Hessus an Camerarius, 1526 d
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0015 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1526 d, bearbeitet von Manuel Huth (27.03.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0015 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E2v-E3r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1526 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | mutmaßliches Jahr: 1526 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Pulchre mihi satis facis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | MH an Korrekturleser: Letzter Abschnitt besonders unsicher, aber auch der ganze Brief war kompliziert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 27.03.2019 |
Werksigle | OCEp 0015 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1526 d, bearbeitet von Manuel Huth (27.03.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0015 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E2v-E3r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1526 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | mutmaßliches Jahr: 1526 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Pulchre mihi satis facis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 27.03.2019 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Der Brief ist vor dem Hintergrund eines Streites zwischen Camerarius und Hessus über die Frage entstanden, ob auch Plinius ein nachahmenswerter Autor sei. Hessus hatte dazu bereits in einem anderen Brief aus dem Jahr 1526 (Hessus an Camerarius, 1526) Bezug genommen. Dieser Brief dürfte kurz nach diesem Schreiben entstanden sein.
Regest
Dank für den Brief des Camerarius. Hessus antworte auf den Abschnitt des Briefes, in dem es heiße, dass wenn Hessus junge Weine möge, er doch zulassen solle, dass Camerarius alte Weine am Herzen lägen (s. Anm.). Das habe Camerarius zwar zurecht gesagt, jedoch wolle Hessus nicht gänzlich von den Amphoren ausgeschlossen werden, „die unter dem Konsulat des Manlius geboren seien“ (Anspielung auf Hor. Od. 3, 21), auch wenn er (eigentlich) eifrig neue Weine trinke. Hessus liebe den Wechsel und sei nicht immer derselbe: Manchmal esse er wie ein Esel den Burzeldorn und bald, ernähre er sich von Rosen. Von Früchten gehe er zu Eicheln über und bald wieder von diesen zurück zu Früchten. Welche Gefahr gehe schon von ihm aus, wo er sich doch zumindest stärker in seinen Ansichten treu bleibe? Und zwar viel mehr der Kitharöde, der immer auf derselben Seite umherfahre. Wenn Camerarius ihm übel nehme, dass er durch Hessus' Statius, den Camerarius Lucius nenne, aus dem Schlaf gerissen wurde, dann solle er bedenken, dass Hessus nicht einmal in Ruhe frühstücken konnte, weil Camerarius' Brief zu Unzeiten eintraf. Und so habe Hessus das Einzige getan, was er konnte, nämlich gelacht und das Frühstück vergessen. Derart nämlich sei er von den weniger starken als berechtigten Argumenten des Camerarius gefesselt worden, mit denen dieser seine Sache verteidige. Hessus hätte auch keine anderen gewollt. Camerarius gebühre Lob dafür, dass er dies richtig vorausgesehen habe und sein Verstand nicht genauso wie sein Körper geschlafen habe. Auch wenn Camerarius alles, was er schreibe, schlecht sein möge, Eines mache er ganz richtig, nämlich, dass er Hessus gemäß seiner sapientia (hier wohl "Philosophie") antworte. Die griechischen Einsprengsel innerhalb des Briefes von Camerarius verstehe Hessus nicht, es sei denn Camerarius zeige ihm, was er zu tun verspreche, und fordere Hessus auf, ihm einen Tag und eine Stunde zu festzulegen, um diese Sache (unklar) anzugehen. Hoffentlich müsse er nicht noch ein Jahr angeben und wenn doch, dann hoffentlich nur eines!
Bitte um ein Treffen am selben oder nächsten Tag.
Lebewohl.
(Das Folgende unsicher:) Hessus habe den Verlust, der ihm entstanden war, weil sein Recht nicht beachtet wurde, anderweitig ersetzt. Fleisch sei nötig, wenn man satt werden wolle (Mart. 13, 2). Denn oft schütze das Gesetz zu wenig, auch wenn es unter Waffen stehe. Auch Hessus sei müde und habe beim Frühstück geschrieben. Alles Weitere im persönlichen Gespräch.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "dass Camerarius alte Weine am Herzen lägen": Der Brief ist vor dem Hintergrund entstanden, dass sich Camerarius und Hessus darüber gestritten hatten, ob auch Plinius ein Autor sei, dessen Stil nachahmenswert sei (vgl. Hessus an Camerarius, 1526 und Krause 1879, Bd. 3, S. 36-39).
Literatur und weiterführende Links
- Krause 1879, Bd. 3, S. 36-39.