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Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Benutzer:HIWI/Notes

Theologie (CamLex)

Theologische Schriften des Camerarius

Biblische Theologie

Historische Theologie

Vorrede zur Gliederung des Abschnitts:
  • Camerarius Philologe, nicht Theologe
  • davon zeugt früh Theodoret
  • dann aber auch die Viten Jesu und der Apostel, wo Chronologie und historische Hintergründe im Mittelpunkt stehen
  • Viten Jesu und der Apostel als Krönung langjähriger Arbeit: Nikephorus' Chronologie als wichtige Vorarbeit, um historische Hintergrunde zu klären, bevor er sich die Viten als Details herausgreift
  • Chronologisch-historische Bemühungen auch bei Konziliengeschichte, die wie schon das Frühwerk Theodoret Altes neu aktualisieren will
  • Schließlich ganz Zuwendung an Gegenwart mit zeitgeschichtlichem Werk zu den Böhmischen Brüdern

Joachim Camerarius war, wie er immer wieder betonte, kein Theologe, sondern in erster Linie Philologe. Dementsprechend ist auch seine Herangehensweise an biblische Themen oft eher eine philologisch-humanistische denn eine theologische. Dies wird schon früh bei seiner 1536 gedruckten ↓ Übersetzung von Theodorets Kirchengeschichte deutlich, die sich klar als philologisches, nicht als theologisches Werk versteht. Tatsächlich ist die historische Theologie ein Bereich, der es Camerarius ermöglicht, seine besonderen Kompetenzen als Philologe auf theologische Stoffe anzuwenden, ohne dabei die Grenzen zu einem Fachbereich zu überschreiten, der nicht der seine ist. So befassen sich auch seine ↓ Biographien Jesu und der Apostel nicht mit theologischen, sondern mit historischen und philologischen Inhalten: Camerarius' Ziel ist es nicht, selbst die christliche Lehre zu erklären, sondern sein Wissen über die antike Geschichte und Literatur einzusetzen, um das Verständnis jener zu fördern; Camerarius möchte nicht selbst deuten, sondern er möchte anderen mit entsprechender theologischer Kompetenz die sachlichen Grundlagen liefern, die diese wiederum für die Deutung der Heiligen Schrift benötigen. Die Geschichtsschreibung ist nur eines der Mittel, derer er sich dazu bedient.
Die Biographien Jesu und der Apostel waren dabei ein langfristiges Ziel, auf das Camerarius seit dem Ende des Schmalkaldischen Krieges hinarbeitete; bis zur Publikation im Jahr 1566 sollten noch zwanzig Jahre vergehen, in denen Camerarius sich intensiv mit den historischen Hintergründen beschäftigte. Diese Arbeit kulminierte 1561 in der Publikation seiner ↓ lateinischen Übersetzung von Nikephoros' "Chronologia". In der Zwischenzeit erschien außerdem aus aktuellem Anlass zum Konzil von Trient in Erstauflage 1552 und in zweiter, erweiterter Auflage dann 1561 zusammen mit dem Nikephoros ein ↓ Band zum Konzil vom Nicäa und den anderen ökumenischen Konzilien. Hier zeigt sich wie bereits bei der frühen Theodoret-Übersetzung Camerarius' Bestreben, antikes Wissen zu aktualisieren und für die Gegenwart nutzbar zu machen; bei bei der Arbeit zu Nikephoros und in den Biographien ist es besonders die Chronologie, die Camerarius' Interesse auf sich zieht.
Ganz der Gegenwart und der Zeitgeschichte wandte sich Camerarius schließlich gegen Ende seines Lebens zu: So führten wiederholte Kontakte zu den Böhmischen Brüdern, einer aus den Hussiten des 15. Jahrhunderts hervorgegangenen Bewegung, zu einer eingehenderen Beschäftigung mit deren Geschichte und Lehre. Aus konkretem Anlass entstand so der Entwurf zu einer ↓ Geschichte der Böhmischen Brüder, der erst posthum im Druck erschien.

Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie (Hochgeladen)

Dies zeigt sich schon früh bei Theodoret

Von Jesus und den Aposteln - "Historia Iesu Christi" und "Expositio de apostolis" (Hochgeladen)

jedoch nirgends sieht man es so gut bei Jesus und den Aposteln

Die Chronologie des Nikephoros

  • Wie Jesus-Biographie an Chronologie interessiert sich JC für Chronologie
  • S. 16f.: Jesus und Apostel sind die Krönung, Nikephoros in gewisser Weise als notwendige Vorarbeit

Das Interesse für Chronologie und die korrekte chronologische An- und Einordnung historischer Ereignisse, das sich in den Biographien Jesu und der Apostel zeigt, beruht auf den langen Vorarbeiten, die Camerarius zunächst leistete: In seinem Vorwort zur "Chronologia" des Nikephoros unterscheidet Camerarius zwei Arten von Geschichtsschreibung: Zum einen die von den Griechen als ἱστορία πραγματική bezeichnete Form, die eigentliche Geschichtsschreibung im modernen Sinne, die chronologisch geordnet in fortlaufender Form von Ereignissen berichtet und Hintergründe, Motivationen, das Auftreten von Personen und die Folgen von Ereignissen behandelt. Auf der anderen Seite steht für Camerarius die Biographie, die sich einen einzelnen Aspekt, das Leben einer Person, herausgreift und ausführlich darstellt. Beide Arten von Geschichtsschreibung haben laut Camerarius ihre Verdienste: die größere Form sei erhabener (speciosum atque magnificum), doch die Biographie eigne sich besser zur Darstellung von exempla und sei unterhaltsamer zu lesen.[1]

