Hessus an Camerarius, 1526
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0014 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1526, bearbeitet von Manuel Huth (29.04.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0014 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E1v-E2v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1526 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dupliciter ostendisti simplicitatem meam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Stilkritik |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.04.2019 |
Werksigle | OCEp 0014 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1526, bearbeitet von Manuel Huth (29.04.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0014 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E1v-E2v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1526 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dupliciter ostendisti simplicitatem meam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Stilkritik |
Datumsstempel | 29.04.2019 |
Entstehungsort ermittelt (domi nostrae); Zielort mutmaßlich. Camerarius wird in der Überschrift des Briefes ironisch als strenuus censor ("eifriger Zensor") bezeichnet.
Regest
Hessus fühle sich gekränkt, weil Camerarius bei ihrem gestrigen Gespräch unbemerkt von Hessus Geld auf dem Tisch zurückgelassen habe (und einfach gegangen sei), und weil er Hessus' Urteil über Plinius herabgewürdigt habe (s. Anm.). Ersteres könne er verzeihen, nicht aber, dass Camerarius ihm die Urteilsfähigkeit in Bezug auf die lateinische Sprache abspreche.
Der "im Argumentieren unschlagbare" Camerarius solle Hessus' Meinung nicht einfach abtun, zumal auch gelehrtere Männer als Camerarius seine Ansichten teilten. Grundlos habe Camerarius einen so bedeutenden Autor wie Plinius geschmäht. Hessus hatte vorausgesehen, dass Camerarius seine Argumente abtun würde und er sich deswegen seiner professio als Gelehrter schämen werde, weil er fürchtete, dem Urteil (censura) des Camerarius nicht gewachsen zu sein, wenn er nicht mit hundert Argumenten gewappnet sei. Aber was solle er tun? So sei er von Natur aus. Die heftige und ungerechtfertigte Kritik des Camerarius rege das Gemüt des Hessus nicht an, sondern lasse es abstumpfen und ängstige ihn. Er wäre von Camerarius lieber freundlicher darauf hingewiesen worden, wenn ihm ein Fehler unterlaufen sei. Auch hätte man die gestern anwesenden Michael (Roting) und Georg (Hoppel?) zu Rate ziehen sollen. Aber gut. Camerarius habe auch (die Meinung) des Erasmus (von Rotterdam) beiseite gelassen, obwohl er doch dessen Werke denen des Plinius vorziehe. Er wolle Camerarius bitten, den Streit nicht fortzuführen, da er fürchte, Camerarius werde jede Silbe des Hessus sofort mit unschlagbaren Argumenten widerlegen – auch wenn Hessus selbst valide Argumente habe.
Weitere ironische Äußerungen zur Argumentationsweise des Camerarius.
Hessus habe diesen Brief bewusst nicht als Gedicht formuliert, damit Camerarius ihm nicht mit der schon verwendeten Ausrede entkommen könne, er habe nichts Derartiges erwartet (und könne spontan kein Gedicht zurückschreiben). Camerarius möge bitte einfach zurückschreiben, dass er nur gescherzt habe.
Lebewohl.
Auf diese Weise möge Camerarius das leisten, was er so oft verspreche. Und wann würden sie wieder gemeinsam griechisch sprechen? Gern wolle Hessus nämlich "dem Gesicht unter dem Finger des Camerarius Form verleihen" (nach Persius 5, 40). Hoffentlich habe Camerarius Hessus mit dem gestrigen Gespräch nicht verscheuchen wollen.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "weil er Hessus' Urteil über Plinius herabgewürdigt habe": Am Vorabend war ein Streit zwischen Hessus und Camerarius über die Frage entstanden, ob auch Plinius ein Autor sei, dessen Stil nachahmenswert sei (vgl. Krause 1879, Bd. 3, S. 36-39 sowie Hessus an Camerarius, 1526 d).
Literatur und weiterführende Links
- Krause 1879, Bd. 3, S. 36-39