Einführung
__NOTITLE__
Opera Camerarii.
Eine semantische Datenbank zu den gedruckten Werken des Joachim Camerarius d. Ä.
Die vorliegende Semantic-MediaWiki-Datenbank ist eine Vorarbeit zum Projekt 'Opera Camerarii', für das im Januar 2016 eine Sachbeihilfe der DFG beantragt wurde. Das Wiki ist zur Zeit noch nicht öffentlich zugänglich, sondern nur für die Bearbeiter und die Gutachter freigeschaltet. Es handelt sich um eine Vorabversion zu Anschauungszwecken. Die Endkorrektur der in diese Datenbank eingepflegten Daten (siehe unten) ist noch nicht erfolgt, sie ist für die Startphase des Projekts geplant. Das endgültige Design, die Menüpunkte, die Abfragemöglichkeiten und die Hilfefunktion werden zu Beginn des Projekts ergänzt bzw. erstellt.
Das Projekt Opera Camerarii erschließt die gedruckten Werke von Joachim Camerarius d.Ä. (1500-1574), der gemeinhin als der "hervorragendste deutsche Philologe des 16. Jahrhunderts" nach
Erasmus (Friedrich Stählin) gilt. Die Bearbeiter verfolgen dabei das Ziel, erstmals einen Gesamtüberblick über das umfangreiche Oeuvre des Camerarius zu gewinnen sowie die Entstehungskontexte und
Funktionen seiner Werke sichtbar zu machen. Trotz der unumstrittenen Bedeutung des Camerarius beschränkt sich die Forschung zu seinem thematisch vielfältigen griechisch-lateinischen
Werk auf punktuelle Untersuchungen: "Camerarius" ist ein klingender Name, forschungsgeschichtlich aber ein weißer Fleck. Eine angemessene Bewertung der Schriften wird bislang dadurch
verhindert, dass das Werk des Camerarius in seinem tatsächlichen Umfang nicht bekannt ist, geschweige denn inventarisiert, ediert oder hinreichend erforscht wäre. Deshalb ist eine grundständige Erfassung und Erschließung seiner Werke dringend erforderlich. Unter "Werk" wird dabei jeder von Camerarius verfasste (auch unselbständig überlieferte) Text verstanden, einschließlich seiner Kommentare und Übersetzungen. Hinzu treten die von ihm herausgegebenen Texte antiker Autoren; sie gewinnen durch ihre paratextuelle Ausstattung Werkcharakter. Auch der Briefwechsel fällt unter diesen Werkbegriff. Aus pragmatischen Gründen wird die handschriftliche Überlieferung nur insoweit berücksichtigt, als es zu ihr eine gedruckte Parallelüberlieferung gibt.
Als Vorarbeit wurden die 858 Drucke, an denen Camerarius laut den Verzeichnissen der Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum beteiligt war, in die vorliegende Online-Datenbank eingepflegt (siehe links im Menü "Datenbank Werk / Formatierte Ausgabe"). Da VD16/17 lediglich die Titel der Drucke, nicht aber die jeweils enthaltenen Werke des Camerarius sowie Art und Umfang seiner Beteiligung verzeichnet, kann bisher niemand einschätzen, was und wieviel Camerarius wirklich geschrieben hat. Aus der Bibliographie der Drucke muss folglich ein Verzeichnis der Werke gewonnen werden.
Im Projekt werden die VD16-Datensätze nach Autopsie der - zum Großteil digitalisierten und in unserer Datenbank verlinkten - Drucke in Werkdatensätze überführt und für die Zwecke des Projekts nutzbar gemacht, indem alle spezifisch Camerarius betreffenden Informationen (Art und Umfang der Beteiligung, thematische Zuordnung, Incipits der Dichtungen etc.) erhoben und verzeichnet werden. Die einzelnen Werke werden inhaltlich zusammengefasst sowie hinsichtlich ihrer Entstehungs- und Wirkungskontexte befragt. Die dabei verwendete Software "Semantic MediaWiki" (SMW), die mit Hilfe von definierten Attributen übergeordnete Zusammenhänge darstellbar macht, erlaubt es, diese Daten so aufzubereiten, dass sie als Ausgangspunkte für konstellationsanalytische Forschungen dienen. Die Ergebnisse des
Projekts werden über den Server der UB Würzburg in Form eines CamerariusWiki dauerhaft zugänglich gemacht. Sie werden Grundlage für die künftige Camerarius-Forschung sein.
Ansprechpartner
- Prof. Dr. Thomas Baier, Lehrstuhl für Klassische Philologie II (Latinistik), Univ. Würzburg, EMail thomas.baier@uni-wuerzburg.de
- Prof. Dr. Marion Gindhart, Juniorprofessur "Paradigma Alte Welt", Univ. Mainz, EMail gindhart@uni-mainz.de
- Prof. Dr. Joachim Hamm, Professur für deutsche Philologie, insb. Literaturgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, Univ. Würzburg, EMail joachim.hamm@uni-wuerzburg.de
- Dr. Sabine Schlegelmilch, Wiss. Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin, Univ. Würzburg, EMail sabine.schlegelmilch@uni-wuerzburg.de
- Dr. Ulrich Schlegelmilch, Wiss. Mitarbeiter am Akademievorhaben Frühneuzeitliche Ärztebriefe, Univ. Würzburg, EMail ulrich.schlegelmilch@uni-wuerzburg.de
Anfragen zum Projekt, die an alle o.g. Ansprechpartner gehen sollen, schreiben Sie bitte an camerarius@uni-wuerzburg.de
- Technische Betreuung: Phillip Beckenbauer, EMail p.beckenbauer@gmx.net
VD16-Statistiken zu Joachim Camerarius d.Ä.
Die folgenden statistischen Daten wurden uns per Mail von Dr. Ulrike Bayer (BSB München, Redaktion VD16) am 20.1.2016 zugesandt. Sie beziehen sich auf Angaben, die der VD16 zu 819 von insg. 858 Drucken des Joachim Camerarius verzeichnet hat. Diese Angaben, die noch zu überprüfen sind, werden eine wichtige Hilfestellung für das Projekt sein, welches das Verzeichnis der Drucküberlieferung im VD16 in eine semantische Datenbank der gedruckten Werke des Joachim Camerarius überführen will:
- 377 VD16-Drucke, in denen Camerarius als Beiträger fungiert
- 204 VD16-Drucke, in denen Camerarius als Bearbeiter fungiert
- 238 VD16-Drucke, in denen Camerarius als Verfasser fungiert
Von den 858 im VD16 verzeichneten Drucken, an denen Joachim Camerarius beteiligt war, sind laut VD16-Redaktion 207 nicht digitalisiert (siehe die Excel-Liste, in der einige Drucke wegen mehrfachem Besitznachweis mehrfach verzeichnet sind). In dieser Übersicht nicht enthalten sind diejenigen Digitalisate, die von Bibliotheken außerhalb des deutschen Sprachraums (z.B. Paris, BNF) als open access angeboten werden. Diese Digitalisate werden in der Startphase des Projekts nachgetragn und in unsere Datenbank eingepflegt.