Camerarius, Norica (Werk), 1532: Unterschied zwischen den Versionen
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Melanchthon hatte mit Camerarius vor der Drucklegung Passagen der Schrift diskutiert (z.B. Brief vom 31. Dezember 1531; MBW T 5, Nr. 1207, 2). Bei einer Ptolemaiosstelle griff er eigenmächtig in das Manuskript ein und bat bei Camerarius um Nachsicht (MBW T 5, Nr. 1224, 2). | Melanchthon hatte mit Camerarius vor der Drucklegung Passagen der Schrift diskutiert (z.B. Brief vom 31. Dezember 1531; MBW T 5, Nr. 1207, 2). Bei einer Ptolemaiosstelle griff er eigenmächtig in das Manuskript ein und bat bei Camerarius um Nachsicht (MBW T 5, Nr. 1224, 2). | ||
=== Form === | === Form und Anlass === | ||
Formal handelt es sich bei den 2 Büchern "Norica" um einen Dialog ciceronischen Typs. Die Protagonisten sind Mitglieder der Nürnberger ''sodalitas'', die sich auf Initiative des Juristen Johann Mylius gebildet hatte. Die Schrift wird als Wiedergabe eines Gesprächs inszeniert, das von und vor einigen Sodalen im Garten des Mylius geführt wurde. Ausgangspunkt ist dabei der Komet, der sich im Spätsommer 1531 gezeigt hatte (1P/Halley). | Formal handelt es sich bei den 2 Büchern "Norica" um einen Dialog ciceronischen Typs. Die Protagonisten sind Mitglieder der Nürnberger ''sodalitas'', die sich auf Initiative des Juristen Johann Mylius gebildet hatte. Die Schrift wird als Wiedergabe eines Gesprächs inszeniert, das von und vor einigen Sodalen im Garten des Mylius geführt wurde. Ausgangspunkt ist dabei der Komet, der sich im Spätsommer 1531 gezeigt hatte (1P/Halley). Über diesen hatte Melanchthon u.a. mit Camerarius korrespondiert; er war Gegenstand mehrerer Druckschriften (dazu Gindhart 2017). | ||
=== Aufbau und Inhalt === | === Aufbau und Inhalt === | ||
Hauptunterredner sind Michael Roting (Buch 1) und Joachim Camerarius (Buch 2). Anders als in Ciceros Schrift "De divinatione" sind die beiden Bücher als Komplemente aufeinander zugeordnet, Gegenpositionen werden innerhalb der Bucheinheiten verhandelt. | Hauptunterredner sind Michael Roting (Buch 1) und Joachim Camerarius (Buch 2). Anders als in Ciceros Schrift "De divinatione" sind die beiden Bücher als Komplemente aufeinander zugeordnet, Gegenpositionen werden innerhalb der Bucheinheiten verhandelt. |
Version vom 21. Februar 2017, 13:26 Uhr
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Norica sive de ostentis, bearbeitet von Marion Gindhart (21.02.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Norica sive de ostentis |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | |
Bemerkungen zum Erstnachweis | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | |
Anlass | Komet 1531 (1P/Halley) |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Norica (Druck), 1532 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 21.02.2017 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Norica sive de ostentis, bearbeitet von Marion Gindhart (21.02.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
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Sprache | Latein |
Werktitel | Norica sive de ostentis |
Kurzbeschreibung |
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Anlass | Komet 1531 (1P/Halley) |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Norica (Druck), 1532 |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 21.02.2017 |
ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN
Entstehungskontext
Melanchthon besorgte den Druck der "Norica" in Wittenberg bei Georg Rhau. Er empfiehlt Werk und Verfasser durch eine Widmung an den Astrologen Luca Gaurico, zu welcher der Drucker gedrängt habe (Brief vom 12. März 1532; MBW T 5, Nr. 1224, 1).
Melanchthon hatte mit Camerarius vor der Drucklegung Passagen der Schrift diskutiert (z.B. Brief vom 31. Dezember 1531; MBW T 5, Nr. 1207, 2). Bei einer Ptolemaiosstelle griff er eigenmächtig in das Manuskript ein und bat bei Camerarius um Nachsicht (MBW T 5, Nr. 1224, 2).
Form und Anlass
Formal handelt es sich bei den 2 Büchern "Norica" um einen Dialog ciceronischen Typs. Die Protagonisten sind Mitglieder der Nürnberger sodalitas, die sich auf Initiative des Juristen Johann Mylius gebildet hatte. Die Schrift wird als Wiedergabe eines Gesprächs inszeniert, das von und vor einigen Sodalen im Garten des Mylius geführt wurde. Ausgangspunkt ist dabei der Komet, der sich im Spätsommer 1531 gezeigt hatte (1P/Halley). Über diesen hatte Melanchthon u.a. mit Camerarius korrespondiert; er war Gegenstand mehrerer Druckschriften (dazu Gindhart 2017).
Aufbau und Inhalt
Hauptunterredner sind Michael Roting (Buch 1) und Joachim Camerarius (Buch 2). Anders als in Ciceros Schrift "De divinatione" sind die beiden Bücher als Komplemente aufeinander zugeordnet, Gegenpositionen werden innerhalb der Bucheinheiten verhandelt.
Forschungsliteratur
Ludwig 2003a; Gindhart 2017
Zur Nürnberger sodalitas Kunkler 2000, S. 128-136 (jedoch mit einigen Missverständnissen bei der Übersetzung der Passagen aus den "Norica"); Ludwig 2003a