Camerarius an Opsopoeus, 1535: Unterschied zwischen den Versionen
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Opsopoeus' Breif habe Camerarius zu spät erhalten. Er sei von Opsopoeus am 3. April unterschrieben (''ascripseris diem III. April.''). Camerarius hätte ihn jedoch erst am 13. Juni (''Id. Iunii'') erhalten. Camerarius äußert seine Betroffenheit über den Tod des Vaters des Kanzlisten. Er werden den Verlust aufgrund seiner Weisheit verarbeiten können. Opsopoeus solle ihm einen Gruß ausrichten.<br> | Opsopoeus' Breif habe Camerarius zu spät erhalten. Er sei von Opsopoeus am 3. April unterschrieben (''ascripseris diem III. April.''). Camerarius hätte ihn jedoch erst am 13. Juni (''Id. Iunii'') erhalten. Camerarius äußert seine Betroffenheit über den Tod des Vaters des Kanzlisten. Er werden den Verlust aufgrund seiner Weisheit verarbeiten können. Opsopoeus solle ihm einen Gruß ausrichten.<br> | ||
Was seine [[Erwähntes Werk::Opsopoeus, Ἡλιοδώρου Αἰθιοπικῆς ἱστορίας βιβλία δέκα, 1534|Heliodor-Ausgabe]] anbelange, wolle Camerarius Opsopoeus beglückwünschen. Gegenwärtig sei Camerarius jedoch von fremden und eigenen Angelegenheiten gänzlich in Beschlag genommen. Camerarius wünsche, er könnte mit dem Adressaten und dem Kanzlisten sich darüber unterhalten, worum se sich dabei handle, darüber zu schreiben sei zu unsicher.<br> | Was seine [[Erwähntes Werk::Opsopoeus, Ἡλιοδώρου Αἰθιοπικῆς ἱστορίας βιβλία δέκα, 1534|Heliodor-Ausgabe]] anbelange, wolle Camerarius Opsopoeus beglückwünschen. Gegenwärtig sei Camerarius jedoch von fremden und eigenen Angelegenheiten gänzlich in Beschlag genommen. Camerarius wünsche, er könnte mit dem Adressaten und dem Kanzlisten sich darüber unterhalten, worum se sich dabei handle, darüber zu schreiben sei zu unsicher.<br> | ||
Camerarius habe einen Aufenthalt in nahegelegenen Thermen hinter sich. Diese seien keine natürlichen Thermen, sondern beheizte. Die Thermen hätten zwar beträchtlicher Erwartungen geweckt, jedoch keine spürbare Hilfe gebracht. | Camerarius habe einen Aufenthalt in nahegelegenen Thermen hinter sich. Diese seien keine natürlichen Thermen, sondern beheizte. Die Thermen hätten zwar beträchtlicher Erwartungen geweckt, jedoch keine spürbare Hilfe gebracht.<br> | ||
Die Verse, um die Opsopoeus gebeten habe, habe Camerarius ihm zugesandt. Hiermit sind das [[Erwähntes Werk::Camerarius, Lectori. Hoc viso Ebrietas (Inc.), 1536|lateinische]] und das [[Erwähntes Werk::Camerarius, Idem (sc. lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν (Inc.), 1536|griechische Epigramm]] gemeint, die seit dem Erstdruck als Paratexte des Gedichts ''De arte bibendi libri tres'' abgedruckt werden. Mit ihnen werde Opsopoeus sein Büchlein jedoch nur verunstalten. Mit seinem Werk werden Opsopoeus jedoch nur schwer den Leser von seiner Nüchternheit überzeugen können (''Quem si emiseris, non persuadebis facile omnibus id, quod scribis, de sobrietate tua''). Auch die Aussage [[Beeinflusser::Catull]]s sei nicht ernstzunehmen, dass der Dichter selbst integer sein müsse, seine Verse hingegen nicht.<br> | |||
(Jochen Schultheiß) | (Jochen Schultheiß) |
Version vom 25. Juni 2018, 17:52 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 447 |
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Zitation | Camerarius an Opsopoeus, 1535, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (25.06.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_447 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8v-T1v |
Zweitdruck in | 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 317-318 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Vincentius Opsopoeus |
