Camerarius, De invocatione sanctorum (gr., Werk), 1545
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Ὁ Ταμίας τῷ Λατόμῳ χαίρειν, bearbeitet von Jochen Schultheiß (14.04.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Ὁ Ταμίας τῷ Λατόμῳ χαίρειν |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1545 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | siehe Datierung des Druckes |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1545/02/01 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1545/07/20 |
Schlagworte / Register | Heiligenverehrung; Polemik (konfessionell); Patristik |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De invocatione sanctorum (gr., Druck), 1545 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | noch nicht am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | [[Notizen::Weiteres in: Nobbe 1829, S. 33, Anm. a]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 14.04.2018 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Ὁ Ταμίας τῷ Λατόμῳ χαίρειν, bearbeitet von Jochen Schultheiß (14.04.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Ὁ Ταμίας τῷ Λατόμῳ χαίρειν |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1545 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | siehe Datierung des Druckes |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1545/02/01 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1545/07/20 |
Schlagworte / Register | Heiligenverehrung; Polemik (konfessionell); Patristik |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De invocatione sanctorum (gr., Druck), 1545 |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsdatum | 14.04.2018 |
Widmung und Entstehungskontext
Gewidmet ist das Werk Peter Medmann. Das Werk ist formal als Brief gestaltet und wird mit einer Grußformel an Bartholomaeus Latomus engeleitet (Ὁ Ταμίας τῷ Λατόμῳ χαίρειν). Im Widmungsbrief beauftragt Camerarius den Empfänger Peter Medmann damit, den Text Latomus zu überbringen. Jedoch spricht Camerarius selbst im Widmungsbrief von einer opella, und bereits die Erstausgabe versieht den Text auf dem Titelblatt mit dem Werktitel: De invocatione sanctorum, qui ex hac vita excesserunt, ad Bartol(omaeum) Latomum.
Aufbau und Inhalt
In dem Brief an Bartholomaeus Latomus nimmt Camerarius Bezug auf eine Schrift des Adressaten. Es muss sich hierbei um dessen Responsio auf einen Brief Martin Bucers handeln, der die Eucharistie, die Heiligenverehrung und den Priesterzölibat behandelt. Die darin von Latomus vertretenen Ansichten zur Anrufung der Heiligen greift Camerarius vehement an. Camerarius referiert die These, dass die Heiligen in Notlagen angerufen werden sollen, damit diese dann als Fürsprecher vor Gott fungierten. Sodann führt Camerarius die biblischen Belege an, auf die sich Latomus in seiner Argumentation stützt.
Camerarius zeigt sich bemüht trotz heftiger Polemik, die Bildung als gemeinsame Grundlage der beiden zu betonen. Dabei erinnert er an ein Treffen der beiden in Straßburg. Ebenso habe ein Treffen in Wohlwollen im vorausgehenden Jahr am Regensburger Reichstag stattgefunden.
Es folgt Camerarius' Widerlegung der von Latomus angeführten Schriftbelege. Hierbei greift Camerarius auch Johannes Cochlaeus an. Von der Widerlegung der Schriftstellen geht Camerarius zu dem grundlegenden Problem der Verehrung von Kreatürlichem an. Dies sei zumal deshalbe der Fall, da es sich bei den Heiligen um Gestorbene handelt. Die Argumentation erinnert hier stark an die in der antiken Apologetik vorgebrachten Einwände gegen die heidnischen Gottheiten.
Der nächste Punkt stellt die Kanonisierung von Heiligen dar. Auch hier klingt wieder der antike Diskurs an, wenn der Vorwurf erhoben wird, Menschen seien zu Göttern erhoben worden (Euhemerismus). Von den Heiligen sei nicht mehr zu halten als von den antiken Vergöttlichungen. Camerarius führt dann Beispiele aus der antiken Diskussion über die Götter an. Den Hinweis darauf, dass das Christentum im Gegensatz zur antiken Religion monotheistisch sei, will Camerarius nicht gelten lassen. Vielmehr will er auf der nicht namentlich näher bestimmten Gegenseite dieselbe Praxis wie bei den Griechen feststellen.
Daraufhin geht Camerarius auch auf die Marienverehrung ein. Ebenso wenig wie von den Göttern dürfe von ihr ein Einsatz für menschliche Belange erwartet werden.
Nach Camerarius' Angabe habe er sich auf eine Schrift des Athanasius (des Großen) gegen den Götzenkult stützen können: λόγος Ἁθανασίου κατὰ τῆς εἰδωλολατρίας. Hiermit bezieht sich Camerarius wohl auf den ersten Teil von Athanasius' Schrift Contra gentes, das der Idololatrie gewidmet ist.
Überlieferung
Der griechische Brief wird bereits 1546 von Melchior Isinder übersetzt.