Camerarius an Lambin, 12.06.1567: Unterschied zwischen den Versionen
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Lambins Brief habe er erst einen Monat später lesen können, weil der Brief in [[Erwähnter Ort::Leipzig]] ankam, während er zuerst nach [[Erwähnter Ort::Bamberg]] und dann nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] gereist sei, um private Geschäfte zu erledigen. Er freue sich sehr über Lambins Wertschätzung seiner Arbeit und die Eleganz und Bildung in dessen Brief. Auch seine Aufmerksamkeit und sein klarer Stil verdienten seine Anerkennung. | Lambins Brief habe er erst einen Monat später lesen können, weil der Brief in [[Erwähnter Ort::Leipzig]] ankam, während er zuerst nach [[Erwähnter Ort::Bamberg]] und dann nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] gereist sei, um private Geschäfte zu erledigen. Er freue sich sehr über Lambins Wertschätzung seiner Arbeit und die Eleganz und Bildung in dessen Brief. Auch seine Aufmerksamkeit und sein klarer Stil verdienten seine Anerkennung. | ||
Daher sei der Dienst seines Sohns für Lambin am rechten Menschen geleistet worden. Er habe gar nicht gewusst, wo sich dieser rumgetrieben habe, da er schon seit drei Monaten keinen Brief mehr empfangen habe. | Daher sei der Dienst seines Sohns ([[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius]]) für Lambin am rechten Menschen geleistet worden. Er habe gar nicht gewusst, wo sich dieser rumgetrieben habe, da er schon seit drei Monaten keinen Brief mehr empfangen habe (vgl. [[Camerarius an Languet, 09.03.1567]]). | ||
Die Erwähnung [[Erwähnte Person::Adrien Turnèbe|Adrien Turnèbes]] habe den Schmerz über dessen Tod und über gewisse Hasserfüllte Reden über ihn nach seinem Dahinscheiden erneuert. Er selbst habe Turnèbe wegen seines Verstandes und seiner Bildung geschätzt, und aus Lambins Schriften erkenne er, dass dieser genauso gedacht habe. | Die Erwähnung [[Erwähnte Person::Adrien Turnèbe|Adrien Turnèbes]] habe den Schmerz über dessen Tod und über gewisse Hasserfüllte Reden über ihn nach seinem Dahinscheiden erneuert. Er selbst habe Turnèbe wegen seines Verstandes und seiner Bildung geschätzt, und aus Lambins Schriften erkenne er, dass dieser genauso gedacht habe. | ||
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Für die Zukunft erhoffe er sich ein weiteres Erstarken der Freundschaft zwischen ihnen beiden, wozu er seinen Teil tun werde, und auch an Lambins Einsatz nicht zweifle. | Für die Zukunft erhoffe er sich ein weiteres Erstarken der Freundschaft zwischen ihnen beiden, wozu er seinen Teil tun werde, und auch an Lambins Einsatz nicht zweifle. | ||
Diesen Brief habe er nach seiner Abreise aus Nürnberg in Bamberg geschrieben, wo ihn einige Aufgaben aufgehalten haben. Bald wolle er wieder nach Leipzig, um seinen Studien nachzugehen, an denen er auch als alter Mann nie satt werde und die er so sehr anderen Dingen vornanstelle, dass es manchmal vermessen erscheine (ego in his possim delirus inersque videri / dum mea delectant mala me, [[Erwähnte Person::Horaz]], Epist. II, 2, 126f.). Jetzt aber sei die Kraft seiner studia und die seiner Landsleute am Abschwellen, während Lambin ein aufsteigender Stern sei. Lebewohl. | Diesen Brief habe er nach seiner Abreise aus Nürnberg in Bamberg geschrieben, wo ihn einige Aufgaben aufgehalten haben. Bald wolle er wieder nach Leipzig, um seinen Studien nachzugehen, an denen er auch als alter Mann nie satt werde und die er so sehr anderen Dingen vornanstelle, dass es manchmal vermessen erscheine (ego in his possim delirus inersque videri / dum mea delectant mala me, [[Erwähnte Person::Horaz]], Epist. II, 2, 126f.). Jetzt aber sei die Kraft seiner ''studia'' und die seiner Landsleute am Abschwellen, während Lambin ein aufsteigender Stern sei. Lebewohl. | ||
(Maximilian Wolter) | (Maximilian Wolter) |
Version vom 27. Juli 2022, 11:44 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 1141 |
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Zitation | Camerarius an Lambin, 12.06.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (27.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1141 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 298-300 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Denis Lambin |
Datum | 1567/06/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Die Solstitii 67 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | Paris |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literae tuae sero redditae mihi, post illam etiam frustratione tabellarii |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Zur Datierung: Doch wohl Sommersonnenwende gemeint. Datierung lt. https://www.stilkunst.de/c31_calendar/c3101_beginning_of_summer.php |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 27.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1141 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Lambin, 12.06.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (27.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1141 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 298-300 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Denis Lambin |
Datum | 1567/06/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Die Solstitii 67 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | Paris |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literae tuae sero redditae mihi, post illam etiam frustratione tabellarii |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 27.07.2022 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Lambins Brief habe er erst einen Monat später lesen können, weil der Brief in Leipzig ankam, während er zuerst nach Bamberg und dann nach Nürnberg gereist sei, um private Geschäfte zu erledigen. Er freue sich sehr über Lambins Wertschätzung seiner Arbeit und die Eleganz und Bildung in dessen Brief. Auch seine Aufmerksamkeit und sein klarer Stil verdienten seine Anerkennung.
Daher sei der Dienst seines Sohns (Ludwig Camerarius) für Lambin am rechten Menschen geleistet worden. Er habe gar nicht gewusst, wo sich dieser rumgetrieben habe, da er schon seit drei Monaten keinen Brief mehr empfangen habe (vgl. Camerarius an Languet, 09.03.1567).
Die Erwähnung Adrien Turnèbes habe den Schmerz über dessen Tod und über gewisse Hasserfüllte Reden über ihn nach seinem Dahinscheiden erneuert. Er selbst habe Turnèbe wegen seines Verstandes und seiner Bildung geschätzt, und aus Lambins Schriften erkenne er, dass dieser genauso gedacht habe.
Für die Zukunft erhoffe er sich ein weiteres Erstarken der Freundschaft zwischen ihnen beiden, wozu er seinen Teil tun werde, und auch an Lambins Einsatz nicht zweifle.
Diesen Brief habe er nach seiner Abreise aus Nürnberg in Bamberg geschrieben, wo ihn einige Aufgaben aufgehalten haben. Bald wolle er wieder nach Leipzig, um seinen Studien nachzugehen, an denen er auch als alter Mann nie satt werde und die er so sehr anderen Dingen vornanstelle, dass es manchmal vermessen erscheine (ego in his possim delirus inersque videri / dum mea delectant mala me, Horaz, Epist. II, 2, 126f.). Jetzt aber sei die Kraft seiner studia und die seiner Landsleute am Abschwellen, während Lambin ein aufsteigender Stern sei. Lebewohl.
(Maximilian Wolter)