in me studium |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Gnesiolutheraner |
Datumsstempel | 2.07.2018 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Georg von Anhalt schätze Camerarius besonders wegen ihres verstorbenen gemeinsamen "Vaters" Georg (Helt) . Der Bote (Unbekannt) habe den Brief des Camerarius in Abwesenheit Georgs vorbeigebracht. Noch während Georg auf der Rückreise (nach Merseburg) war, sei ihm (sein Diener) (Oswald) Röder entgegen gekommen und habe ihm den Brief ausgehändigt. Sofort als er vom Pferd gestiegen sei, wollte zurückzuschreiben und Camerarius ein Schreiben schicken, das Camerarius gern sehen wollte. Man müsse darauf achten, dass die (von Georg übersandte) Abschrift (des Schreibens) nicht in die falschen Hände gerate, denn einige Leute suchten, wo sie nur könnten, nach Gelegenheit für nutzlose und unheilbringende Zwistigkeiten. Diese Gelegenheit dürfte man ihnen nicht bieten. Sollte es ohne Camerarius' und Georgs' Schuld in deren Hände geraten, seien sie (wenigstens) entschuldigt. Solange ihre Unbescholtenheit bei Gott und den Menschen irgendwann vergelten werde, dürften diese Dinge ruhig die schlechte Eifersucht einiger wecken, wie es schon bei unwichtigeren Dingen geschehen sei.
Dies verkünde auch die jüngste Schrift des Matthias Flacius|(Matthias Flacius ) Illyricus, in der er sich als undankbarer Schüler erweise und seine Lehrer unverdientermaßen beschimpfe. Gott möge die Sache zum besseren wenden. Einige gute Dinge schreibe Illyricus aber. Er rufe nämlich zurecht zur Standhaftigkeit auf, aber verurteile schon das kleinste Nachgeben als Abfall (von der Glaubenslehre). Er sei ein seltsamer Mensch, der mit tadelnswerer Neugier Gerüchte sammle, aber die Gründe für die Ratschlüsse und Taten (der Philippisten) nicht kenne. Georg sehe, welche Gefahr davon für ihn und die übrigen Gläubigen ausgehe. Er werde weiterhin fromm seine Pflicht tun. Diese Menschen, die die Kirche in Unruhe brächten, werden ihre eigene göttliche Verurteilung herbeiführen. Hoffentlich ließen sie sich bekehren und fielen nicht der Verdammnis anheim. Das Wohl der Kirche und die reine Erhaltung der Lehre. Man dürfe nichts zulassen, das die früher herrschende Gottlosigkeit (erneut) befördert werde. Alles andere könne man ertragen.
Lebewohl.
(Manuel Huth)