Camerarius an Stramburger, 2. Hälfte 1545: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Er habe gehört, Stramburger sei zu seiner Familie zurückgekehrt, könnte womöglich aber schon bald wieder aufbrechen. Da er nicht wisse, wann er ihn wieder persönlich treffen könnte, habe er ihm also diesen Brief geschrieben.  
Er habe gehört, Stramburger sei zu seiner Familie zurückgekehrt, könnte womöglich aber schon bald wieder aufbrechen. Da er nicht wisse, wann er ihn wieder persönlich treffen könnte, habe er ihm also diesen Brief geschrieben.  


Er möchte ihm zunächst gratulieren, dass er eine Tochter bekommen hat und dass die Mutter die Geburt gut überstanden hat. Er selbst befinde sich aber in tiefer Trauer über den Tod seines einzigen [[Erwähnte Person::Hieronymus Camerarius|Bruders]] nach langer Krankheit. Was mit den Dingen und Angelegenheiten seines Bruders geschehen soll, wisse er nicht und vertraue auf Stramburgers stets treuen Rat.  
Er wolle ihm zunächst gratulieren, dass Stramburger eine Tochter bekommen und dass die Mutter die Geburt gut überstanden habe. Er selbst befinde sich aber in tiefer Trauer über den Tod seines einzigen [[Erwähnte Person::Hieronymus Camerarius|Bruders]] nach langer Krankheit. Was mit den Dingen und Angelegenheiten seines Bruders und ihrem gemeinsamen Besitz geschehen solle, wisse er nicht und vertraue auf Stramburgers stets treuen Rat.  


In letzter Zeit häufe sich für ihn das Unheil. So habe er vor kurzem [[Erwähnte Person:: Bernhard Ziegler]] beim Erstellen einer Rede geholfen, mit der er zum Magnificus Rector wurde. Er wünsche sich, Stramburger hätte anwesend sein können, um all die Aufregung und das Drama zu sehen, dass diese Rede verursacht habe. Danach sei sogar der Ordinarius informiert worden, woraufhin Camerarius in den Verdacht geraten sei, bei der Zersetzung von Stramburgers Berufsstand mitzuwirken. Es scheine ihm, als sei sein Rat als Zugezogener in der Stadt nicht gefragt.  
In letzter Zeit häufe sich für ihn das Unheil. So habe er vor kurzem [[Erwähnte Person:: Bernhard Ziegler]] beim Erstellen einer Rede geholfen, mit deren Hilfe er kürzlich zum Rektor der Universität wurde. Er wünsche sich, Stramburger hätte anwesend sein können, um all die Aufregung und das Drama zu sehen, dass diese Rede verursacht habe. Danach sei sogar der ''dominus ordinarius'' informiert worden, woraufhin Camerarius in den Verdacht geraten sei, bei der Zersetzung von Stramburgers Berufsstand mitzuwirken. Es scheine ihm, als sei sein Rat als Zugezogener in der Stadt nicht gefragt. [[Erwähnte Person::Euripides]] habe noch gemeint, gerade solche Leute solle man heranziehen.


Er bekräftige, dass nichts an dieser Rede Übel gemeint war und bittet Stramburger um Verteidigung seiner Ehre, falls dieser jemanden Anderweitiges sagen höre. Auch in Zukunft möchte er auf Stramburgers Freundschaft zählen können, wenn er auch im Moment vor der Universität kniefällig werden musste.
Camerarius bekräftige, dass nichts an dieser Rede übel gemeint war, und bitte Stramburger um Verteidigung seiner Ehre, falls dieser jemanden Anderweitiges sagen höre. Auch in Zukunft möchte er auf Stramburgers Freundschaft zählen können, wenn er sich auch im Moment erniedrigen müsse.
 
(Maximilian Wolter)

Version vom 17. März 2020, 16:12 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stramburger, 15441544 JL
Camerarius an Stramburger, 1544 a1544 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stramburger, 2. Hälfte 15451545 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stramburger, 13.04.154513 April 1545 JL
Camerarius an Stramburger, 26.07.154726 Juli 1547 JL
Camerarius an Stramburger, 04.10.15474 Oktober 1547 JL
Werksigle OCEp 0568
Zitation Camerarius an Stramburger, 2. Hälfte 1545, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0568
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 140-142
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stramburger
Datum 1545
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Te reversum ad tuos cognovi, et fortasse brevi iterum avocatum iri
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7
Gegengelesen von
Datumsstempel 17.03.2020
Werksigle OCEp 0568
Zitation Camerarius an Stramburger, 2. Hälfte 1545, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (17.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0568
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 140-142
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stramburger
Datum 1545
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Te reversum ad tuos cognovi, et fortasse brevi iterum avocatum iri
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 17.03.2020


Regest

Er habe gehört, Stramburger sei zu seiner Familie zurückgekehrt, könnte womöglich aber schon bald wieder aufbrechen. Da er nicht wisse, wann er ihn wieder persönlich treffen könnte, habe er ihm also diesen Brief geschrieben.

Er wolle ihm zunächst gratulieren, dass Stramburger eine Tochter bekommen und dass die Mutter die Geburt gut überstanden habe. Er selbst befinde sich aber in tiefer Trauer über den Tod seines einzigen Bruders nach langer Krankheit. Was mit den Dingen und Angelegenheiten seines Bruders und ihrem gemeinsamen Besitz geschehen solle, wisse er nicht und vertraue auf Stramburgers stets treuen Rat.

In letzter Zeit häufe sich für ihn das Unheil. So habe er vor kurzem Bernhard Ziegler beim Erstellen einer Rede geholfen, mit deren Hilfe er kürzlich zum Rektor der Universität wurde. Er wünsche sich, Stramburger hätte anwesend sein können, um all die Aufregung und das Drama zu sehen, dass diese Rede verursacht habe. Danach sei sogar der dominus ordinarius informiert worden, woraufhin Camerarius in den Verdacht geraten sei, bei der Zersetzung von Stramburgers Berufsstand mitzuwirken. Es scheine ihm, als sei sein Rat als Zugezogener in der Stadt nicht gefragt. Euripides habe noch gemeint, gerade solche Leute solle man heranziehen.

Camerarius bekräftige, dass nichts an dieser Rede übel gemeint war, und bitte Stramburger um Verteidigung seiner Ehre, falls dieser jemanden Anderweitiges sagen höre. Auch in Zukunft möchte er auf Stramburgers Freundschaft zählen können, wenn er sich auch im Moment erniedrigen müsse.

(Maximilian Wolter)