Camerarius an Lindemann, 14.10.1549: Unterschied zwischen den Versionen

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Der von Camerarius eingangs erwähnte (Leipziger) Theognis-Übersetzer ist nicht zu ermitteln; ebenso scheint Lindemanns Version nicht publiziert worden zu sein.
Der von Camerarius eingangs erwähnte (Leipziger) Theognis-Übersetzer ist nicht zu ermitteln; ebenso scheint Lindemanns Version nicht publiziert worden zu sein.


Justus Menius trat 1546 in Gotha die Nachfolge von Friedrich Myconius an; Lindemann wechselte 1549 von Schulpforta nach Gotha.
Justus Menius trat 1546 in Gotha die Nachfolge von Friedrich Myconius an; Lindemann, der Myconius' Tochter heiratete, wechselte 1549 von Schulpforta nach Gotha.

Version vom 3. Mai 2020, 16:45 Uhr



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Werksigle OCEp 0599
Zitation Camerarius an Lindemann, 14.10.1549, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (03.05.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0599
Besitzende Institution Weimar, ThHStA
Signatur, Blatt/Seite Nachlaß Karl Wilhelm Schumacher Nr. 77, Bl. 19-20
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 188-190
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Cyriacus Lindemann
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum prid. Id. Oct.; im Druck o.D.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Gotha
Gedicht? nein
Incipit Litteras tuas accepi et una Theognidem a te in Latinos versus translatum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen zeitgleich mit Camerarius an Portunus, 14.10.15XX im gleichen Band

Digi +

im Druck ohne Zielort

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von
Datumsstempel 3.05.2020
Werksigle OCEp 0599
Zitation Camerarius an Lindemann, 14.10.1549, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (03.05.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0599
Besitzende Institution Weimar, ThHStA
Signatur, Blatt/Seite Nachlaß Karl Wilhelm Schumacher Nr. 77, Bl. 19-20
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 188-190
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Cyriacus Lindemann
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum prid. Id. Oct.; im Druck o.D.
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Gotha
Gedicht? nein
Incipit Litteras tuas accepi et una Theognidem a te in Latinos versus translatum
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung
Datumsstempel 3.05.2020

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Regest

Lindemanns Brief und seine Übersetzung des Theognis habe Camerarius erhalten; letztere sei ihm sehr willkommen. Daran aber, das Lindemann ihn nun zum Beurteiler (Aristarchus) seines Werkes erhebe, erkenne Camerarius seine Wertschätzung für ihn. Die Handschriften seien sehr korrupt, das habe auch Camerarius bei der Beschäftigung mit Theognis vor einigen Jahren festgestellt. Daher habe er damals einige Magister hier den Text ihren Schülern erklären lassen, von denen einer, der inzwischen Arzt sei, eine nicht schlecht geratene lateinische Übersetzung begonnen habe. Diese Bemühungen habe er aber wegen eines Studienortswechsels nicht weiter verfolgen können.
Auch Helius Eobanus Hessus habe einmal eine Übersetzung des Theognis begonnen, sie dann nach seiner Trennung von Camerarius aber abgebrochen. Ansonsten sei ihm niemand außer Lindemann bekannt, der dieses Unterfangen zu Ende geführt habe. Deshalb werde Camerarius Lindemanns Schrift lesen und nicht nur zu den markierten Stellen seine Meinung abgeben.
Die von Lindemann mitgesandte Klage über den Schmerz der Wunde, die ihm von einem schlechten Menschen beigebracht worden sei, brauche Camerarius nicht zu beurteilen, doch habe er stets deutlich gemacht, daß ihm der Verlauf der ganzen Geschichte mißfalle. Es kämen allerdings solche Zeiten näher, von denen man in alten Schriften lese und dabei die Menschen jener Zeiten bedauere; nur dass es nun sie selbst treffe. Bisher habe Camerarius sich aber noch heraushalten können und auf die Seite keiner Partei stellen müssen, worüber er sehr froh sei. Alle Bürgerkriege seien furchtbar, besonders aber die, wo Verwandte gegeneinander stünden. Er werde unterdessen solange wie möglich die Arbeit machen, die er gelernt habe; andere müssten sehen, was sie zu tun oder zu sagen hätten, er aber empfehle, die Studien zu pflegen und den Krieg denen zu überlassen, denen er immer ein Freund sei.
Camerarius schreibe Lindemann dies in der Gewissheit, dass der es nicht falsch verstehe und missbillige. Er bedauere selbst, dass er Lindemann neulich nicht besucht habe, als er in der Gegend gewesen sei. Er sei damals so beschäftigt gewesen mit der Person, die er unbedingt habe treffen wollen, habe mancherlei mit (Justus) Menius besprochen und sei so in Gedanken gewesen, dass er zwar körperlich anwesend, geistig jedoch dennoch abwesend gewesen sei. Lindemann werde ihm verzeihen. Diesen Brief habe Camerarius eigentlich dem Überbringer von Lindemanns Brief mitgeben wollen, habe aber die Gelegenheit verpasst, da er am Tag von dessen Abreise nicht da gewesen sei.

(Alexander Hubert/Ulrich Schlegelmilch)

Anmerkungen

Der von Camerarius eingangs erwähnte (Leipziger) Theognis-Übersetzer ist nicht zu ermitteln; ebenso scheint Lindemanns Version nicht publiziert worden zu sein.

Justus Menius trat 1546 in Gotha die Nachfolge von Friedrich Myconius an; Lindemann, der Myconius' Tochter heiratete, wechselte 1549 von Schulpforta nach Gotha.