Camerarius an Hier. Wolf, 02/03.02.1560

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Hier. Wolf an Camerarius, 27.01.156027 Januar 1560 JL
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Hier. Wolf an Camerarius, 20.09.155920 September 1559 JL
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Camerarius an Hier. Wolf, 02/03.02.1560Februar 1560 JL
 Briefdatum
Hier. Wolf an Camerarius, 01.07.15601 Juli 1560 JL
Hier. Wolf an Camerarius, 08.12.15608 Dezember 1560 JL
Hier. Wolf an Camerarius, 09.12.15609 Dezember 1560 JL
Werksigle OCEp 0823
Zitation Camerarius an Hier. Wolf, 02/03.02.1560, bearbeitet von Manuel Huth (24.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0823
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 466-468
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Zäh 2013, Nr. 178
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Wolf
Datum 1560-02
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum mutmaßlich (im Druck: "5. Non. Februar." (sic))
Unscharfes Datum Beginn 1560/02/02
Unscharfes Datum Ende 1560/02/03
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Augsburg
Gedicht? nein
Incipit Neque ego, mi Hieronyme, dissimulandum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Buchbesitz)
Handschrift
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Erwähnter Nachruf; Μουσώματα
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 24.06.2019
Werksigle OCEp 0823
Zitation Camerarius an Hier. Wolf, 02/03.02.1560, bearbeitet von Manuel Huth (24.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0823
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 466-468
Sonstige Editionen Zäh 2013, Nr. 178
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Wolf
Datum 1560-02
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum mutmaßlich (im Druck: "5. Non. Februar." (sic))
Unscharfes Datum Beginn 1560/02/02
Unscharfes Datum Ende 1560/02/03
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Augsburg
Gedicht? nein
Incipit Neque ego, mi Hieronyme, dissimulandum
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Buchbesitz)
Datumsstempel 24.06.2019


Entstehungsort ermittelt lt. Zäh, Zielort mutmaßlich.

Regest

Camerarius habe niemals versucht, sein Bemühen um die Ausprägung eines Stils zu verbergen, der den unverderbten Sprachgebrauch der Antike zum Vorbild habe. Aber er sei sich bewusst, dass er dieses Ziel nicht erreicht habe. Trotzdem freue es ihn, dass Wolf und einige andere Hochgelehrte glaubten, er hätte einiges auf diesem Gebiet erreicht. Er könne jedoch nicht den Grund akzeptieren, der Wolf und seinen Patron (Ulrich Fugger) vom häufigen Schreiben abzuhalten scheine (s. Anm.). Camerarius fordere niemanden zum Schreiben auf, der aufgrund verschiedener wichtiger Aufgaben und Verpflichtungen davon abgehalten werde. Aber Wolf habe ja, so glaube Camerarius, immer genug oder sogar zu viel Zeit.

Camerarius' Sohn, Joachim Camerarius II., schreibe ihm noch zu seiner Zufriedenheit. Er bete für den Fortgang der Studien seines Sohnes. Von Philipp Camerarius habe er schon recht lange nichts mehr gehört. Philipp studiere in Tübingen. Johannes Camerarius II. befinde sich in Wolfs Nähe. Die anderen beiden Söhne (Ludwig Camerarius und Gottfried Camerarius) gingen noch (in Leipzig) zur Schule. In sie investiere er sein Erbe und seinen Besitz. Er bitte Gott, seine Nachkommen möchten Ruhm für sich selbst erwerben und der Gesellschaft Nutzen bringen.

Konrad (?) habe seine Zeit in Leipzig sicherlich gut genutzt und werde zurecht abgerufen, um sein Studium zu beenden. Camerarius lobt Konrads Tüchtigkeit und Ehrenhaftigkeit und empfiehlt ihn Wolf.

Camerarius erwarte schon sehnsüchtig die Ausgabe des Sextus Empiricus – nicht so sehr wegen der Begründung einer Lehrmeinung, als um die alte Lehre (sc. der pyrrhonischen Skepsis) kennen zu lernen (non tam propter dogmatis constitutionem, quam doctrinae veteris cognitionem). Aber ob es sich um eben jene drei Bücher des Sextus Empiricus handle, die er eine Zeit lang (aus der Augsburger Stadtbibliothek) mit Erlaubnis der dortigen Ratsherren ausgeliehen hatte, wage er doch zu bezweifeln, da Sextus Empiricus zehn Bücher verfasst haben solle. Aber dies werde Henri Estienne herausfinden können.

Henri Estiennes Vater, (Robert Estienne), solle gestorben sein. Zu seiner Ehre habe Camerarius einen Nachruf – wie seine Μουσώματα – auf deutsch verfasst (versibus vulgaribus sumus prosecuti), den er diesem Brief beigebe.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Er könne jedoch nicht den Grund akzeptieren, der Wolf und seinen Patron (Ulrich Fugger) vom häufigen Schreiben abzuhalten scheine": Hieronymus Wolf hatte in seinem Brief vom 27.01.1560 geschrieben, Ulrich Fugger schäme sich, dem sprachbegabten Camerarius mit schlecht ausgearbeiteten Briefen zur Last zu fallen. Und auch Wolf könnte diese Furcht vom Schreiben abhalten, wenn er sich nicht der Freundlichkeit des Camerarius bewusst wäre.