Camerarius an Sabinus, April 1552
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0781 |
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Zitation | Camerarius an Sabinus, April 1552, bearbeitet von Manuel Huth (24.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0781 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 404-405 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sabinus |
Datum | 1552 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: 1550); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1552-03-07 |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Königsberg (Preußen) |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iam audio omnia plena esse libris contra vestrum sapientem scriptis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Osiandrischer Streit; Politische Neuigkeiten; Büchersendung; Drucklegung; Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Fürstenaufstand (1552) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | [[Notizen::VG, 24.5.22: In der 2. Märzhälfte 1552 befand sich Kf. Moritz in Franken, vgl. Schäfer 2009, S. 108f.. Daher wird der Brief wohl Ende März oder im April entstanden sein.
AH, 24.6.22: MBW 6478, Sabinus an Melanchthon, 27.06.1552: "[4] Joachim Camerarius antwortet seit Weihnachten nicht." --> der vorliegende Brief hat Sabinus zumindest nicht vor 27.6. erreicht. Albert Sabinus war allerdings auch in MBW 6301 am 7.1.1552 bereits tot, von dort also leider keine weitere Eingrenzung. Allerdings wurde die zweite Sitzungsrunde des Konzils von Trient am 28.04. aufgelöst (engl. Wikipedia zu Council of Trent). Wenn hier im Brief tatsächlich vom Konzil die Rede ist, wie es auch mir scheint, sollte das ein Terminus ante quem sein. Den Glauben an das Konzil hatte JC übrigens schon am 2.2. verloren (MBW 6325)]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 24.06.2022 |
Werksigle | OCEp 0781 |
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Zitation | Camerarius an Sabinus, April 1552, bearbeitet von Manuel Huth (24.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0781 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 404-405 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sabinus |
Datum | 1552 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: 1550); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1552-03-07 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Königsberg (Preußen) |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iam audio omnia plena esse libris contra vestrum sapientem scriptis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Osiandrischer Streit; Politische Neuigkeiten; Büchersendung; Drucklegung; Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Fürstenaufstand (1552) |
Datumsstempel | 24.06.2022 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
- Terminus post quem: Georg Sabinus hatte in einem Brief vom 18.12.1551 Melanchthon vom Tod seines Sohnes Albert in Kenntnis gesetzt (vgl. MBW, Nr. 6285). Danach muss noch einige Zeit verstrichen sein, denn Camerarius hatte, wie er schreibt, bereits vor der Verschickung dieses Briefes ein Epitaph auf Albert verfasst und an Sabinus gesandt. Weiterhin wird in dem Brief mutmaßlich die nicht vor dem 7.3.1552 vollendete Ἀριθμολογία ἠθική erwähnt.
Regest
Schon höre Camerarius auch von ihrem gemeinsamen Bekannten (unbekannt), dass es überall Bücher gebe, die gegen Sabinus' "weisen Mann" (wohl Andreas Osiander) geschrieben seien. Camerarius hatte noch nie Freude an Streitereien und Auseinandersetzungen, denn noch niemals habe er bemerkt, dass man durch sie die Wahrheit beschützt oder irgendetwas erreicht hätte. Jene Gladiatoren (Esarnini et Pacidiani) sollten sich von ihm aus ruhig miteinander herumschlagen. Camerarius jedenfalls werde diese (Streit-)Schriften nicht lesen.
Camerarius neide seinem Verwandten/Bekannten (unbekannt) seine Stellung nicht, aber dennoch gebe es keinen Grund, ihn zu diesen Erfolgen zu beglückwünschen. Es sei nämlich besser, jenes Geschwür überhaupt nicht zu berühren.
Dass die Lage (in Königsberg) aber so sei, wie Sabinus schreibe, darüber empfinde er Mitleid mit Sabinus. Er wisse nicht, was er sonst tun könne.
Hier (in Leipzig) sei es zu plötzlichen Unruhen gekommen (unklar). Was er über sie schreiben solle, wisse er nicht - d.h. eigentlich wisse er es schon, aber er wolle es nicht schreiben, zumal es auch gefährlich wäre.
Man berichte, dass von den Truppen ihres Fürsten (Moritz von Sachsen) das Ufer des Maines gehalten werde und der König (Heinrich) von Frankreich sich Speyer nähere, während sich der Kaiser (Karl V.) noch an der Etsch aufhalte. Diese Anfänge seien betrüblich für all diejenigen, die fromme Studien betrieben, weil dadurch den Studien Verödung und Untergang drohe, die durch diejenigen wieder ans Licht geholt worden waren, die den Sabinus bekannten Weg beschritten hatten. Deshalb heiße es, dass jene Versammlung (das Konzil von Trient?) bereits aus dem Sinn sei, so als ob die Ihrigen (wohl: die Protestanten) die Zusammenkunft mit diesen (demnach: den Katholiken) scheuten. Camerarius sei so beunruhigt, dass seine Gedanken nicht mehr zusammenhängend seien und er nicht mehr weiterschreiben könne. Sabinus möge ihm nachsehen, dass er einen solchen Brief verschicke.
Anbei ein Büchlein, das mit vielen Fehlern bereits in Basel gedruckt wurde. Camerarius habe es hier (in Leipzig) neu drucken lassen (s. Anm.). Das Epitaph auf seinen Sohn (Albert Sabinus) habe Sabinus hoffentlich schon erhalten. (Zur Sicherheit) habe Camerarius aber eine weitere Abschrift des Gedichtes diesem Brief beigegeben.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Anbei ein Büchlein, das mit vielen Fehlern bereits in Basel gedruckt wurde. Camerarius habe es hier (in Leipzig) neu drucken lassen": Vielleicht handelt es sich um die folgenden beiden Drucke: