Camerarius, Περὶ Ἰόλλα, 1543: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Markantes sprachliches Charakteristikum ist der Name Ἰόλλα als indeklinables Nomen, wodurch seine Erhabenheit über (morphologische) Regeln zum Ausdruck kommt. (vgl. Mundt 2004, 301). Die Darstellung Christi als eines Hirten ist deutlich von der [[Beeinflusser::Bibel]] geprägt.
Markantes sprachliches Charakteristikum ist der Name Ἰόλλα als indeklinables Nomen, wodurch seine Erhabenheit über (morphologische) Regeln zum Ausdruck kommt. (vgl. Mundt 2004, 301). Die Darstellung Christi als eines Hirten ist deutlich von der [[Beeinflusser::Bibel]] geprägt.
== Überlieferung ==
== Überlieferung ==
Die Ekloge ist nicht in die Gesamtausgabe der Camerarius-Eklogen von 1568 afgenommen. Mundt 2004, 302, schlägt als mögliche Erklärung die Distanzierung von Karl V. nach dem Schmalkaldischen Krieg vor. Man könnte nun dagegen einwenden einwenden, dass Camerarius hier jedoch die beiden Karls-Panegyriken durchaus abdruckt. Dennoch ist Mundts Vermutung plausibel. Zumindest in Hinblick auf die an den Kaiser gerichteten Hoffnungen, dass er über den konfessionellen Konflikten stehen und einigend wirken könnte, hatte Camerarius berechtigten Grund zur Enttäuschung. Eine positive Haltung gegenüber Karl als Reichsoberhaupt und Heerführer gegen die Türken konnte davon unbeschadet bleiben. 
== Forschungsliteratur==
== Forschungsliteratur==

Version vom 11. November 2017, 12:09 Uhr


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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Περὶ Ἰόλλα, ᾠδή βωκολοκή αὐτοσχεδιαθεῖσα ὑπò τινος τῶν ποιμενικῶν ὑπουργῶν., bearbeitet von Jochen Schultheiß (11.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Griechisch
Werktitel Περὶ Ἰόλλα, ᾠδή βωκολοκή αὐτοσχεδιαθεῖσα ὑπò τινος τῶν ποιμενικῶν ὑπουργῶν.
Kurzbeschreibung
Erstnachweis 1543
Bemerkungen zum Erstnachweis Datum des Erstdruckes
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Polemik (konfessionell); Bukolik
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Stigel, Iolas, 1543; Oporinus, Bucolicorum autores, 1546
Erstdruck in
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
geehrte Person Karl V.
Incipit Οὐκ ἕτυμ' ἀκροάσασθ' ὧ ποιμένες. ἧν τ' ἅρ' ἐκείνη
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft noch nicht am Original überprüft
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 11.11.2017
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Περὶ Ἰόλλα, ᾠδή βωκολοκή αὐτοσχεδιαθεῖσα ὑπò τινος τῶν ποιμενικῶν ὑπουργῶν., bearbeitet von Jochen Schultheiß (11.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Griechisch
Werktitel Περὶ Ἰόλλα, ᾠδή βωκολοκή αὐτοσχεδιαθεῖσα ὑπò τινος τῶν ποιμενικῶν ὑπουργῶν.
Kurzbeschreibung
Erstnachweis 1543
Bemerkungen zum Erstnachweis Datum des Erstdruckes


Schlagworte / Register Polemik (konfessionell); Bukolik
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck Stigel, Iolas, 1543; Oporinus, Bucolicorum autores, 1546
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
geehrte Person Karl V.
Incipit Οὐκ ἕτυμ' ἀκροάσασθ' ὧ ποιμένες. ἧν τ' ἅρ' ἐκείνη
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Bearbeitungsdatum 11.11.2017


Widmung und Entstehungskontext

In dem vorausgehenden "Iolas" Johann Stigels, zu dem das Camerarius-Gedicht beigefügt ist, erscheint Camerarius als der Hirte von der Pegnitz, der gegenüber anderslautenden Gerüchten berichtet, dass Karl V. noch am Leben und an der Macht sei (v. 152: Pegnesi ad flumina pastor; Kühlmann 1997, 1303-1304 hält sich mit der Festlegung auf eine Identifizierung zurück und bleibt jedoch ohne klaren Vorschlag; Mundt 2004, 299-300).

Aufbau und Inhalt

In der Ecloge erfolgt ein Appell an die Hirten des "von Maria geborenen Hirten (Jesus Christus) und an die Hirten des Vökerhirten Karl V. zum Beistand für den Kaiser auf. Mit den beiden Gruppen sind weltlich und geistliche Funktionseliten angesprochen. Die Anfeindungen einiger negativ gezeichneter Hirten wird abgewiesen. Hierbei bezieht er sich wohl auf die Polemik an verschiedenen Religionsgesprächen. Hierbei verweisen die Flussnamen auf die wesentlichen Orte: der Rhein (Ρῆνος) auf Hagenau und Worms, die Donau (Δανύβιος) auf Regensburg als Orte der Religionsgespräche, ebenso auf die protestantischen Zentren: Die Elbe (Ἄλβίς) auf Wittenberg, der Rhein auf Straßburg und der Neckar (Νικρός) auf Tübingen (vgl. Mundt 2004, 300). Wenn der Dichter die Hirten dazu auffordert, menschliches Wort nicht über göttliches Wort zu stellen, deutet er damit auch auf die Auseinandersetzung mit den Altgläubigen hin. Der "verderbliche Haufen, der vom Tiber kommt" weist deutlich auf Rom und somit auf die Papst hin. Wenn sich der Dichter im Titel des Gedichts als „Helfer der Hirten“ bezeichnet, so kann dies als ein Verweis auf Camerarius‘ Funktion als Begleiter Melanchthons bei konfessionspolitischen Ereignissen gedeutet werden (vgl. ibid.).
Markantes sprachliches Charakteristikum ist der Name Ἰόλλα als indeklinables Nomen, wodurch seine Erhabenheit über (morphologische) Regeln zum Ausdruck kommt. (vgl. Mundt 2004, 301). Die Darstellung Christi als eines Hirten ist deutlich von der Bibel geprägt.

Überlieferung

Die Ekloge ist nicht in die Gesamtausgabe der Camerarius-Eklogen von 1568 afgenommen. Mundt 2004, 302, schlägt als mögliche Erklärung die Distanzierung von Karl V. nach dem Schmalkaldischen Krieg vor. Man könnte nun dagegen einwenden einwenden, dass Camerarius hier jedoch die beiden Karls-Panegyriken durchaus abdruckt. Dennoch ist Mundts Vermutung plausibel. Zumindest in Hinblick auf die an den Kaiser gerichteten Hoffnungen, dass er über den konfessionellen Konflikten stehen und einigend wirken könnte, hatte Camerarius berechtigten Grund zur Enttäuschung. Eine positive Haltung gegenüber Karl als Reichsoberhaupt und Heerführer gegen die Türken konnte davon unbeschadet bleiben.

Forschungsliteratur