Camerarius an Furnius, 15XX
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0200 |
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Zitation | Camerarius an Furnius, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (07.02.2025), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0200 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. G7v-G8v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Friedrich Bachofen |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | 1557 (ca.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quem Furni carusque tibi et venerabilis Hessus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 7.02.2025 |
Werksigle | OCEp 0200 |
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Zitation | Camerarius an Furnius, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (07.02.2025), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0200 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. G7v-G8v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Friedrich Bachofen |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Unscharfes Datum Ende | 1557 (ca.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quem Furni carusque tibi et venerabilis Hessus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht |
Datumsstempel | 7.02.2025 |
[[Kategorie:Fehler: Ungültige Zeitangabe]]
Zum Empfänger
Der im Briefcorpus nur hier vorkommende Furnius ist nicht leicht zu identifizieren. Da sich Camerarius und er kürzlich sich getroffen hatten, muß Furnius in relativer Nähe zu Leipzig ansässig sein, wodurch der flandrische Gräzist Paulus Leopardus Furnius (aus Veurne) ausscheidet. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Pfarrer Friedrich Bachofen ("Furnius", gest. 1557 oder später, https://resource.database.rag-online.org/ngVL6o072Ut83krtpVuk5Tho), der sich längere Zeit bei Melanchthon in Wittenberg aufhielt. Wo das Gespräch stattfand, ist aufgrund fehlender biographischer Daten für Furnius zwischen 1543 und 1557 nicht sicher bestimmbar.
Regest
Camerarius, der nach Meinung des von Furnius hoch geschätzten Hessus fast zu sehr um Horaz (carmen Aufidium) bemüht war, schicke Furnius nun einen deutschen Text (sermonis textum vulgaris), den er unter großen Sorgen verfaßt habe. Er denke oft an ihr kürzlich (bei Furnius) geführtes Gespräch; es sei recht und angemessen, dass sie in Studien und Geist verbunden seien, denn in dieser Zeit voller Erschütterungen des menschlichen Zusammenlebens, in der sogar die Sonne sich verdüstere und die Erde bebe, müsse man den Geist nicht auch noch selbst mit Sorgen belasten. Es reiche, dass das allgemeine Unglück sie ziellos mal hier-, mal dorthin verschlage. Man müsse nicht auch noch die Jähzornigen reizen; viele schimpften nur, klagen die Sünden anderer an, niemand halte sich selbst den Spiegel eines Plautus vor. All dies höre er nun, wo das neue Jahr für ihn mit wechselnden Aufenthaltsorten beginne, mit unwilligem Ohr; sein Wagemut habe ihm allzu oft Schwierigkeiten gemacht und die einzige Medizin sei, zu schweigen. Denn wer melde sich im Moment nicht zu Wort? Alle reden und schreiben und malen, anstatt sich um die virtus zu kümmern. Die griechische Lebensweise war besser, auf Lob und Ruhm zu achten und Schlechtes einfach zu ertragen.
Warum er das sage? Furnius solle seine Gedanken und Ängste kennen, zumal ihnen noch größere Übel bevorstünden.
Wenn es Paulus und den Seinen gut gehe, sei er zufrieden.
(Alexander Hubert / Ulrich Schlegelmilch)
Anmerkungen
- in der sogar die Sonne sich verdüstere: Sicherlich Anspielung auf eine Sonnenfinsternis; am wahrscheinlichsten ist angesichts der weiteren geschilderten Symptome der Zeit (Krise des Gemeinwesens, Exil) die Eklipse des 11.12.1547. Ein nennenswertes Erdbeben ist für dieses Jahr allerdings nicht verzeichnet.