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Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Mathematische Wissenschaften

1. Zum Stellenwert der mathematischen Wissenschaften

Im Bildungsprogramm von Melanchthon und Camerarius nehmen die mathematischen Wissenschaften einen zentrale Stelle ein. Beide äußern sich programmatisch über den hohen Nutzen von Mathematik und Astronomie und sprechen sich dezidiert für die Astrologie aus (s. dort). [1]

1.1 Die mathematischen Fächer an den Universitäten Wittenberg, Tübingen, Leipzig

1.2 Programmatische Äußerungen von Melanchthon und Camerarius

  1. xxx

2. Formate und Inhalte

2.1 Vermittlung antiker griechischer Werke: Edition – Übersetzung – Kommentar

In der Korrespondenz des Camerarius und auch in Paratexten zu seinen Drucken findet sich wiederholt die Klage über wenig verlässliche Textgrundlagen und über fehlerhafte bis sinnentstellende Übersetzungen. Besonders prekär zeigt sich die Lage für griechische Fachtexte, die für Camerarius wie für Melanchthon einen unschätzbaren doppelten (disziplinären und sprachlichen) Nutzen besitzen. Camerarius setzt hier mit seiner philologischen und fachlichen Kompetenz an, nicht ohne auch Mathematiker (etwa Johannes Hommel oder Valentin Thau) zu konsultieren, oder die Drucklegung unter Aufsicht eines Mathematikers (etwa von Sebastianus Theodoricus) zu stellen. Es gelang ihm jedoch nicht, alle geplanten Projekte zu vollenden bzw. in den Druck zu bringen.

2.1.1 Realisierte Projekte
  • In den 30er Jahren gleich mehrfach gedruckt wurden Camerarius‘ lateinische Bearbeitungen von Arats „Phainomena“ und „Diosemeia“. In diesen umfangreichen Lehrdichtungen (OC 0167: „Phaenomena“, OC 0168: „Prognostica“) setzt er sich, wie Walter Ludwig gezeigt hat (Ludwig 2003) kreativ und eigenständig mit den griechischen Vorlagen auseinander. Er scheint damit ein älteres Projekt Philipp Melanchthons aufzugreifen: Dieser hatte sich auf Anregung seines Tübinger Lehrers Johannes Stöffler schon 1518 intensiver mit einer Arat-Übersetzung beschäftigt, diese aber nicht publiziert[1]. 1521 gab Melanchthon dann die „Phainomena“ als Studienausgabe in Wittenberg heraus (mit großzügigem Durchschuss und breitem Seitenrand für Kommentierungen) und las 1522 darüber. In der Dedikation an Hieronymus Baumgartner (aiv-aiir) betont Melanchthon sein Programm, Autoren herauszugeben, anhand deren man die griechische Sprache und Wissenschaft lernen könne (Sedulo hactenus operam dedimus, ut eiusmodi scriptores scholae nostrae proponeremus, e quib(us) praeter loquendi rationem etiam rerum Graecarum scientiam delibaret iuventus. Nam efficacissime commendari linguae studium utilitate iudico. aiiv) und die zugleich Sprache und Geist bildeten. Arat sei für diese Doppelfunktion aufgrund seiner Qualität als Dichter und Vermittler von Naturwissen hervorragend geeignet (aiv-aiir). Unter den nondum edita des Camerarius, der in Tübingen und/oder Leipzig ebenfalls über Arat gelesen haben dürfte (Nachweis), soll sich laut Summerus 1646 (D4v) auch ein Kommentar zu den „Phainomena“ befunden haben (OC 0993).
2.1.2 Geplante Projekte und Vorarbeiten

2.2 Lateinische Lehrwerke auf Basis griechischer Handschriften

2.3 Mathematische quaestiones

2.4 Kurzprosa

2.5 Griechische und lateinische Dichtungen

2.6 Übersetzungen zeitgenössischer Schriften

3. Netzwerke

  1. (MBW – Regesten online, Nr. 18 = Widmung von „De artibus liberalibus“ an Stöffler, A1v; Übersetzungen von zwei Stellen aus den „Diosemeia“ in CR XIX, Sp. 271f.)