Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 18.03.1545
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0467 |
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Zitation | Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 18.03.1545, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (02.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0467 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Luther, Epistolae ad Georgium Anhaltinum, 1548 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A8r-B2v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 001-004 |
Sonstige Editionen | Krause 1885a, S. 20, Nr. 118 (Regest) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) |
Datum | 1545/03/18 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 15. Cal. April. An. 45 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iam cognoveram, ut suspicata fuit Clementia tua |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Camerarius drückt seine tiefe Trauer über den Tod Georg Helts aus, von dem er bereits vor der Benachrichtigung durch Fürst Georg erfahren hatte. Den Brief des Fürsten habe er gemeinsam mit den Trostbriefen erhalten. Camerarius habe durch die Schreiben Trost erhalten, wenngleich sie auch nicht vermocht hätten, ihm seinen Schmerz ganz zu nehmen. Es folgt eine Reflexion über die Affekte unter Rückgriff auf stoisches und paulinisches Denken, sodann ein Nachruf auf Georg Helt, Camerarius' Lehrer. |
Anlass | |
Register | Briefe/Kondolenzschreiben; Stoizismus; Werkgenese; Briefe/Parallelüberlieferung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4; Benutzer:US |
Datumsstempel | 2.09.2019 |
Werksigle | OCEp 0467 |
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Zitation | Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 18.03.1545, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (02.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0467 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Luther, Epistolae ad Georgium Anhaltinum, 1548 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A8r-B2v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 001-004 |
Sonstige Editionen | Krause 1885a, S. 20, Nr. 118 (Regest) |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg III. (Anhalt-Plötzkau) |
Datum | 1545/03/18 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 15. Cal. April. An. 45 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iam cognoveram, ut suspicata fuit Clementia tua |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Kurzbeschreibung | Camerarius drückt seine tiefe Trauer über den Tod Georg Helts aus, von dem er bereits vor der Benachrichtigung durch Fürst Georg erfahren hatte. Den Brief des Fürsten habe er gemeinsam mit den Trostbriefen erhalten. Camerarius habe durch die Schreiben Trost erhalten, wenngleich sie auch nicht vermocht hätten, ihm seinen Schmerz ganz zu nehmen. Es folgt eine Reflexion über die Affekte unter Rückgriff auf stoisches und paulinisches Denken, sodann ein Nachruf auf Georg Helt, Camerarius' Lehrer. |
Register | Briefe/Kondolenzschreiben; Stoizismus; Werkgenese; Briefe/Parallelüberlieferung |
Datumsstempel | 2.09.2019 |
Regest
Camerarius drückt seine tiefe Trauer über den Tod Georg Helts aus, von dem er bereits vor der Benachrichtigung durch Fürst Georg erfahren hatte. Den Brief des Fürsten habe er gemeinsam mit den Trostbriefen erhalten. Camerarius habe durch die Schreiben Trost erhalten, wenngleich sie auch nicht vermocht hätten, ihm seinen Schmerz ganz zu nehmen. Ein tröstendes Zitat findet Camerarius auch bei Homer in einer Äußerung des Achill über den verstorbenen Patroklos. Gegenüber einer stoischen Ablehnung der Affektionen betont Camerarius die Berechtigung der persönlichen Zuneigung (affectio caritatis), da sie nicht eingeschränkt werden könne. Hierbei stützt sich Camerarius auf Paulus, der einen "fehlerhaften Mangel an Zuneigung" (vitium ἀστοργίας; animus expers humanitatis) anprangert. Eine vertiefte philosophische Ausführung hält Camerarius an dieser Stelle allerdings für deplaziert. Stattdessen solle man Trost in den Tugenden finden, die auch Helt bis zu seinem Tod gezeigt habe: Frömmigkeit (pietas), Standhaftigkeit (constantia), Glaube (fides). Ebenso biete er (im Sinne einer frühneuzeitlichen Ars moriendi) ein Beispiel für einen christlichen Tod (piae et Christianae decessionis exemplum, B1r/v). An Helts Tod schmerzt ihn besonders, dass er ihm nicht nur als Kind Mühe und Vertrauen (studium et fidem) habe zukommen lassen, sondern ihm auch als erwachsenem Mann seine Liebe gezeigt habe. Camerarius vergleicht die Bedeutung Helts als Erzieher für ihn mit der des Aristoteles für Alexander den Großen. Von seiner Mutter dem Lehrmeister übergeben, habe dieser ihn wie einen Sohn in väterlicher Liebe behandelt. Weder als Kind noch später habe er ihm den gebührenden Dank dafür abstatten können. Der Genuss der Wohltätigkeit Georgs habe ihn entweder zu sehr in Anspruch genommen, oder das Schicksal habe es nicht zugelassen. In angemessenem Alter (suo tempore) sei er nun gestorben. Der Verlust müsse für Georg noch schwerer wiegen als für Camerarius selbst.
Am Ende (B2r/v) geht Camerarius nochmals auf den Druck selbst ein: Die Sammlung, bestehend aus Kondolenzbriefen (epistolae consolatoriae) und einem Epitaphium, habe er dem Drucker (Valentin Bapst) übergeben.
(Jochen Schultheiß)