Datum | 1535 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Camerarius spricht davon, er habe Opsopoeus die angeforderten Verse für sein Werk De arte bibendi zugesandt. Da der Widmungsbrief des Opsopoeus zu diesem Gedicht auf den Januar 1536 datiert, ist eine Absendung des vorliegenden Briefes am Ende des Jahres 1535 wahrscheinlich. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Si igitur ita fert animus, neque audire vis amicum consulentem fideliter |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | nicht gesehen |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 25.06.2018 |
Werksigle | OCEp 447 |
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Zitation | Camerarius an Opsopoeus, 1535, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (25.06.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_447 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8v-T1v |
Zweitdruck in | 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 317-318 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Vincentius Opsopoeus |
Datum | 1535 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Camerarius spricht davon, er habe Opsopoeus die angeforderten Verse für sein Werk De arte bibendi zugesandt. Da der Widmungsbrief des Opsopoeus zu diesem Gedicht auf den Januar 1536 datiert, ist eine Absendung des vorliegenden Briefes am Ende des Jahres 1535 wahrscheinlich. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Si igitur ita fert animus, neque audire vis amicum consulentem fideliter |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 25.06.2018 |
Regest
Wenn Opsopoeus es so wolle und nicht auf den Rat des Freundes hören wolle, dann solle er so handeln, wie er es für richtig halte. Es geschehe unter seiner Gefahr. Camerarius wolle ihn nicht mehr zurückhalten.
Opsopoeus' Breif habe Camerarius zu spät erhalten. Er sei von Opsopoeus am 3. April unterschrieben (ascripseris diem III. April.). Camerarius hätte ihn jedoch erst am 13. Juni (Id. Iunii) erhalten. Camerarius äußert seine Betroffenheit über den Tod des Vaters des Kanzlisten. Er werden den Verlust aufgrund seiner Weisheit verarbeiten können. Opsopoeus solle ihm einen Gruß ausrichten.
Was seine Heliodor-Ausgabe anbelange, wolle Camerarius Opsopoeus beglückwünschen. Gegenwärtig sei Camerarius jedoch von fremden und eigenen Angelegenheiten gänzlich in Beschlag genommen. Camerarius wünsche, er könnte mit dem Adressaten und dem Kanzlisten sich darüber unterhalten, worum se sich dabei handle, darüber zu schreiben sei zu unsicher.
Camerarius habe einen Aufenthalt in nahegelegenen Thermen hinter sich. Diese seien keine natürlichen Thermen, sondern beheizte. Die Thermen hätten zwar beträchtlicher Erwartungen geweckt, jedoch keine spürbare Hilfe gebracht.
Die Verse, um die Opsopoeus gebeten habe, habe Camerarius ihm zugesandt. Hiermit sind das lateinische und das griechische Epigramm gemeint, die seit dem Erstdruck als Paratexte des Gedichts De arte bibendi libri tres abgedruckt werden. Mit ihnen werde Opsopoeus sein Büchlein jedoch nur verunstalten. Mit seinem Werk werden Opsopoeus jedoch nur schwer den Leser von seiner Nüchternheit überzeugen können (Quem si emiseris, non persuadebis facile omnibus id, quod scribis, de sobrietate tua). Auch die Aussage Catulls sei nicht ernstzunehmen, dass der Dichter selbst integer sein müsse, seine Verse hingegen nicht.
(Jochen Schultheiß)
Anmerkung
Um welchen Sachverhalt es zu Gedichtbeginn geht, ist heute nicht mehr zu erschließen.
In der Ausgabe von 1595 ist der Adressat nicht genannt und der Brief wurde gegenüber der Ausgabe von 1568 verändert abgedruckt. === Interne Bemerkung