Joh. Hess an Camerarius, 12.04.1542: Unterschied zwischen den Versionen
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Zielort ermittelt: C. war seit 1541 in Leipzig Professor, ebenso Bernhard Ziegler. | |||
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H. habe den Brief des C. durch [[Erwähnte Person::Unbekannt|dessen treuen Boten (Unbekannt)]] erhalten, der die große Zuneigung beider bezeugt habe. Die Türkengefahr sei drängend und angsterregend. Man habe Reiter und Fußsoldaten für einen Türkenfeldzug ausgehoben und schon fortgeschickt, und Geld aus (den Fonds für) Witwen, Waisen und Armen genommen, um Schiffe, Rüstzeug und Artillerie zu produzieren. Händler fürchteten nun um ihre Waren, Bürger um ihren Besitz. Denn es bestehe die Befürchtung, dass die aus der Provinz angeworbenen Reiter sich wegen ausstehender Löhne auf den Raub verlegten. ''Capitaneus'' (Oberlandeshauptmann) beider Schlesien sei nun H.' Bischof ([[Erwähnte Person::Balthasar von Promnitz]]), ehemaliger [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Melanchthon]]-Schüler. Doch mehr wolle er nicht schreiben, da es weder für ihn noch für C. angenehm wäre.<br> | |||
Es freue ihn, dass sein Mündel [[Erwähntes Werk::Gregor von Nazianz (Handschrift)|Nazianzenus]] (s. Anm.) bei Melanchthon und [[Erwähnte Person:: Caspar Cruciger|Cruciger]] untergekommen sei. C. möge auf seine Gesundheit achten. H. werde dafür beten. Die Freundschaft mit [[Erwähnte Person::Bernhard Ziegler|(Bernhard) Ziegler]] werde C. leicht fallen, weil er ein sehr angenehmer Mensch sei. Mit seiner Frau (Anna von Krosigk) verbinde H. ein friedlicher Wettstreit. C. möge sie grüßen, damit sie nicht zu spät von seinem Brief erfahre. H. wolle die ''Crabones'' nicht verwirren. Während des Schreibens dieses Briefes sei ein frommer Ungar namens [[Erwähnte Person::Hieronymus Salius]], ein fleißiger Medizinstudent, zu H. gekommen, der Neuigkeiten aus Ungarn bringe. | |||
C. möge wohlleben, auf seine Gesundheit. [[Erwähnte Person::Ambrosius Moibanus|(Ambrosius?) Moibanus]] grüße C. und Ziegler. | |||
(Vinzenz Gottlieb) | |||
=== Anmerkung === | |||
* "sein Mündel Nazianzenus": Hess hatte eine Handschrift des [[Gregor von Nazianz]] an Melanchthon ausgeliehen, den dieser später an C. weitergab (vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regest.html?reg_nr=3191 MBW Nr. 3191.3]). |
Aktuelle Version vom 9. Dezember 2024, 19:55 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0332 |
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Zitation | Joh. Hess an Camerarius, 12.04.1542, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.12.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0332 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. R7r-R8r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Johann Hess |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1542/04/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Breslau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi epistolam tuam, vir doctiss. a vectore tuo homine fideli |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Biographisches (Buchbesitz) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::VG (Diskussion) 17:43, 17. Jul. 2024 (CEST) Hieronymus Salius: erwähnt MBW 4129. Ist er etwa GND=1163581410? Das scheint eher unwahrscheinlich.]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 9.12.2024 |
Werksigle | OCEp 0332 |
---|---|
Zitation | Joh. Hess an Camerarius, 12.04.1542, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.12.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0332 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. R7r-R8r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Johann Hess |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1542/04/12 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Breslau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi epistolam tuam, vir doctiss. a vectore tuo homine fideli |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Biographisches (Buchbesitz) |
Datumsstempel | 9.12.2024 |
Zielort ermittelt: C. war seit 1541 in Leipzig Professor, ebenso Bernhard Ziegler.
Regest
H. habe den Brief des C. durch dessen treuen Boten (Unbekannt) erhalten, der die große Zuneigung beider bezeugt habe. Die Türkengefahr sei drängend und angsterregend. Man habe Reiter und Fußsoldaten für einen Türkenfeldzug ausgehoben und schon fortgeschickt, und Geld aus (den Fonds für) Witwen, Waisen und Armen genommen, um Schiffe, Rüstzeug und Artillerie zu produzieren. Händler fürchteten nun um ihre Waren, Bürger um ihren Besitz. Denn es bestehe die Befürchtung, dass die aus der Provinz angeworbenen Reiter sich wegen ausstehender Löhne auf den Raub verlegten. Capitaneus (Oberlandeshauptmann) beider Schlesien sei nun H.' Bischof (Balthasar von Promnitz), ehemaliger Melanchthon-Schüler. Doch mehr wolle er nicht schreiben, da es weder für ihn noch für C. angenehm wäre.
Es freue ihn, dass sein Mündel Nazianzenus (s. Anm.) bei Melanchthon und Cruciger untergekommen sei. C. möge auf seine Gesundheit achten. H. werde dafür beten. Die Freundschaft mit (Bernhard) Ziegler werde C. leicht fallen, weil er ein sehr angenehmer Mensch sei. Mit seiner Frau (Anna von Krosigk) verbinde H. ein friedlicher Wettstreit. C. möge sie grüßen, damit sie nicht zu spät von seinem Brief erfahre. H. wolle die Crabones nicht verwirren. Während des Schreibens dieses Briefes sei ein frommer Ungar namens Hieronymus Salius, ein fleißiger Medizinstudent, zu H. gekommen, der Neuigkeiten aus Ungarn bringe.
C. möge wohlleben, auf seine Gesundheit. (Ambrosius?) Moibanus grüße C. und Ziegler.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkung
- "sein Mündel Nazianzenus": Hess hatte eine Handschrift des Gregor von Nazianz an Melanchthon ausgeliehen, den dieser später an C. weitergab (vgl. MBW Nr. 3191.3).