Camerarius an Stiebar, 19.01.1548
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1026 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 19.01.1548, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (07.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1026 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 172-173 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1548/01/19 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 261 (im Druck fälschlich: 14. Calend. Februar. 45) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tertio die posteaquam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | An US: Zweiter Absatz unklar
VG, 21.7.22: Zum Datum schrieb ToWo: "dieser Brief ist, entgegen dem, was ich Dir vielleicht zwischenzeitlich geschrieben hatte, 1553 verfasst worden, so wie es in meiner Diss. S. 261 zum Datum steht. 1548 gab es in Süddeutschland keine neue Kriegsgefahr. Der Kaiser hatte gesiegt und wollte mit den Reichsständen auf dem Reichstag die Ordnung wieder herstellen. Markgraf Albrecht Alcibiades war auch Teilnehmer des Reichstags, noch nicht sehr bemittelt, um große Truppenaushebungen durchführen zu können. Er war auch noch nicht so bekannt, dass er im Januar 1548 bei der Nennung von marchio ohne Namen gleich als derjenige welche hätte vom Briefadressaten identifiziert werden können. Zu der Bedrohung durch Markgraf Albrecht im Jan. 1553 vgl. MBW 6729.3. Vgl. auch die Vita Melanchthonis von Cam. in der Übersetzung von Volker Werner § 95 S. 231f. Am Ende des ersten Absatzes hätte aber nicht "schleunigst zurück", sondern "weiterreisend" übersetzt werden müssen. Vielleicht ist Cam. im Januar 1548 bei seinem Nürnbergaufenthalt überhaupt nicht zu Stibar gekommen, weswegen sich dann Cam. nach seiner Rückkehr so ausführlich bei Stibar entschuldigt." Hier ist mir noch unklar: Was ist mit der Gefahr für Straßburg und Württemberg gemeint? Der Markgraf Albrecht Alcibiades stand allerdings bis 17.1.53 in kaiserlichen Diensten bei der Belagerung von Metz (vgl. Schäfer 2009, S. 170) - passt das zusammen? Vielleicht ist es aber auch der Gerüchtelage geschuldet? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 7.01.2023 |
Werksigle | OCEp 1026 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 19.01.1548, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (07.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1026 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 172-173 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1548/01/19 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 261 (im Druck fälschlich: 14. Calend. Februar. 45) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tertio die posteaquam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554) |
Datumsstempel | 7.01.2023 |
Absende- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Am dritten Tag nach seiner Abreise von Stiebar (aus Würzburg) sei Camerarius wohlbehalten hierher (nach Nürnberg?) gelangt.
Hier sitze er nun und warte auf einen Brief der Verwandten (unklar; s. Anm.). Er werde sich um die Geldgeschäfte der beiden Verwandten kümmern, auch wenn er Stiebar noch nichts Genaues versprechen könne. Aber er werde, so Gott wolle, alles demnächst in einem Brief an Stiebar schildern.
Es gebe hier so viele verschiedene, unbeständige und auch unzuverlässige Gerüchte, dass Camerarius nicht darüber schreiben wolle, was er hier an Neuigkeiten höre. Einige Nachbarorte seien für Musterungen ausgewählt worden, wie es heiße. Überall gebe es gewaltige Kriegsvorbereitungen und der Markgraf (Albrecht Alkibiades) solle 3000 Reiter sammeln. Jeder habe andere Vermutungen, wohin dies führen solle, aber bisher sei Camerarius noch niemandem begegnet, der es wusste. Das Bestehen von Straßburg als freie Reichsstadt (Argentoratensis civitatis status) und der Herrschaftsbereich Württembergs (ditio Wirtebergensis) seien bedroht gewesen, wie man sage (s. Anm.); man müsse hoffen, dass beides unversehrt bleibe. Einige glaubten, man würde ein Heer nach Italien schicken, andere glaubten, nach Preußen. Hier habe Stiebar also alles, was Camerarius für mitteilenswert erachtet habe. Die übrigen Angelegenheiten seien so bedeutungslos, dass Camerarius das meiste davon sofort wieder vergesse, nachdem er es gehört habe. Erfreulich sei, dass sich das Gerede über eine Überschwemmung in Holland als unhaltbares Gerücht erwiesen habe, denn hier (in Nürnberg?) habe niemand davon gehört und insbesondere die hiesigen Händler hätten ja schließlich davon gehört haben müssen.
Lebewohl. Grüße von der Familie des Camerarius. Grüße an Camerarius' geschätzten Begleiter Belisar (Unbekannt; vielleicht auch ein Hund (iucundissimus socius)).
(Manuel Huth)
Hinweise zur Datierung
Auch eine Datierung auf 1553 ergibt Sinn: Die Kriegsgefahr kann sich auf den 2. Markgrafenkrieg beziehen, während im Januar 1548 keine unmittelbare Kriegsgefahr herrschte (Hinweis von Torsten Woitkowitz).
Anmerkungen
- "Hier sitze er nun und warte auf einen Brief der beiden Verwandten": Im Brief steht "literas affinium". Entweder sind damit Schwäger gemeint (dann müsste sich der Ausdruck auf die Schwäger von Camerarius beziehen, denn Stiebar hatte nur eine Schwester) oder allgemein "Verwandte" (von Stiebar oder von Camerarius). Ein Zusammenhnag mit OCEp 1042: es könnte sich um das Erbe von Hieronymus Kammermeisters Söhnen handeln. Sie stammten aus zwei verschiedenen Ehen, sodass sie möglicherweise zwei verschiedene Vormünder hatten.
- Württemberg war 1546 von Karl V. besetzt worden. Bei einer Datierung auf 1553 ist der Zusammenhang unklar.
Literatur und weiterführende Links
- Mayer 1952, S. 494
- Woitkowitz 2003, S. 261 (Zur Datierung)