Benutzer:HIWI/Drafts
Theologie (CamLex)
Theologische Schriften des Camerarius
Kirchengeschichtsschreibung
Die Theodoret-Übersetzung (1536) - Philologie, nicht Theologie
Glaubt man Camerarius' Widmungsbrief an Justus Jonas, war es wie auch in anderen Fällen seine schlechte Gesundheit, die den Anstoß zu seiner Beschäftigung mit Theodoret gab.[1]
1535[2]
habe er wieder einmal krank im Bett gelegen, vermutlich aufgrund seines langjährigen offenen Geschwürs am Fuß, das ihm zu dieser Zeit zu schaffen machte (→ Medizin); bei dieser Gelegenheit habe er in einem Buch gelesen, das sowohl eine griechische Edition von Theodorets Kirchengeschichte als auch eine lateinische Übersetzung derselben durch Epiphanius Scholasticus enthalten habe (es handelte sich wohl das Kompendium zur Kirchengeschichte, das Beatus Rhenanus 1535 in Basel herausgab). Auf das Drängen von Freunden, die bei ihm auf Krankenbesuch waren, darunter Johann Mylius, habe er mit der Übersetzung des Werks ins Lateinische begonnen: Die Übersetzung des Epiphanius habe sowohl Mylius als auch er selbst als völlig nutzlos erkannt, da Epiphanius selbst vermutlich bereits eine spätere Sprachstufe des Griechischen gebrauchte und daher mit der älteren Form Theodorets weniger vertraut war als Camerarius, der das Griechische von den besten (d.h. von den klassischen) Autoren und dem hervorragenden Georg Helt gelernt habe.[3]
Es handelt sich bei Camerarius' Übersetzung offenbar um ein recht kurzfristiges Unterfangen: Da er sie als Produkt langer Sommertage (opella aestivalium dierum longarum, Bl. A3v) bezeichnet, ist anzunehmen, dass sie tatsächlich in den Sommermonaten des Jahres 1535 entstand, mutmaßlich noch vor Verfassen des Widmungsbriefes, der auf den 13. August datiert ist. Die Übersetzung wurde schließlich 1536 gedruckt.[4]
Camerarius bezeichnet sie allerdings ausdrücklich als philologische, nicht theologische Arbeit: Auf das Gebiet der Theologie habe er sich nicht begeben und er werde es auch nur unter Zwang tun. Jeder, nicht nur Theologen, sollten sich an seiner Arbeit erfreuen, gerade in einer Zeit, in der die von Theodoret beschriebenen Laster in allzu ähnlicher Form wieder aufträten; das Werk solle zu deren Heilung dienen.[5]
Der Ireniker Camerarius bemüht sich in seinem Vorwort also ganz bewusst, sich von den theologischen Inhalten des Werks zu distanzieren, um nicht in die Schusslinie zu geraten, falls mancher Theologe sich durch Theodorets Aussagen oder Camerarius' Übersetzung derselben angegriffen fühlen sollte. Auch die beiden Werbegedichte in drei griechischen und sieben lateinischen Distichen, die er im Anschluss an die Widmung dem Hauptwerk voranstellt, betonen vor allem den Quellenwert von Theodorets Werk, das die Geschichte von Gottes Volk erzähle[6]:
Dieses behandle eine Zeit, für die sonst wenige Quellen existieren; auch wenn es seine Mängel habe, sei es daher dennoch extrem wertvoll.[7]
- Reihenfolge der Ereignisse hergestellt
- In ÜS selbst reinschauen, ob dort Programmatisches
- Melanchthons Reaktion MBW 1694, evtl. Jonas' Reaktion
- Bedeutung von JC' Übersetzung: Verdrängte die des Epiphanius in späteren Ausgaben!
Konziliengeschichte (1552 und 1561)
Zeitgeschichte: Die böhmischen Brüder (posthum 1605)
(Alexander Hubert)
Bibelexegese
Gebete und Frömmigkeit (MG)
Polemisches
Anmerkungen
- ↑ Wenn Camerarius krank darniederlag, pflegte er zu lesen; die daraus resultierende intensive Beschäftigung mit einem Stoff äußerte sich in der Folge immer wieder in literarischer Produktivität. Vgl. hierzu → Medizin. So führte eine Krankheit 1538 letztlich zur Abfassung und Publikation mehrerer hippologischer Schriften (→ Naturkunde).
- ↑ Der Brief ist ohne Jahresangabe auf den 13. August datiert. Der Druck erschien allerdings laut Titelblatt 1536. Da Philipp Melanchthon sich bereits im Februar 1536 über Camerarius' Vorhaben freut, ihn Justus Jonas zu widmen (vgl. MBW - Regesten online, Nr. 1694), ergibt sich als Jahr 1535; dies deckt sich auch mit dem Absendeort Nürnberg (vgl. Itinerar. (Eine frühere Datierung erscheint dagegen aufgrund des dann sehr großen Abstandes zum Druck unplausibel.)
- ↑ Vgl. OCEp 1468, Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. A2r/v.
- ↑ Vgl. Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536.
- ↑ Vgl. OCEp 1468, Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. A3r.
- ↑ Vgl. OC 0196, Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. a1r.
- ↑ Vgl. OC 0195, Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. a1r.
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