Nach dem Schmalkaldischen Krieg hatte Camerarius seine Pläne für eine biographische Darstellung zu den griechischen Rednern aufgegeben und sich stattdessen vorgenommen, über Jesus und die Apostel zu schreiben. Hierfür waren jedoch gewisse Datierungsfragen eine essentielle Voraussetzung, weshalb Camerarius sich zunächst daran machte, die historischen Ereignisse in eine konsistente und plausible zeitliche Ordnung zu bringen (ut collatis iis scriptis quae isto in genere potuissem conquirere, seriem quandam consentaneam, atque verisimilem maxime, designarem).[2] Im Zuge dessen sei er auf die "Chronologia" des Nikephoros gestoßen, die in einem Epiphanius-Codex des Johann Lange enthalten gewesen war: Diese kannte Melanchthon bereits seit den 1530er Jahren, Camerarius bekam sie spätestens 1542 zur Weiterleitung an Johann Oporinus in die Hände[3] und konnte für die Arbeit an Nikephoros auch später noch einmal darauf zugreifen.[4]
Die Quellenarbeit erwies sich allerdings als schwierig, und so zog sich das, was als Recherche für die Jesus-Vita begonnen hatte, über lange Zeit hin: Während sich einige Annotationen auf die Zeit unmittelbar nach dem Schmalkaldischen Krieg datieren lassen,[5] wurde der Band so letztlich erst im Jahr 1561 gedruckt. Schon bei der ersten Übersetzungsarbeit am Nikephoros seien Camerarius viele Fehler aufgefallen, teils durch den Autor selbst, teils durch die Überlieferung bedingt. Trotz dem und trotz des wenig ausgefeilten Stils des Werks beschloss er, eine Übersetzung zu publizieren, um den Gelehrten ein kurzes und konzises Überblickswerk an die Hand zu geben, zumal ihm kein vergleichbares Werk bekannt war. Früh begann er damals auch schon mit der Annotierung des Werks. Aufgrund von Camerarius' intermittierender Arbeitsweise verzögerte sich jedoch die Arbeit; zudem feilte er seine Anmerkungen mit der Zeit immer weiter aus und erweiterte seine Annotationen ständig.[6]


  • Nikephoros im MBW (erlegigt)
  • Literatur zum Thema
  • Erwähnungen in anderen Briefen/Werken



Die Arbeit an Nikephoros' Chronologie, die Camerarius über viele Jahre hinweg in Anspruch nahm, war also für ihn eine notwendige Vorarbeit für sein eigentliches Ziel, die Biographien Jesu und der Apostel: Diese stellen somit in gewisser Weise die Krönung von zwanzig Jahren historiographischer Arbeit dar.


Konziliengeschichte beginnt auf Bl. P1r => getrennter Verkauf war wohl möglich, keine Torpedierung des Ziels eines konzisen Handbuchs!!! --> In Brief an Oporinus schreibt JC sogar noch, dieser solle die Seiteneinteilung vornehmen!!!

Altes aktualisiert - Konziliengeschichte

  • Rückbezug auf Theodoret als Überleitung: Altes wieder aktuell und nutzbar zu machen, ist auch das Ziel der ...
  • In zweiter Auflage mit Nikephoros gedruckt...



Zeitgeschichte: Camerarius' Geschichte der Böhmischen Brüder (Hochgeladen)

Schon bei Konzilien Aktualisierung von Altem; Ganz der Zeitgeschichte wendet sich Camerarius dann in seinen letzten Jahren mit seiner Geschichte der Böhmischen Brüder zu...

Systematische Theologie (Die theologischen Positionen des Camerarius)

Praktische Theologie und Pädagogik

Katechetisches

Homiletik

Anmerkungen

  1. Vgl. OC 0678, Nikephoros, Chronologia, 1561, 16.
  2. Vgl. OC 0678, Nikephoros, Chronologia, 1561, 17.
  3. Vgl. Clemen 1912a, 52f.
  4. Cum autem hoc [sc. Epiphanio oder opere Epiphanii], pro veteri necessitudine nostra [sc. cum Iohanni Lange] tunc quoque perquam familiariter uti concederetur, viro non modo dignitate et doctrina, sed humanitate etiam praestante, sumpsimus ab ipso et hunc [sc. Nicephori] librum (OC 0678, Nikephoros, Chronologia, 1561, 17).
  5. Vgl. OC 0677, Nikephoros, Chronologia, 1561, 51, wo Camerarius als das gegenwärtige Jahr 1547 nennt.
  6. Diese Arbeitsweise verdeutlicht gut die zuvor genannte Anmerkung: Während Camerarius in OC 0677, Nikephoros, Chronologia, 1561, 51 das gegenwärtige Jahr mit 1547 benennt, schreibt er innerhalb derselben Notiz eine Seite weiter bereits von 1549 und fügt in Klammern an, seit Beginn seiner Arbeit an dieser Anmerkung seien bereits zwei Jahre vergangen.

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